Innenstadt von Potsdam
Heute findet mal eine "normale" Stadtwanderung statt. Auch die
Innenstadt von Potsdam hat einiges zu bieten.
Das fängt schon am Busbahnhof
hinter dem Hauptbahnhof an. Dieser ausgediente Wasserturm dient heute wieder
zur Flüssigkeitsversorgung der Einwohner.
Auch das ehemalige
Bahn-Betriebsgelände wird heute neu genutzt. Jetzt muss man nur noch
über die Lange Brücke und man ist in der Innenstadt.
Das Hauptproblem
aber ist die Baustelle namens Potsdam. Geht schon am Busbahnhof los. Der
Bahnsteig, an dem meine Linie gestern noch abfuhr, gilt heute nicht
mehr.
Zum 1.8. wurde wild umgestellt und das Suchen ging los.
Alternative: mit dem Shuttlebus zum sehr großen Platz der Einheit, aber
keine Übersicht, wo die gewünschte Linie startet. Große Verwirrung!
Kaum über die Brücke gekommen, wird einem klar, dass
Potsdam Hauptstadt von Brandenburg ist.
Das ehemalige Stadtschloss
(hier: Rückseite) wird
heute vom Landtag genutzt.
"Das Potsdamer Stadtschloss ist ein
Profanbau am Alten Markt in der Historischen Mitte Potsdams. Es diente
ab 1670 als Nebenresidenz der brandenburgischen Kurfürsten und
preußischen Könige sowie ab 1918 als Sitz des Potsdamer Magistrats und
der Stadtverordnetenversammlung. Umgebaut im Auftrag Friedrichs II. in
den Jahren 1747–1750,
galt es als ein Hauptwerk des
Friderizianischen Rokoko. Im Zweiten Weltkrieg 1945 vollständig
ausgebrannt, wurde das Stadtschloss in der DDR 1959 abgerissen.
Auf einen Beschluss des Landtags
Brandenburg wurde es 2010–2013 äußerlich wiederaufgebaut und dient
seitdem als Sitz des Landesparlaments.
Das Stadtschloss ist eines
der größten Bauwerke Potsdams und prägt im Ensemble mit dem Alten Markt
das Stadtbild." (Wikipedia)
Der Landtag von der Vorderseite.
Der Eingang führt in den Innenhof.
Der sieht ähnlich aus wie außen.
Gegenüber vom Landtag steht auf dem Alten Markt die Nikolai-Kirche. Von der Kuppel
hat man einen schönen Überblick.
Und davor ein Obelisk.
So sieht
die Nikolaikirche von innen aus.
Ein
Kirchenfenster.
Das ist die Dachkonstruktion von
innen.
Der Altarraum ist etwas auf
altertümlich gemacht.
Die Kanzel scheint komplett aus
Marmor gestaltet zu sein.
Die Ringerkolonnaden wurden vom
Hafen an den Landtag - auf ihre frühere Position - zurückversetzt. Nur 7 der 14 Säulenpaare schienen
erhaltenswert.
Außerdem musste Platz für die Straßenbahntrasse
geschaffen werden.
Die Figuren oben stellen Szenen aus Ring- und
Fechtkämpfen dar, was den Namen erklärt. Deren Restauration erfordert
noch einige Zeit.
Am Alten Markt steht auch das
Potsdam-Museum.
Gekrönt wird das Museum durch
die Darstellung vom Titanen namens Atlas, der die Erdkugel trägt.
Erst über die
Kuppel der Nikolai-Kirche kann man die Figur gut erkennen, natürlich nur mit
Tele!
Geschäftshäuser schmücken die
Seite des Alten Marktes neben den Museen.
Hinter der Baustelle am Landtag
liegt das Gebäude, das früher der Marstall war.
Heute residiert
darin das Filmmuseum, das auf die Babelsberger Filmstudios zurückgeht.
Der Filmpark dazu liegt weiter außerhalb.
Die Portale sind sehenswert.
Von den Ringerkolonnaden blickt
man auf den Eingang.
Wenn es einen Alten Markt gibt, gibt es dann auch einen Neuen Markt?
Ja, nur für heutige Verhältnisse ist er nicht neu! Das war der
Kutschstall.
Und
hier war im Mittelalter die staatliche Waage drin.
Die Bedeutung des Militärs in
Potsdam erkennt man an diesem Großen Militär-Waisenhaus.
Auch Potsdam hat ein
Brandenburger Tor, das aber kleiner als der Berliner Bruder ist.
Aber eine solche Fontäne hat das
Berliner Tor nicht!
Dieses Haus im güldenen Arm ist
das älteste restaurierte Haus der zweiten Potsdamer Stadterweiterung und
eines der seltenen erhaltenen Fachwerkhäuser.
Seinen Namen hat es von diesem
Wappen, das den goldenen Arm des Handwerks unter dem Reichsadler darstellt.
Das Jägertor von 1733 ist das
älteste noch erhaltene Potsdamer Stadttor. Es war früher natürlich Teil
der Stadtmauer.
Das Nauener Tor von 1754/1755 ist
da etwas jüngeren Datums und spiegelt im Vergleich zum schlichten
Jägertor die steigende Bedeutung Potsdams
Das Stadthaus wurde zwischen 1902
und 1907 als Regierungsgebäude erbaut, um das bisher im heutigen Museum am Alten
Markt residierende Rathaus seiner steigenden
Bedeutung anzupassen.
Das holländische Viertel wurde -
wie der Name verrät - von Holländern bewohnt und erbaut.
Friedrich
Wilhelm I. hatte eine Vorliebe für Holland und zog Holländer für Unterstützung
in Bau- und Wassertechnik ins Land.
Um das sumpfige Gebiet trocken zu
legen, wurde zunächst ein Bassin (noch heute im Straßennamen enthalten)
angelegt.
Das ist die Mittelstraße,
ebenfalls holländisch geprägt.
Im heutigen Bassin liegt die
Peter und Paul Kirche.
Daneben an der französischen
Straße liegt die französische Kirche. Sie wurde für die zunehmenden (in
der Anzahl!)
französischen Bewohner um 1753 erbaut.
An der Havel liegt, vom Park Babelsberg gut zu sehen, das Theater.
Den Stadtrundgang beschließe ich
mit einer kleinen Pizza. Am Überhang erkennt man den Teller, der erst
mal erobert werden will.
Ich hatte einen Schwarm von
Helfern, die mich gerne unterstützt hätten.
Bei diesem Bild musste
ich sofort an das Gedicht von Morgenstern denken:
Die drei Spatzen:
In einem leeren Haselstrauch,
da sitzen
drei Spatzen, Bauch an Bauch.
Der Erich rechts und links der Franz
und mittendrin der freche Hans. Sie haben die Augen zu, ganz zu,
und obendrüber, da schneit es, hu!
Sie rücken zusammen dicht an
dicht,
so warm wie Hans hat's niemand nicht.
Sie hör'n alle drei
ihrer Herzlein Gepoch.
Und wenn sie nicht weg sind, so sitzen sie
noch.
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