Ein verrückter Tag
Halt, was macht denn das Bild hier? Das gehört doch nach Trassenheide/Usedom.
Aber zum heutigen Tag passt es schon, also darf es bleiben.
Im Prinzip kenn ich ja meine Raststätte schon vom Hinweg, nur auf der anderen Straßenseite.
Den Weckdienst fehlende Verdunkelung habe ich heute aber nicht genutzt.
Dafür unterhielten sich um 6 Uhr zwei Frauen, jede an einer Seite des Flurs. Und als die endlich fertig waren, begannen Bauarbeiten.
Klang, wie wenn die ein Loch in die Wand schlagen.
Also gab ich meine Schlafbemühungen auf und war um 7 Uhr abreisefertig für die letzten 9 1/2 Stunden, so wenig ist noch verblieben.
Nun ist aber mein Tank leer und gestern suchte ich nur noch ein Bett. Kein Problem, ich schlief ja auf einer Raststätte.
Dummerweise sind die so gebaut, dass man zuerst die Tanke erreicht, dann an den Parkplätzen vorbei fährt und -
zumindest hier - ganz am Ende die Zimmer sind. Autobahn = Einbahnstraße!
Da habe ich mich mal über das rote runde Schild mit dem weißen Strich
hinwegsetzen müssen!
Gestern mittag bin ich bei 12° C mit Pulli losgefahren. Heute morgen startete ich mit T-Shirt. Logisch, ich fahre Richtung Norden!
Und statt der Heizung war mein Fenster offen.
Endlich, nach Griechenland und Serbien habe ich mit Ungarn einen Staat erreicht, der unsere Buchstaben verwendet.
Serbisch ist natürlich wesentlich anders als griechisch, die Stadt Nis wird bei denen z.B. HNW (mit seitenverkehrtem N) geschrieben.
Aber nützt mir, dass ich jetzt ungarisch lesen kann?
Das Wort Repülöter traf bei mir auch auf keinen Zugang, sondern nur das Flugzeug davor gab mir einen Hinweis.
Google bestätigt: es heißt tatsächlich Flughafen!
Ich habe jetzt keine Animation davon gemacht. Ich überfliege gerade mit 113 km/h (musste ja langsamer fahren,
hatte nur eine Hand am Lenker) den von Tomtom gemeldeten Stau hinter Nis.
Ich habe dabei keine 14 Sekunden verloren.
Als der Stau als beendet angezeigt wurde, waren wir auch erfolgreich in die einspurige Verengung reingekommen.
Da drin standen wir dann plötzlich, allerdings höchstens eine Minute.
Nis, da war doch was. Richtig, auf der Hinfahrt begann der Regen hinter Nis,
auf der Rückfahrt schüttete es vor Nis. Wenn man die Fahrtrichtung beachtet, das muss eine sehr feuchte Ecke sein!
Ich hab mich getraut, gleich hinter Nis zu tanken. Ging diesmal problemlos.
Kurz vor der Grenze zu Deutschland rastete mein Navi aus. Auf dem Monitor huschten aus verschiedenen Richtungen Straßen vorbei,
Sie drehten sich über den Monitor und ähnliche Erscheinungen. Navi auf Extasy.
Auch die verbalen Anweisungen waren herzergreifend: "Biegen Sie links ab", "Nehmen Sie im Kreisverkehr die zweite Abfahrt" und
ähnliche Anweisungen machen auf einer Autobahn viel Sinn.
Selbst ein Neustart änderte nichts und auch nicht eine Neuprogrammierung.
Bis ich am Ende dieser Autobahn ankam. Dann fiel es mir wie Schuppen von den Haaren:
Die Tschechen haben einen neuen Teilabschnitt der Autobahn freigegeben, den das Navi nicht kannte.
Und es versuchte verzweifelt, sich zurecht zu finden.
Armes Navi!
Den längsten Stau hatte ich in Wedelheine.
Dirk hat in meiner Abwesenheit den vorhandenen Platz ausgenutzt und es musste erstmal alles beiseite geschafft werden,
bis mein Carport wieder frei war.
Und Wulle, zu Deiner Beruhigung: Auch die Nicht-Schengen-Länder Mazedonien und Serbien haben keine aufwändige Grenzkontrolle gemacht.
In Mazedonien wollten die nur meine grüne Versicherungskarte sehen
(von der meine Versicherung sagte, dass man die in Europa nicht mehr braucht).
Und in Serbien musste ich meinen Kofferraum öffnen und versichern, dass ich weder Schnaps noch Zigaretten da drin verstecke,
dann durfte ich weiterfahren. Insgesamt (mit Schlange stehen) keine 5 Minuten verloren.
Als ich mir zu Hause dann mein Selbstgebrutzeltes (von Knorr) reingezogen hatte, habe ich aus lauter Gewohnheit einen
Ouzo im Anschluss getrunken, wie man es ja von jedem Griechen kennt.
Der erste seit April!
Ist in Griechenland nicht Uso.
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Abschlussanmerkungen