Reiterstadt Pferden oder Verden/Aller?
"Warum haben Sie kein Nagelkreuz auf der Brust? Bis zum Abi haben sie
eins, verstanden?" Wie oft mussten wir uns das im Sportunterricht
anhören!
Jetzt hab ich Abi und benutze das Nagelkreuz als Hintergrund
dieser Seite. Die älteste Abbildung des Nagelkreuzes ist auf einem
Siegel von 1338 zu finden.
Es galt seit dem 19. Jahrhundert lange Zeit
als kleines Wappen der Stadt und war sowohl im Siegel der
Norderstadt als auch beim Süder-Ende zu sehen.
Die Bedeutung gibt den
Historikern noch Rätsel auf. Entspringt es einem christlichen Motiv?
"Touliphourdon, im Lateinischen Tulifurdum (altgriechisch
Τουλίφουρδον), ist ein Ortsname, der in der um 150 n. Chr. erstellten
Geographia des Claudius Ptolemaios
als einer der im Innern Germaniens
nördlicher liegenden Orte (πόλεις) mit 32° 00′ Länge (ptolemäische
Längengrade) und 54° 00′ Breite angegeben wird.
Bislang konnte der Ort nicht sicher lokalisiert werden." So besagt es
Wikipedia.
Merkwürdig, mir wurde ín der Schule untergejubelt, dass er
damit sicher Verden meinte. Kann ich da noch Lehrern trauen, vor allem
denen für Gemeinschaftskunde?
War es
nicht dieser Ptolomäus, der behauptete, dass die Erdkugel stabil im
Mittelpunkt des Weltalls steht und
sich Sonne, Mond und Sterne um sie drehen?
Kein Wunder, dass man seine
Gradangaben heute nicht nachvollziehen kann!
Es passte jedenfalls so
weit, dass Verden seine Existenz einer Sandbank in der Aller verdankte,
die von Händlern als Furt (oder für eine Fähre) genutzt wurde, und von
Phurdum oder
(Fährdum) zu Verden ist kein großer Schritt. Um den Ruhm des
tatsächlichen Tulifurdums streiten sich heute Dörverden, Eitze und Hannover.
Den Zusatz „Aller“ legte sich die Stadt später
zu, um Verwechslung mit Verdun in Frankreich zu vermeiden.
Landschaftlich ist die Aller in Verden Teil des Aller-Urstromtals der
Saale-Vereisung, das (hier) in Wolfsburg beginnt.
In dem etwa 20 km breiten
Urstromtal verlegte die Aller bei jedem Hochwasser ihr Bett und schuf so
viele tiefere Stellen wie die Totarme bei Verden.
Natürlich
schichtete der Fluss den Sand um und baute so Sandbänke auf und ab. Kein
Wunder, dass die für Verden namensgebende Furt heute nicht mehr auffindbar ist.
Die Landschaft der Umgebung ist von Sandablagerungen (Sander, Grundmoräne) der vorigen Vereisungen aufgebaut,
von denen die Mineralien durch Regen ausgewaschen sind
und deren Böden
deshalb unfruchtbar sind. Geest! Es gibt nur wenige Feldfrüchte, die in
der Geest gedeihen.
Daher wird hier
(heute) vorwiegend Kartoffel
oder Tierfutter angebaut und Weidewirtschaft betrieben. Für das Vieh sind
natürlich die regelmäßigen Überschwemmungen lästig.
Kleinere
Moränenhügel der Elster-Vereisung dienten den Hirten bei Überschwemmung
als Rückzugsmöglichkeit, wo sie weiter ihre Tiere hüten können wie in
Groß und Klein-Hu(ü)tbergen.
Bei solchen Überschwemmungen
bildeten sich Tümpel, in denen das Wasser still stand. Deshalb setzten
sich die schwebenden Teilchen als Ton auf dem Boden ab.
Ein Rohstoff, auf den Ziegeleien zurückgreifen. In Klein
Hutbergen stand eine davon.
Ich stehe hier, bei den querstehenden
Pfannen, vor einem Anzeiger für 100 Stück. Damals waren sie nicht auf
Paletten fertig verpackt.
Mit dem Verladen der Dachpfannen auf LKW's,
wenn diese erst nach Feierabend ankamen, hab ich mir einiges Taschengeld
verdienen können.
In den Tonkuhlen ist es schlammig, wie man an den Schuhen
erkennt. Hauptsache, die Frisur sitzt! Nur die Hose kneift etwas unter
den Achseln.
Logisch, dass diese Vorkommen nicht ergiebig und schnell
ausgebeutet sind. Heute ist das Gebiet der Ziegelei Teil eines riesigen
Neubaugebietes.
In der letzten Kaltzeit
(Weichsel) lag der Boden von Vegetation unbedeckt rum und der nahe
Gletscher sorgte für heftige Winde.
Die haben den Sand ergriffen und
umgelagert.
Es bildeten sich Dünen wie das heutige Naturschutzgebiet
Verdener Dünen.
Die Verdener
Dünen erstrecken sich über etwa 90 Hektar.
Im
Sachsenhain wurden die Dünen durch Bewuchs konserviert.
Bei den Dünen fließt ein Flüsschen namens Halse
- heute
mit kristallklarem Wasser, wenn nicht ein Pflanzenteppich den Blick
versperrt. Das soll nicht immer so gewesen sein!
782 n. Chr. hat der Frankenkönig Karl (später Karl der Große
genannt) nach langem Krieg die feindlichen Sachsen mit dem "Blutgericht
von Verden", bezwingen wollen.
Er ließ den Reichsannalen zufolge 4500
gefangengenommene Sachsen zwischen Aller und Weser zusammenbringen und
an einem Tag köpfen.
„Ihre Köpfe werden
in den Sand rollen, und ihr Blut wird in den Graben laufen, der sich
zwischen gelben Sandwällen nach der Beeke hinzieht.
4500 Witwen und Bräute weinen heute im Lande, und alle Adler und Raben,
alle Wölfe und Füchse werden bersten vor reichlichem Fraße“,
so
beschreibt es 1912 (also über 1000 Jahre später) wie ein Augenzeuge Hermann
Löns.
An der Darstellung vom Blutgericht gibt es Zweifel: 4500 Männer
zusammen bedeutet einen enormen Logistik-Aufwand: Transport und
Bewachung!
Und die Gegend war dünn besiedelt! Woher sollen die Opfer
da kommen?
Von so einem Massaker
müssten Skelette zeugen, bisher negativ. Und der arme Henker muss wohl
Überstunden geleistet haben, ob das die Henker-Gewerkschaft wohl zuließ?
Deshalb vermuten einige Forscher
einen Übertragungsfehler, in dem statt des lateinischen Wortes für
umsiedeln "delocare" das Wort für köpfen "decollare" eingesetzt wurde.
Selbst die Anzahl wird angezweifelt.
Aber die Nazis ließen sich von
solchen Zweifeln nicht beirren. Mit der Wahrheit haben Nazis es nicht so,
ist ja bekannt!
Zur Unterstützung des Germanenkults ließ SS-Führer Himmler in Dauelsen
den "Sachsenhain" anlegen. Er wollte hier eine nationale
Thing- und Gedenkstätte errichten.
Himmler wollte die christliche
Religion durch die alte (arische!) Germanenreligion ablösen.
Am
Sachsenhain fließt die Halse vorbei in die Aller. Die muss damals
blutrot gewesen sein, wurde uns jedenfalls erzählt und ihr Name damit erklärt.
Kein Wunder, dass die
Verdener den angeblichen Nachkommen von Karl dem Großen nicht gewählt
haben!
Verden kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. So
wurde 1946 beim Mergelabbau in Lehringen (Kirchlinteln) ein etwa 120.000 Jahre altes
Waldelefanten-Skelett freigelegt.
Heute sind
die Mergelgruben ausgebeutet und mit Grundwasser aufgefüllt - den
Elefantenteichen.
Wo genau die
Riesenknochen entdeckt wurden, ist nicht erkennbar. Leider hat der
Inhaber den Rektor der Verdener Realschule, Alexander
Rosenbrock, zu spät geholt.
Der halbe Elefant war schon zu Zement verarbeitet.
Aber der Rest enthielt den Brustkorb mit einem bearbeiteten Holzstab
drin.
Dieser Fund veränderte die Sicht
auf den Neandertaler: er war ein Wesen, das Waffen anfertigen konnte!
Und Elefanten rennen auch noch mit einem Speer zwischen den Rippen!
Der Speer kann heute im Verdener Museum (Domherrenhaus) besichtigt
werden oder eine Kopie in Hannover.
Diese Lanze galt lange Zeit als
ältester Speer der Welt, bis die Schöninger Speere entdeckt wurden....
985 n.Chr. wurde dem Ort das Markt-, Münz-, Zoll- und
Bannrecht verliehen, somit die uneingeschränkte Herrschaft im Bereich
dieser Privilegien.
Die alte Dame Verden feierte also 1985 1000-Jähriges! Da gibt es natürlich
viele geschichtliche Ereignisse.
Karl der Große soll nach dem
Blutgericht den ersten Dombau in Verden
angeordnet haben. Die das belegende Urkunde erwies sich leider als
Fälschung.
Wer sollte auch bauen können, nachdem 4500 Männer hingerichtet
waren (Das Wort "Emanzipation" war damals noch unbenutzt, Trümmerfrauen
unbekannt).
An der Stelle des heutigen Doms
bestand zuvor bereits eine um 814 errichtete Kirche, die 849 Sitz des
Bischofs Walter wurde.
Nach einem Brand ersetzte ihn ein hölzerner
Neubau. Es folgten zwei Steinbauten, die leider durch Kriege zerstört
wurden.
1150 - 1180 Errichtung des romanischen Domes als Basilika.
Das
ist er, der St. Maria und Cäcilia-Dom zu Verden.
Vom frühen Dom erhalten sind
der Turm und der Ostflügel des Kreuzganges. Der Turm des Doms entstand
etwa 1160, und ist möglicherweise der erste Backsteinbau
Nordwestdeutschlands
"Mit dem Bau der heutigen hochgotischen Hallenkirche begann
man 1290. Aus Geldmangel schritten die Arbeiten langsam voran und
zwischen 1306 und 1311 erhielten erste Teile
ein Dach. 1323 wurde
der Chor und eventuell das Querhaus geweiht, aber erst 1326 diese Teile
mit einem provisorischen Giebel nach Westen abgeschlossen.
Von dort
bis zum Turm stand immer noch das romanische Langhaus. Nach einer Pause
von fast 150 Jahren kamen die Bauarbeiten erst 1474 wieder in Gang,
konnten dann aber schon 1490 abgeschlossen werden, allerdings mit einem
völlig schmucklosen provisorischen Westgiebel."
Das ist der
heutige Eingang zum Dom.
Die
Kirchenhalle. Gemäß einem Aufschrei von Kritikern mit einer Disco-roten
Decke versehen.
Der
neugotische Hochaltar von 1829.
In einer
Nische im Kreuzgang gibt es diese mit einm Pfeil hervorgehobene
Besonderheit.
Uns wurde
dazu diese Fake-News aufgebunden: Es war ein Domküster, der
Kirchengelder veruntreut haben soll.
Er sei in der Mauer stecken
geblieben, als der Teufel ihn habe holen wollen.
Heute vermutet man
eher, dass es ein Wasserspeier vom (alten) linken Teil ist, den man beim
Anbau der rechten, höheren Erweiterung nicht entfernt hat.
In Zusammenarbeit mit dem Domkapitel förderte
und festigte Bischof Eberhard von Holle (amtierte 1566/67–1586) die lutherische
Lehre, die 1568 in Verden eingeführt wurde,
nachdem noch 1526
Johannes Bornemacher, ein evangelischer Pastor aus Bremen, auf dem
Burgberg als Ketzer verbrannt wurde.
Vor dem Domherrenhaus steht dieser Grenzstein von 1575, mit dem Eberhard
von Holle
Dieser Bischof hat mich jeden Schultag in Verden streng
sein Stiftsgebiet
markierte.
angesehen vom Gedenkstein am Domgymnasium.
Merkwürdig: den dort angegebenen Namen "Snedestein" kennt
selbst Goggel nicht.
Und das ist
das Domgymnasium, "es gilt als eine der ältesten Schulen Deutschlands".
Entsprach unseren damaligen Lehrern!
"Vorläuferin des heutigen Gymnasiums in der Nähe des Domes zu Verden
war eine vor 1002 gegründete Lateinschule. Diese Darstellung ist bei
Stadthistorikern umstritten.
Bis 1578 fand der Unterricht vermutlich
direkt im Dom statt. Nach der Reformation wurde die Domschule 1578 durch
Bischof Eberhard von Holle neu strukturiert und reformiert." (Wikipedia)
In
diesem Domherrenhaus von 1708 befindet sich heute das Heimatmuseum Verdens.
Wer durch Verdens Altstadt schlendert, ahnt nicht, dass am Dom
einmal eine mächtige Burg stand: die Domburg.
Mit beeindruckendem
Wall und tiefem Graben umgab sie einst den Dom. Sie wurde lange vor der
ersten Stadtmauer gebaut: wahrscheinlich im 9./10. Jahrhundert.
Nur
einen Kilometer südlich davon stand auf einem Moränenhügel die nächste Burg, die "Alte
Burg".
Auch sie ist inzwischen vollkommen untergegangen, nur der
Straßenname Burgberg erinnert noch daran. Über der Aller erkennt man
die Erhöhung noch.
Dieser Stich
zeigt die Lage der Stadt Verden gegen 1663
QuelleDie vor der Mauer fließende Aller scheint damals der
kleinere Allerarm gewesen zu sein! Auffällig ist in diesem Bild, dass
Verden aus zwei Weichbildern bestand:
Die Norderstadt, die als Oval von einer Mauer
umgeben war, deren Bau geht auf Bischo Yso (bitte nicht verwechseln mit
dem Erfinder der Iso-Matte) zurück.
Und das halb-ovale Süder-Ende
(australi parte Verde) mit dem Dom. 1350 erhielt auch das Süder-Ende eine
Stadtmauer, die an die bestehende Mauer der Norderstadt
(die als
Trennmauer bestehen blieb) anschloss. Zur Aller hin wurde die Stadt erst
1520 befestigt.
Diese Befestigungsanlage kann heute noch im
Stadtbild aufgespürt werden.
Das ist der Johanniswall. Nachdem
der Wall geschleift wurde, bot sich hier viel Platz für eine
Durchgangsstraße und zahlreiche Parkplätze.
In der Straße "Hinter der Mauer",
die von der Stadt gesehen vor der Mauer verlief, ist ein großer Teil der
alten Mauer erhalten.
Auch von der "Sandbergmauer" ist
noch ein Teil erhalten.
Interessantes Mauerwerk!
Das ist ein alter Wehrturm am
Johanniswall. Er hat den Abriss der Wehranlagen 1838 überstanden, weil er als Gefängnis
weitergenutzt wurde.
Davor steht das Haus des Scharfrichters. Der
Scharfrichter
genoss in Verden großes Ansehen, weil er ausgerenkte Gliedmaßen wieder beheben
konnte.
Da er auch die "Verhöre" selbst durchführte, hatte er Erfahrung
mit solchen "Betriebsunfällen".
1220 wurde erstmals eine Brücke über die Aller
erwähnt. 1406 wurde Verden freie
Reichsstadt, das Privileg endete zum Ende des 30-jährigen Krieges.
In
diesem Krieg wurden zahlreiche Häuser in beiden Städten
abgebrannt oder niedergerissen. Im Verlauf besetzten dänische,
kaiserliche und schwedische Truppen die Stadt.
Durch den
Westfälischen Frieden (1648) fiel das Erzbistum Bremen (ohne die Stadt
Bremen) und das Bistum Verden als Herzogtümer Bremen und Verden als
Reichslehen an die
schwedische Krone. Verden wurde für die Schweden
Garnisonsstadt. Nach 1945 übernahmen britische Truppen bis 1993.
Königin Christina von Schweden untersagt dem Rat der Stadt Verden 1649
die Fortführung der Hexenprozesse, die seit etwa 1517 viele Opfer
gefordert haben.
80 Frauen und neun Männer gerieten in Hexenprozesse,
26 Frauen und sechs Männer wurden verbrannt.
QuelleDas Süder-Ende - die Domstadt - erhielt 1651 ebenfalls das
Stadtprivileg und wurde selbstständig.
Beide Städte waren also unabhängig voneinander, nur der
Bischofssitz lag in der Süderstadt.
Bei der Brücke trennte der
Ratsfischteich beide Städte. Das nutzte die Süderstadt, indem Dombesucher Zoll und
Brückenmaut zahlen mussten.
Deshalb trockneten die Norderstädter den
See aus und legten einen Weg ohne Brücke an, die Tempelpforte. Der
Streit ging auch vor die Gerichte.
Die beiden Verdener Städte
Norderstadt und Süder-Ende wurden 1667 durch die schwedische Regierung
vereint, die Trennmauer entfällt.
Der Verdener Mauerfall: "Es war ein
denkwürdiger Tag der Geschichte, als die Mauer fiel. Nach langen,
mühsamen Verhandlungen war die Bevölkerung endlich vereint.
Allerdings ging es nicht ganz ohne Streit über die Bühne, bis die
Menschen aus Nord und Süd eins wurden (kommt mir irgendwie bekannt
vor!).
'Fast 350 Jahre ist es her, dass die Verdener Stadtmauer
zwischen der Norderstadt und dem Süder-Ende fiel.
In seiner
Veröffentlichung „Verden unter schwedischer Hoheit“ hat der ehemalige
Stadtarchivar Karl Nerger auch die Ereignisse rund um den Verdener
Mauerfall beschrieben.
Quelle
Hey, den
Herrn Nerger kenn ich doch! Ist das nicht der, der mir mit seiner 2 in
Gemeinschafskunde eine meiner besten Noten gab und mein Zeugnis mit
unterschrieb?
Immerhin hatte ich einen Lehrer, nach dem eine Straße
benannt wurde.
Die Herzogtümer Bremen und Verden
kommen 1719 durch Kauf zum Kurfürstentum Hannover.
Am 3. Oktober 1866
annektiert Preußen das Königreich Hannover. Verden wurde preußisch.
Quelle der Geschichtsdaten
Störtebeker-Denkmal in Verden:
der Großzügige, mit Brot und Heringen! Störtebeker-Denkmal in Hamburg:
in Handschellen vor der Hinrichtung!
Im Vergleich
zeigen beide Denkmale die unterschiedliche Sicht auf den Herrn.
Vor dem Rathaus
der Stadt Verden werden alljährlich vier Fässer Heringe und 530 Brote an
die Bürger verteilt. Anlass ist die traditionelle „Störtebeker-Spende“,
auch
„Lätare-Spende“ genannt, da sie am Montag nach Lätare (drei Wochen
vor Ostern) stattfindet.
Klaus Störtebeker und Gödeke Michels sollen
außerdem
im Verdener Dom sieben Fenster zur Abbüßung ihrer sieben Todsünden,
(Hochmut, Geiz, Wollust, Völlerei, Neid, Zorn und Trägheit des Herzens
(Widerstand gegen die Staatsgewalt fehlt da noch!)) –
gestiftet haben, von denen aber keines mehr erhalten ist.
Das auf
diésen Fenstern dargestellte angebliche Wappen Störtebekers wies nicht
auf die Spende hin, sondern war das Wappen des Verdener Bischofs Kesselhut.
Bis 1926 waren nur wenige Meter des Allerufers neben der Südbrücke
mit einer einfachen Holzkonstruktion (Faschinen) befestigt; hier konnten
bereits Lastkähne festmachen.
Erst 1926 wurde mit dem Ausbau des
Allerufers begonnen, das Bollwerk – eine Ufermauer – wurde bis zum
Mühlentor durchgezogen.
Diese Arbeiten wurden wegen des mehrfachen
Hochwassers erst im Spätherbst 1927 beendet. Nunmehr konnten auch
mehrere Lastenkähne zur gleichen Zeit anlegen.
Auch ich kann mich noch erinnern, dass die Aller oft das
Bollwerk überstieg und bei Hochwasser das Fischerviertel überschwemmte.
Dann musste ich mit dem Fahrrad einen anderen Schulweg nehmen.
An der Aller wohnten natürlich die Leute, die auf den Fluss
angewiesen waren, wie díe Fischer und Schiffer. Dieser Bereich stellt
wohl den ältesten Wohnbereich in Verden dar.
'
Die nicht sehr wohlhabenden Bewohner hielten sich auf kleinen Parzellen
Haustiere, während die Fachwerkhäuser die (damalige) Armut spiegeln.
Das ist die
"Alte Aller", ein eher kleines Rinnsal, das im alten Urstromtal seinen
Platz gehalten hat.
In diesem Panorama sieht man im
Vordergrund die alte Aller. Die eigentliche Aller vor den Häusern ist nicht zu
sehen. Dazwischen liegen die Allerinseln.
Neben dem Dom ist der Turm der
Andreas-Kirche zu sehen.
In der Norderstadt steht die
Johanniskirche hinter dem Rathaus.
Dieser Gedenkstein benennt die Verdener
Opfer des Holocaust.
Weil viele Katholiken in die Stadt
kamen, wurde 1894 die Josefskirche errichtet.
Und das ist eines der Verdener
"Schmuckstücke", das Rathaus. Es war das Verwaltungszentrum der
kaufmännisch ausgerichteten Norderstadt.
"1330 wurde das Rathaus von
Verden erstmals urkundlich erwähnt. 400 Jahre später ersetzte die Stadt
das marode Fachwerkhaus durch einen barocken Neubau."
Quelle
Diese beiden Wächterfiguren (16. Jh.)
aus dem Syndikatshof wurden an dem neu eingerichteten Durchgang
"Carl-Hatzky-Weg"
(SPD, 1. Vorsitzender des Arbeiterrates in Verden)
aufgestellt.
Das zweite Verdener "Schmuckstück" ist
das Ackerbürgerhaus von 1577.
Vor dem Dom mündet die Große Straße auf
den Lugenstein. Der Name weist nicht daraufhin, dass einem die Hand
abfällt, wenn man ihn berührt und gleichzeitig eine Lüge äußert.
Wir
haben´s überprüft! Der
Name weist eher darauf hin, dass hier das Gesetz (lat. Lex) durchgesetzt
wurde. Es war der Thingplatz (Gerichtsort) der Sachsen vor Karl dem
Großen.
Ach ja, fast hätt ich es vergesssen. Die Reiterstadt!
Verden ist Zentrum der Pferdezucht und des Pferdesports.
Von der Großen Straße bis zum Pferdemuseum führt diese Spur. Das heißt
nicht, dass hier der Pferdfuß langlief.
Die eingelassenen Hufeisen wurden
von Verdenern gestiftet.
Diese Halle ist Teil des
(Pf)erdener Rufes.
Meine Damen! Keine Angst! Hier
geht es nur um Hannoveraner Pferde (und heute auch um andere Nutztiere):
In der Niedersachsenhalle finden Versteigerungen der Zuchtergebnisse
statt.
Kein Ergebnis von Zucht, sondern Resultat des einzigartigen
Stadtbilds Verdens, dass der Film "Wie ich den Krieg gewann" John Lennon
nach Verden und Bergen verschlug.
Für Eltern mit Kindern unter 12
Jahren sei erwähnt, dass Verden den Magic-Park bietet. Hier können Kinder
sich austoben.
Mit der Anlage des Sachsenhains beauftragte
Himmler die kleine aufstrebende Baufirma zweier Brüder aus Verden, die
Matthäi OHG.
Wer schon mal in eine Autobahn-Baustelle fuhr, kennt
bestimmt deren rotes M. Heute hat Matthäi 2000 Beschäftigte in ca. 40
Tochterfirmen.
"Mars Deutschland ist die deutsche Tochter von
Mars Incorporated. Aber bitte keine Meuterei auf der Bounty, oder
Energie zurückbringen!
Mit der ersten Heimtiernahrungsfabrik
(Effem) in Verden startete Mars
Deutschland 1960 die Produktion.
Am Standort Verden befindet sich seit 2005 das Pet-Center (Europäisches
Forschungs- und Innovationscenter für Heimtierfertignahrung) und seit
2007 die Europazentrale von
Mars Petcare.
In Verden beschäftigt Mars mehr als 1.000 Mitarbeiter – der Standort ist
die größte Heimtiernahrungsfabrik der Mars Inc. auf dem europäischen
Kontinent.
Produziert werden u. a. Whiskas, Pedigree, Cesar, Sheba,
Frolic und Kitekat – pro Jahr insgesamt rund 200.000 Tonnen Tiernahrung.
Auch die Bereiche Mars Drinks (Klix, Flavia) und Mars Food (Uncle
Ben's, Ebly) arbeiten in Verden." (Wikipedia)
Logisch, ich habe dieses Jahr begonnen mit meinem
Wohnort Braunschweig, dann kann ich es ja wohl mit meinem Geburtsort
Verden
beenden!
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