2021   Übersicht

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Braunschweig - Aufstieg zu einer überregionalen Großstadt



Begrüßungsschild der Stadt Braunschweig
Was soll das denn??? Jetzt habe ich im ersten Kapitel die Entstehung der Stadt erläutert und dieser Mann taucht dabei nur beim Weichbild Hagen auf.
Weshalb gibt sich Braunschweig also diesen Titel?

     
Heinrich der Löwe: Auf dem Hagenmarkt       Grabplatte für ihn und seine Frau im Dom, in der Krypta die Särge             Vor dem Altstadtrathaus

Den Braunschweigern erscheint der Welfen-Herzog Heinrich der Löwe ja so bedeutend, dass es mehrere Bildnisse von ihm in der Stadt gibt.
Und welche Bedeutung hat er nun für Braunschweig?
Heinrich wählte Braunschweig als seine Residenzstadt aus, wozu die einzelnen Weichbilder zu einer einzigen Stadt zusammengeschlossen werden mussten.
Er machte also aus den vielen Weichbildern erst eine einzige Stadt.
Auf die zeitweilige Macht Heinrichs des Löwen weist seine Gründungsaktivität hin: Er gründete in seinem Herrschaftsbereich u.a. die Stadt München.
Für diesen Schritt dürfte er heute bei der Eintracht nicht nur Freude auslösen....



Evangeliar Heinrichs des Löwen. Nachbildung im Dom!
Wegen dieser historischen Beziehungen wurde 1983 das Evangeliar Heinrichs des Löwen von Bayern und Niedersachsen u.a. gemeinsam ersteigert.
Heute ist es in Wolfenbüttel in der Herzog-August-Bibliothek untergebracht, ursprünglich war es für den Braunschweiger Dom gedacht.
Auch die Städte Bremen und Schwerin haben ihm ihre Entstehung zu verdanken. Nach Zerstörung durch ein Feuer ließ er auch Lübeck wieder aufbauen.
Die Stadt wurde bekanntlich später die „Hauptstadt“ der Hanse, auf die ich weiter unten näher eingehe.
Heinrichs Bedeutung schwand aber gegen Ende seiner Regentschaft zusehends, ihm fehlte offensichtlich diplomatisches Geschick.
Oder die vielen Feldzüge Barbarossas wurden ihm zu zeitraubend. Braunschweiger sind eben immer offen und ehrlich.....
Und für den Schirmherrn aus Hannover können die Braunschweiger Welfen nichts, schließlich besteht eine große Rivalität zwischen beiden Städten (siehe Bundesligaspiele)
Sein Sohn wurde allerdings für ein Jahr Kaiser Otto IV, der einzige deutsche Kaiser aus Braunschweig.



Heinrich ließ die Burg vergrößern und ließ als Beleg seiner Macht auf dem Burgplatz ein Standbild mit seinem Wappentier, dem Löwen, errichten.
Diese älteste bis heute erhaltene Großplastik ist als Original vor der Witterung geschützt im Museum in der Burg untergebracht, auf dem Burgplatz steht nur eine Kopie.



Der Burgplatz heute (dahinter das Rathaus).



Das Gebäude der Handwerkskammer auf dem Burgplatz.



Nach Rückkehr von einer Pilgerreise ließ Heinrich den romanischen Dom erbauen.



Der Dom von innen.



Domfenster.






Der bronzene Siebenarmige Leuchter aus dem 12. Jahrhundert.



Der Leuchter steht auf vier Löwen, die je einen Flügeldrachen tragen.



Das gegen Ende des 12. Jh. entstandene Imervard-Kreuz, das von dem eher unbekannten Künstler Imervard stammt.
Dennoch ist es als Meisterwerk der Romanik anerkannt.



Grabplatte für Heinrich und seine Frau.



In der Krypta darunter: Der Sarg mit dem abgerundeten Deckel weist nicht auf die weiblichen Körperformen von Mathilde hin, sondern gibt die Bedeutung des Herrschers an,
die Herstellung macht schließlich Mehrarbeit.
Und wer war seine Frau? Mathilde von England, eigentlich Matilda Plantagenêt, war Schwester der beiden englischen Könige Richard Löwenherz und Johann Ohneland.



Die große Sonnenuhr von 1723 am Dom mit mehreren Funktionen, die ich aber nicht erläutern kann.



Der Chorsaaal diente nach 1889 als Taufkapelle und Sakristei.



Diese Kanonenkugel soll von einer Belagerung Braunschweígs stammen.



Dieses Datum weist auf die Belagerung durch Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Sommer 1615 hin.

Ortswechsel in die Altstadt:
 

Direkt neben der Michaeliskirche steht dieses Gebäude.



Haus zur Hanse???
Im Gegensatz zur verbreiteten Vorstellung von der Hanse war dieses Handelskartell nicht auf den Ostseeraum beschränkt,
sondern auch viele Städte im Landesinneren waren Hansestädte. In der Hanse hatte Braunschweig sogar eine herausragende Rolle (Welche? Bitte abwarten!).
In der Güldenstraße, der Name weist auf die Pracht der Häuser hin, hat sich bis heute das Haus zur Hanse erhalten, eine wichtige Station für Handelsreisende damals.



Michaelishof
Auf der anderen Seite der Michaeliskirche steht ein weiteres Haus, das sich in den prächtigen Rahmen einfügt, der Michaelishof.



Wenn man aber auf die Ornamente des Fachwerkes genauer achtet, merkt man, dass es sich um einen Neubau handelt.
Und weil es ein Studentenwohnheim ist, hat man sich diesen Scherz erlaubt.
Wer also noch nostalgisch der Mark nachtrauert, kann sich hier Trost holen.



Gewandhaus
Dieses prächtige Gebäude steht am Altstadtmarkt. Welche Verwendung mag es wohl gehabt haben? Es war der Lager- und Verkaufsraum der Gewandschneider.
In der Hanse erhielt jede Stadt ein Monopol für eine Sparte. Braunschweig stellte also die gehobene Alltagskleidung für die Hanse her.
Deshalb wurde Braunschweig nur noch getoppt von Köln, das für die Festtagskleidung zuständig war.
Dem Gewandhaus sieht man an, dass Braunschweig damit gut leben konnte.
Immerhin galt Braunschweig im Mittelalter als Großstadt und hatte teilweise fast so viele Einwohner wie die größte Stadt im heutigen Deutschland, Köln.



Gewandhaus - Seitenansicht
Zugegeben, von der Seite sieht es nicht mehr so prächtig aus, aber das gilt ja für viele Gebäude.



Der Fachwerkanbau ist erst 1948 dazugekommen und war ursprünglich das Zollhaus in Rüningen.



Stadtmodell - Braunschweig 1671
Die Stadt erhielt im Laufe der nächsten Zeit eine einheitliche Befestigung, die im Laufe der Jahre weiter ausgebaut wurde.
Dazu wurde unter anderem die Oker aufgeteilt und umfließt seitdem als breiter, regulierter Befestigungsgraben auf beiden Seiten die Stadt.
Wie Braunschweig um 1671 n. Chr. ausgesehen hat, ist im Modell im Vorraum des Altstadt-Rathauses zu sehen.
Hier rechts: Das Magniviertel und die Ägidienkirche.

Ansonsten ist mit aufkommender Industrialisierung die Stadtbefestigung überflüssig geworden.
In Braunschweig wurde der Wall planiert und der Raum dahinter ist heute zum verkehrstechnisch unverzichtbaren vierspurigen Stadtring umgebaut worden.



Natürlich zog es die betuchteren Bürger in diesen Bereich und man kann am Stadtring zahlreiche Villen bewundern.



Die Umflutgräben existieren noch und werden für Flossfahrten usw. genutzt.



Von der Festungsanlage Braunschweig ist heute nicht mehr viel erhalten. Nur in der Güldenstraße ist noch dieser Mauerrest zu sehen.



Im Mittelalter ließen 10 Tore Handelsreisende nach Braunschweig ein.
An zwei Einfallstraßen sind diese Torhäuser erhalten, allerdings erst in einer neueren Überarbeitung.
Am Wendentor sind diese 1803 erbaut worden,



und am Fallerleber Tor 1820.



Die Trinkwasserversorgung in mittelalterlichen Städten erforderte einigen Aufwand, wie dieser Brunnen in der Güldenstraße zeigt.
Einen Hans Hummel gab es in Braunschweig nicht!

Braunschweig heute Braunschweig südl. Peripherie Braunschweig nördl. Peripherie Arche Noah Zoo BS