Und noch n Kloster
So, heute ist mein zunächst letzter Tag allein in Griechenland.
Nachdem ich gestern ja beim Klosterbesuch die Leiden der Mönche nachvollzogen habe, klappere ich heute den Rest ab.
Dieses Mal nehme ich aber den Wagen, mit dem man bis auf 100 Meter Luftlinie an die Klöster ranfahren kann.
Man muss halt nur noch hoch und das ist meist mehr Höhe als Luftlinie.
Nur Kloster Agios Stefanos ist rollstuhlgerecht mit dem Auto anfahrbar, ob es innen auch behindertengerecht abgeht,
konnte ich ja gestern nicht überprüfen. Ist aber schwer vorstellbar, dass.
Hier noch einmal ein wehmütiger Blick auf Kalampaka und die Agia Triada, jetzt aber von der Straße aus.
Als erstes geht es abwärts zum am niedrigsten liegenden Kloster Nicolaou. Aber keine Angst, auch da geht es kräftig hoch.
Gottseidank hat man heute den Weg ein wenig überarbeitet, die Steigungen sind durch Stufen abgemildert, also geht man meist Treppe.
Oft hat man auch den Zugang vom besser erreichbaren Nachbarfelsen mit einer Brücke geschaffen.
Ein Besuch bei allen Klöstern ist heute wahrscheinlich weniger anstrengend als im Mittelalter der Besuch eines einzelnen Klosters.
Ein rechter Trost ist das aber auch nicht.
So sieht das kleine Kirchlein von innen aus.
Es ist ja bekannt. Mönche dürfen nicht in Versuchung kommen, Männer im Zölibat!
Deshalb steht vor jedem Kloster, dass Männer mit kurzen Hosen nicht reinkommen.
Ist zwar ne andere Konfektion, aber wie Priester da abgehen, hat man ja genug von den Katholen gehört.
Und Frauen erst. Frauen in Hosen oder Mini-Röcken sind ein absolutes No Go. Und freie Schultern, das geht schon gar nicht.
Aber es gibt einen Service jedes Hauses: Am Eingang hängen Tücher, die als Wickelrock oder Schulterumhang genutzt werden dürfen.
Auf zum nächsten Kloster. Das ist das etwas höher gelegene Kloster Roussanou.
Die nächsten beiden Klöster liegen auf den fast höchsten Gipfeln.
Hier ist es Kloster Varlaam.
Und zum krönenden Abschluss das größte von allen, Kloster Metamorphosis.
An den Menschenmassen erkennt man, dass es auch das meistbesuchte ist.
Aber es ist ja noch Vorsaison und ich habe Glück gehabt, es sind kurz vor mir zwei Reisebusse eingetroffen.
Als ich oben war, war die Kasse frei. Wenn man bedenkt, dass jedes Kloster den Einheitspreis 3 € kostet, kann ich
den Tipp geben: Hier lohnt sich der Eintritt wirklich, aus den anderen war ich Kunstbanause nach 5 Minuten wieder draußen.
Außer dem Kirchlein war meist nicht viel zu begehen.
Aber wenn man schon mal da ist - und es geöffnet hat - treibt einen doch die Neugier.
Hier kriegt man unter anderem einen Einblick in das Atelier des Druiden.
Bei mir läuft die Weinproduktion noch nicht in solchem Umfang ab.
Ob der Wein hier tatsächlich aus Plastiktrauben hergestellt wird?
Und ich habe keine Verkostung gefunden. Ich glaube, die Mönche sind heute mit Tourismus ausgelastet.
Auch ein Gruselkabinett ist enthalten. Die Leute glaubten mal, sie hätten die letzte Ruhestätte gefunden!
Auch einem Mönch kann man nicht immer vertrauen.
Diese Anlage ist so groß, dass man mal die Gebäudemauern fotographieren kann.
Bei den anderen ist alles schick gemauerte zu dicht bebaut und/oder durch Natursteine verdeckt.
Wer kriegt die Namen aller zwölf auf die Reihe? Ich bin schon froh, dass ich den Boss erkenne.
So, Mittagszeit, und jetzt muss ich los nach Athen. Wie man den Flughafen im Navi eingibt, habe ich nicht herausgefunden,
aber ich habe (erfolgreich) auf eine ausführliche Beschilderung gehofft.
Ohne Mautstrecke soll ich über 2 Stunden mehr brauchen. Also dann lieber mit Maut.
Die Autobahn führt mich direkt auf den Flughafen. Oh, die haben direkt da ein Hotel!
Was das wohl kosten mag? 208,27 € pro Nacht! Das ist mir doch ein klein wenig zu teuer. Vor allem die 27 Cent!
Also wieder raus und in den benachbarten Orten ein Hotel suchen.
Es gibt eins. Behauptet jedenfalls der Tankwart, der es mir auf rein griechisch erklärt.
Seine Beschreibung kam mir jedenfalls recht spanisch vor und als ich nach einer Stunde Suche immer noch keins habe,
fällt mir ein Schild Sounion ins Auge. Da will ich auch noch hin - und das ist sicher touristisch erschlossen.
Also mache ich den Sponti, noch vor Sonnenuntergang erreiche ich das Kap. Zu diesem Zeitpunkt soll der Tempel am schönsten sein.
Naja, jedenfalls schon recht kalt, seit gestern trage ich nämlich nur noch T-Shirt.
Ich folge meiner touristischen Pflicht. Rechts geht die Sonne unter, aber da merkt man am Gemäuer nicht viel von.
Und das ist der Schritt über die Anlage hinaus. Noch einen habe ich mich nicht mehr getraut.
Und ich kann immer noch nicht sagen, wie warm des Meer ist.
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