Hansestadt Stendal
Bei der Anfahrt nach Stendal fuhr ich auch durch das riesige Stadtgebiet
von Gardelegen. Dabei kam ich durch den Stadtteil Kloster Neuendorf.
Den Bericht dazu hab ich in Gardelegen ergänzt.

Am Ende der Bismarck-Straße, am
Uenglinger Tor, stehen diese als "Altes Dorf" bezeichneten Häuser.
1160 gründete der Brandenburger Markgraf Albrecht der Bär in seinem Dorf
Stendale einen Markt und verlieh dem Ort das Magdeburger Stadtrecht.
Dieses Dorf soll südlich des alten Dorfes gelegen haben.

Wenn ich schon mal da bin, das ist das
Uenglinger Tor. Es ist zwischen 1450 und 1460 erbaut worden.
Es ist
eines der beiden erhalten gebliebenen Stadttore des mittelalterlichen
Stendals.

Ich habe in den altmärkischen
Hasestädten zahlreiche Bauwerke in Backsteingotik versprochen. Das will
ich auch belegen.
In der Bismarckstraße neben dem Winckelmannmuseum
steht dieses Haus.

Und das ist Teil des Museums des Archäologen Johann Joachim Winckelmann,
der in diesem Haus 1717 geboren wurde.

Eines Archäologen würdig enthält das
Museum ein (Phantasie-)Exemplar des Trojanischen Pferdes.

In der Frommhagenstraße, beim
Mönchskirchhof.

Am Kornmarkt, beim Rathaus.

Das Landgericht, in der Nähe vom Dom.

Das Landratsamt, am Tangermünder Tor.

Die Winckelmannschule am Mönchskirchhof.
Und noch einige mehr. Weitere Beispiele folgen bei der Beschreibung
spezieller Sehenswürdigkeiten.

Auch Stendal hat seine ehemaligen
Wallanlagen zur grünen Lunge der Stadt umgebaut. So wie hier am
Hartungswall

Das zweite erhalten gebliebene Stadttor
ist das Tangermünder Tor aus dem 13. Jahrhundert.
Die
Schadewachtenstraße hinter dem Tor ist gerade Baustelle. Der Name weist
auf ein Dorf hin, das in die gegründete Stadt einbezogen wurde.

Der Pulverturm aus dem 15. Jahrhundert.

1311 entstand die Jacobikirche im Norden
Stendals.

Die Chorschranke vor dem Altar entstand
etwa 1500.

Der Altar von etwa 1600 vor den sechs
Fenstern mit Glasmalereien aus dem 14. und 15. Jahrhundert.

Die Kanzel von 1612. Die Figur, die die
Kanzel trägt, soll der heilige Jacobus persönlich sein.

Die heutige Stadt-Bibliothek iim
Refektorium (Speisesaal) des ehemaligen Franziskaner-Klosters am
Mönchskirchhof.

Die Annenkirche (15. Jh.) war die
Klosterkirche.

1423 entstand der Dom St. Nikolaus.

Der Innenraum.

Im Altarbereich sind die 22
mittelalterlichen Glasmalereifenster erhalten, die zwischen etwa 1425
und 1480 entstanden.
Im Krieg überstanden sie die Schäden durch das
Bombardement vom 8. April 1945, weil sie vorher in Sicherheit gebracht
wurden.

Ich habe nur zwei Fenster
herausgegriffen.

"Der Altar wurde aus Resten dreier Altäre
neu zusammengestellt und zeigt im Schrein Maria mit den drei heiligen
Königen
im Stil der Schönen Madonnen um 1430 in ungewöhnlicher
asymmetrischer Komposition." (Wikipedia)

Die Kanzel von 1744.

Die Orgel.

Im Zentrum der Stadt steht die
Marienkirche. 1420 wurde sie aus einer Vorgängerkirche erbaut.

Vor der Marienkirche am Markt steht die
Gerichtslaube des Stendaler Rathauses.
Sie entstand im 14.
Jahrhundert. Vor ihr demonstriert eine 7,8 m hohe Rolandfigur die Macht
Stendals.
Es handelt sich um eine Kopie der Skulptur von 1525, die im
Altmärkischen Museum steht.
Auf der Rückseite enthält das
Standbild eine Abbildung von Till Eulenspiegel, der den Stendaler
Ratsherren angeboten haben soll, dass er den Roland verlängern könne.
Als sein Vorschlag abgelehnt wurde, verbreitete er in der Stadt: " Die
Ratsherren wollen den Roland nicht länger haben".
Diese Nachricht
soll fast zu einem Volksaufstand geführt haben, bis der Rat verbreiten
ließ: "Er ist uns lang genug" und die Wogen glätteten sich wieder.
So
hat der Schelm also auch in Stendal seine Spuren hinterlassen.

Und das ist das Ensemble von
Marienkirche und Rathaus. Der helle Corpsflügel entstand um 1480.

Gegenüber am Markt steht die
Löwen-Apotheke.

1469 wurde an dieser Stelle das
Katharinenkloster, ein
Benediktinerinnenkloster, errichtet.
Heute ist es Sitz des
Altmärkischen Museums.

Katharinenkirche und Gebäude des
ehemaligen Klosters.

Die Sperlingsida auf dem Haacke-Brunnen
weist auf die Wohltätigkeit des Sanitätsrates Friedrich Hermann Haacke
hin,
der 1873 selbstlos während einer Cholera-Epidemie handelte.
Eben so, wie die Ida, die auf dem nahen Sperlingsberg Spatzen fütterte.

Im Tangermünder Tor ist ein Wagen der
Pferdestraßenbahn Stendals ausgestellt.

Leider zeigt der Baumpilz an, dass auch
die Bäume der ehmaligen Wallanlage unter den Umweltbedingungen einer
Stadt leiden.
Auf der Rückfahrt von Tangermünde kam ich durch den
Ortsteil Döbbelin.

Hier steht das Gutshaus Döbbelin, auch
Schloss Döbbelin oder Bismarck-Schloss genannt.
Das Barock-Gebäude
wurde 1736 unter Hans-Christoph von Bismarck erbaut. Zu DDR-Zeiten
bewirtschaftete die Gemeinde das Gebäude
Ab 1991 wurde es wieder der Familie von Bismarck
übertragen, die es 1999 renovieren ließ.

Das ist der gesamte Gebäude-Komplex,
aber die Kanonen links verhinderten ein Betreten des Geländes.

Gleich daneben steht die Dorfkirche.
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