Aggro-Korinth - Akrokorinth - Ah, Oh Korinth - Ach so, Korinth
Das alles fasst für mich Korinth zusammen. Jeder kann ja seinen Teil aus meinen Ausführungen raussuchen!
Gleich nach dem Wachwerden gehe ich erst mal auf Mückenjagd. Die haben sich gestern mit mir durch den Eingang ins Zelt geschlichen.
Mindestens drei rote Flecken habe ich jetzt mehr im Zelt. Ganz schöner Aderlass!
Und draußen nieselt es leicht und der Himmel bleibt den ganzen Tag dicht und bis zum Nachmittag verstärkt sich der Regen.
Während meiner Außen-Aufenthalte bin ich ganz leicht angenässt worden, jetzt
um 4 sitze ich im Zelt und höre es plätschern.
Ich campe in Korinth-Isthmus, da muss ich natürlich an den Kanal. Hier beginnt das Bauwerk also.
Gestern habe ich von der anderen Seite eingeblickt.
Beim
Bau haben die an beiden Enden eine solche Brücke knapp über dem Wasserspiegel gebaut.
Wenn ein Schiff kommt, wird diese Brücke in den Kanal versenkt, wodurch eine Durchfahrttiefe von 8 m ermöglicht wird.
Wie man sieht, ist das Holz nass. War also heute schon versenkt worden.
Was die 1893 schon alles konnten!
Und dann folge ich dem Navi bis zur Straße Akrokorinthos. Mist, die liegt irgendwo mitten in Korinth.
Also doch nach Schildern suchen. Wenn die an jeder Gabelung beschildern würden, wäre das wesentlich einfacher.
Aber ich finde die Burg. Das hier sind nur die drei Mauerlinien, die ein Angreifer überwinden müsste.
Oben geht es dann erst richtig los. Die Burg hat Ausmaße etwa wie die Palamidi in Nauplia. Ist aber nicht so überlaufen.
Mehr als 10 Autos parkten dort nicht und es gibt keine Alternative über 999 Stufen.
Der rote Wagen ist nicht meiner!
Dafür war denn auch noch der Eintritt frei.
Und so sieht vom (fast) höchsten Punkt aus der Hauptwohnbereich der Burg aus.
Die Moschee ist noch relativ gut erhalten.
Aber nicht mehr in Betrieb.
Unterwegs habe ich auch biologische Eindrücke gesammelt:
Nach zwei Stunden Wanderung in alle Ecken der Anlage brauchten meine Füße das:
die heilende Kraft der Kamille und die ätherischen Öle vom Mohn. Ist aber der falsche!
Die Kollegin schleppt sich ganz schön ab. Da freuen sich die anderen Ameisen aber über diesen Appetithappen.
Heuschrecken gibt es jede Menge. Mich intessierte mehr die bunte als die einfarbige da links.
Auf der Mauer auf der Lauer wanderte dieser 5 cm lange Hundertfüßler rum. Er hängt gerade an der senkrechten Wand.
Für Arachnophobier: der Körper ist nur einen Zentimeter lang. Sieht aber interessant aus.
So, nun ging es wieder bergab zur alten Siedlung der Korinthen.
Wenn ein Feind gemeldet wurde, mussten die Leute von dem antiken Korinth hier in die Zweitwohnung auf
dem kleinen Hügel
da hinten umziehen. Ich weiß nicht, wie viele Einwohner allein wegen der Anstrengung gestorben sind.
Korinth existiert ja schon seit den alten Griechen. Natürlich haben die Römer sich die Rosinen aus der Anlage heraus gepickt
und ansonsten die Stadt überarbeitet. 1858 wurde die Stadt dann durch ein Erdbeben zerstört und die Einwohner wechselten
in das heutige Korinth um.
Dadurch entstand also Archae-Korinth.
Wie überall in Griechenland: alles kaputt. Und sehr weitläufig.
Welch Überraschung, ein Tempel, von dem einige Säulen stehen geblieben sind.
In diesem Fall war der Tempel Apoll (mit nur einem O) gewidmet.
In diesem Haus trat die Quelle des Flüsschens Peirene aus. Hier sind wohl die Spuren der Regulierung durch die
Römer zu sehen, aber schon die alten Korinther bemühten sich um eine Regulierung dieser Trinkwasserquelle.
Im Museum auf dem Gelände gibt es sogar einige heile Statuen. Ist noch alles dran am Mann.
Nur so ein kleiner Tipp. Wenn ich denn mal sterben sollte, so ein Sarg könnte mir gefallen!
Probeliegen ging aber nicht. Überall stehen Wärter rum!
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