Conclusio - Stammelsurium
Zum Abschluss ein paar allgemeine Anmerkungen, was mir so während meiner Reise aufgefallen ist.
Ich war kein Deutschlehrer. Ich halte es für logisch, dass man von "die Peloponnes" spricht, weil es übersetzt: "Insel des Pelops" heißt.
Aber auch der Peloponnes ist grammatisch akzeptiert. Ich springe da selber etwas hin und her.
Der Termin Mai bis Juni scheint mir günstig zu sein. Es war tagsüber eigentlich immer T-Shirt-Wetter.
Okay, abends war dann lange Kleidung angesagt oder manchmal auch eine warme Jacke.
Aber es ist mehr oder weniger grün und es ist nicht zu heiß. Und es ist auch nicht so überlaufen!
Da muss man denn auch über ein paar leicht feuchte Momente wegsehen können.
Als Einschränkung muss ich aber ergänzen, dass gegen Ende ab Ioannina Pulliwetter war.
Griechenland ist ziemlich heruntergewirtschaftet. Die meisten Touri-Attraktionen sind völlig kaputt.
Aber erstaunlicherweise ist fast überall ein Tempel, bei dem noch mindestens drei Säulen stehen und die sind oben mit Trägern verbunden.
So wie hier in diesem Beispiel aus Meynum.
An vielen Stätten wird auch restauriert, aber ich denke nicht rekonstruiert.
Hätten die Griechen die letzten zwei Jahrtausende besser auf ihre Gebäude geachtet, wären sie jetzt deutlich schöner!
Aber Werte zu erhalten ist halt nicht deren Ding. Haben vielleicht wir Deutschen alles zerstört?
Mit Englisch kommt man eigentlich überall durch, Deutsch wird schwieriger. Manchmal fange ich schon an, englisch zu denken!
Die Schilder sind überwiegend in griechischer Schrift und in unserer Druckschrift parallel gehalten.
Das gilt meistens auch für Straßennamen - wenn es Schilder gibt.
Dabei gibt es Abweichungen in der Übersetzung: Brauron/Vravron oder Partheon/Panthenon werden da schon mal alternativ eingesetzt.
Die scheinen hier in letzter Zeit eine Umschreibungsrefom durchgeführt zu haben!
Griechenland ist sehr touristenfreundlich. An vielen Stellen weisen die extra auf besonders fotogene Ecken hin.
Entspricht aber nicht meinem Geschmack: Ich habe da nie was wirklich Sehenswertes erspäht.
Und Parkplätze zum Knipsen haben die auch nicht angelegt, also nicht zu Ende gedacht, die Idee!
Wie schaffe ich jetzt den Übergang zu Geschwindigkeitsbeschränkungen? Egal, einfach so.
Griechenland hat fast überall Geschwindigkeitsbegrenzungen, etwa ein Drittel der Strecke waren sich das Navi und ich nicht einig,
welche Begrenzung gerade gilt.
Manchmal hatte ich auch überhaupt keine Anhung und auch meine Handpuppe von Sascha Tomtom half mir nicht weiter.
Die Schilder waren teilweise so ausgeblichen,
dass man nur raten konnte. Oder sie waren zugewachsen.
Etwa alle 5 km kam ein Hinweis, dass hier geblitzt werden könnte - egal, wie der aussah.
Die Griechen scheinen das aber zu kennen. Als ich in einer Baustelle die Begrenzung einhielt (also: es waren 50 zugelassen und ich fuhr 70),
da habe ich erlebt, dass ein LKW einen Meter Sicherheitsabstand einhielt und mir seinen Hup-Rhythmus vorspielte.
Stationäre Starenkästen blitzen übrigens hinter einem her.
Motorradfahrer haben keine Regeln! Wenn rechts und links je ein Zentimeter frei bleibt, rasen sie durch die Lücken.
Einbahnstraßen oder Ampeln werden von ihnen ignoriert. Und ein Helm ist nur was für Leute, die ihrem Dackel auch einen Wintermantel häkeln.
Die Straßen sind oft in gutem Zustand, es gibt aber auch viele Baustellen.
Kleinere Straßen werden manchmal zu einem Abenteuer:
Und manchmal ohne Vorwarnung (wenn man von hinten kommt) sieht die bis dahin geschlossene Teerdecke so aus:
Natürlich gleich hinter einer Kurve, gerade Strecken gibt es im Gebirge nicht!
Das gilt auch für eigentlich besser aussehende eindeutig zweispurige Straßen.
Besonders erfreulich fand ich dieses Erlebnis in der Lousios-Schlucht:
Ich bin sicherheitshalber erst rüber gefahren und habe dann erst fotographiert.
Ich habs ja durchlaufen und weiß, wie es da abwärts geht!
Griechenlands Straßen sind breiter als man denkt. Es ist sehr empfehlenswert, den Standstreifen zu benutzen, wenn er einsehbar ist.
Denn erstens wird so die Straße dreispurig und man kann überholt werden.
Und zweitens stößt man so nicht mit dem Gegenverkehr zusammen, wenn der im Vertrauen überholt.
Jetzt weiß ich auch, warum die Griechen so dicht auffahren.
Wenn die Angabe des Sicherheitsabstandes in Mikrometern erfolgt!
Das Navi kann sehr hilfreich sein, aber als gutes Orakel ist es nur so gut wie die Frage.
Die Orte haben unterschiedliche Schreibweise, weshalb man manchmal mehrere Varianten durchspielen muss.
Und dann gibt es meistens mehrere Orte gleichen Namens.
Kleiner Tipp: Stadtmitte ansteuern und sich dann auf die Beschilderung zu "ancient xyz" verlassen. Klappte gut.
Keine Panik, wenn das Navi einen abbiegen lassen will. Meistens heißt das nur, dass da irgendwo ein Feldweg abbiegt und man auf der
Hauptstraße weiterfahren soll. Den Abzweig hätte man eh nie genommen.
Die Zeitangaben bei meinem Navi kamen recht gut hin. Die haben also nicht Höchstgeschwindigkeit angenommen, sondern die
örtlichen Gegebenheiten mit eingespeist.
Ein schönes Erlebnis hatten wir mehrfach auf der neuen, dem Navi unbekannten Straße zwischen Nauplia und Epidaurus.
Zuerst hebt das Gerät die erwartete Ankunftszeit deutlich an. Vermutlich rechnet es mit Wartezeit beim Abschleppwagen.
Und irgendwann erledigt man dann alle fünf Sekunden eine Minute und arbeitet so eine ganze Stunde im Schnellverfahren ab.
Solch ein Anblick erfreut den kurvenerprobten Autofahrer aus dem Flachland:
Die kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten ist die Serpentine.
Und so ratlos sieht ein Navi aus, wenn die Griechen eine neue Trasse für den Straßenausbau gewählt haben:
Ja, wo fährt er denn da lang? Er müsste doch eigentlich hier sein!
Bitte beachten: Ich kann nachweisen, dass ich für diese Bilder gehalten habe! 0 KM/H!!!
Und auch interessant: nach dem Ausflug auf den Olymp stand ich am Ende einer 2 km langen unbefestigten Straße.
Dem Navi verweigerte ich aber unbefestigte Straßen, wer weiß, was der sonst noch ausgräbt!.
Macht nix. Er zeigte einfach keine Straße an, leitete mich aber richtig.
Ich glaube, es hätte wirklich keinen Sinn gemacht, meine Eule nach Athen zu tragen. Erstens fühlt sie sich zu Hause am wohlsten
und zweitens gibt es in Griechenland wirklich genug Katzen. Nicht immer sind es so viele wie auf diesem Bild aus Mystras.
Wer gute Augen hat: Auf diesem Gässchen liegen in vier Gruppen neun Katzen in der Sonne, und das vor dem Kloster, nicht vor einem Restaurant.
Die zweite von vorne ist nicht meine Ayla, die ist nicht so dürr!
Abschließend kann ich versichern, dass es ein toller Monat war.
Griechenland ist wirklich empfehlenswert, man kann ja die Menge der Ruinen selbst auswählen!