Knapp dem Tode entronnen
Ich habe es jedenfalls gestern schon zwischen den Zeilen gelesen: Ich muss noch mal nach Nikopolis!
Ist doch nur 25 Minuten entfernt.
Heute kommt man also rein - und kein Kassierer anwesend, aber Tor offen, also free entry!
Drei Häuser sah man schon von außen, die neuzeitlich aufgebaut waren. Jetzt sah man auch warum.
Da drinnen hat man jeweils ein Mosaik gefunden und erhält es auf diese Art.
Hier z. B. gibt es einige Jagdszenen,
Oder auch diesen Schwan.
Und das ist die unscheinbare Basilika B.
Aber hier sind Profi-Puzzler dabei, das Mosaik zu restaurieren. Das sind sicherlich einige tausend Puzzleteile!
Schon fast eine olympische Leistung. Warum bloß arbeiten zwei Frauen und ein Mann schaut zu? Soll sicher gut werden!
Und das Bild ist für Tebartz van Elst. So sah damals eine Wanne in der Basilika aus.
Keine Ahnung, was da eine Wanne zu suchen hat, aber sie blieb erhalten.
So, und jetzt auf zum Totentanz.
In der griechischen Mythologie gibt es den Totenfluss Styx und es gab in der Nähe das Orakel und Nekromanteion.
Was das ist, beschreibe ich mal plastisch.
Wenn ich mich in diesen Räumen nach bestimmten Riten und sicher auch bestimmten Badezusätzen hätte waschen lassen
und danach in einen Tranceschlaf versetzen lassen (genauere Anleitung in dem Heftchen, dass dort verkauft wurde),
dann hätte ich anschließend durch dieses Labyrinth finden müssen (von oben ist es mit Überblick noch leichter),
und wäre in den Keller geführt worden. Nach noch einigen Zutaten hätte ich mich jetzt zum Beispiel mit Mama unterhalten können
(oder wen ich auch sonst ausgesucht hätte). Bei der Auswahl hätte mir natürlich ein vorheriger Besuch beim Orakel geholfen.
Heute nennt man so etwas wohl: eine Aufstellung machen.
Anschließend wäre natürlich ein Besuch in der Kirche angemessen gewesen.
Aber die bleibt vorläufig geschlossen. Wegen Dachschadens - bei wem auch immer.
Für handwerklich interessierte: Stein auf Stein, Stein auf Stein? Ich glaube eher, die Mauer wird gepuzzelt.
Ach ja, der Totenfluss Styx! Der heißt heute Acheron.
Hier diese Schlucht gab ihm den Ruf.
Da kann man nur durchs Wasser hinwaten.
Und seitlich strömen einige kalte Quellen rein und machen das Wasser teuflisch kalt.
Daher gilt er als der Übergang in das Totenreich.
Da braucht man denn ein "boat on the river". Wer sang das nochmal?
Beinahe hätte ich diesen Weg versucht, aber eine Einheimische hat mich gerade noch rechtzeitig aus meiner Trance geweckt.
Die Hinweise teuflisch kalt und bis zu 1,40 m tief reichten aus, um mich vom Durchwaten abzuhalten.
Es hätte auch keinen Weg gegeben, obwohl es im Internet schöne Bilder davon gibt.
Aber der neu angelegte Weg führt nur zu einer Aussichtsplattform.
Und danach geht es steil abwärts.
Und jetzt kommt auch noch der Tod meiner Ruinentour.
Wenn ich nicht irgendwas vergessen habe, ist Dodoni die letzte Ruine auf meiner Liste.
Hier soll übrigens das erste Orakel der griechischen Mythologie seinen Sitz gehabt haben, nicht in Delfi.
Aber das wurde dann das berühmteste!
Dodoni hat ein noch gut erhaltenes Theater.
Und einen nicht mehr so gut erhaltenen Zeustempel inmitten einiger anderer Grabungsbereiche.
In diesem Tempel saß eine Priesterin und übersetzte die Windgeräusche aus einer Eiche.
So entstanden die Orakel-Weissagungen. Da kann man sich drauf verlassen!
Hier berät mich die grüne Kollegin von der Einheimischen vorhin.
Und auch diesen Schmetterling fand ich interessant. Der muss aber das Posing noch üben.
Vielleicht hilft Heidi Klum ihm dabei.
Ja und jetzt bin ich in Ioannina angekommen, wo ja vor kurzem unser Bundesgauckler mit seinem Schadtstoff weilte.
Wahrscheinlich, weil der Campingplatzwart recht gut deutsch kann. Geboren in Hanau.
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