Hamburger Straße
Die Hamburger Straße führt aus Braunschweig Richtung Gifhorn und
zur Arbeitszeit natürlich umgekehrt.
Hier liegen große Industriegebiete, die Braunschweigs Aufstieg in der industriellen Phase mit begründeten.
Ein wichtiger Betrieb an der
Hamburger Straße ist der
Zweig eines größeren Automobilwerks aus Wolfsburg, mit angeschlossener
Vorwerkssiedlung.
Die Straßen der Siedlung erhielten Namen nach
österreichischen Städten und Ländern, da kurz zuvor der Anschluss
Österreichs an das Deutsche Reich erfolgt war.
Bis auf die
Riesebergstraße, die ursprünglich nach Hitlers Geburtsstadt Braunauer
Straße genannt wurde, tragen alle Straßen noch ihren ursprünglichen
Namen.
Rieseberg bei Königslutter. Hier ermordeten 1933
SS-Angehörige elf politische Gegner.
(Quelle: Wikipedia)
Auch nicht zu vergessen der VW Financial Service.
Am Ende der Hamburger Straße zweigt die Hansestrasse ab mit
zahlreichen Gewerbebetrieben
Auch das schwedische Möbelhaus zum Selberschrauben steht hier neben
der Konkurrenz.
Die Hansestraße führt zum Braunschweiger Hafen. Es ist aber kein Hafen
für Treidelschiffe mehr, sondern er ist auf moderne Pötte auf dem
Mittellandkanal eingerichtet.
Eintracht-Stadion
Eintracht Braunschweig (gegründet 1895 als „Braunschweiger Turn- und
Sportverein Eintracht e.V.“) (Koch hat die Gründung noch miterlebt!) spielt seine Heimspiele hier im Stadion.
1967 schafften sie sogar den deutschen Meistertitel, später sank der Stern leider.
Auch 1973 setzte die Eintracht neue Maßstäbe, als ihre Spieler unter Austricksen der DFB-Richtlinien auf ihren Trikots das Logo eines Wolfenbütteler Kräuterlikörs trugen
und der Verein damit die Trikotwerbung einführte.
Höhepunkt in den letzten Jahren war der Aufstieg 2013 und 2020, allerdings war es (noch) kein nachhaltiger Erfolg.
Ja, in Braunschweig wurde von Konrad Koch der Fußball und von Günter
Mast die Trikotwerbung eingeführt!
So sahen damals diese skandalösen Trikots aus mit dem max. 14 cm großen
offizillen Vereinslogo. Und heute???
Siegfried-Viertel
Nahe der Hamburger Straße liegt
das unter dem Namen "Siegfriedviertel" bekannte größte
Neu-Siedlungsgebiet Braunschweigs aus der Zeit zwischen den Weltkriegen,
Baubeginn 1921, gleichzeitig ist es die erste geschlossene
Siedlung außerhalb der Innenstadt.
Seinen Namen erhielt das Viertel
nach den Straßennamen, die in Anlehnung an das Nibelungenlied von
Richard Wagner vergeben wurden.
Die Namen gab es also bereits lange
vor Hitler!
Der Nibelungenplatz ist als
Marktfläche und mit seinen Läden auch für die umgebenden Siedlungen
von Bedeutung.
Der zentrale Platz ist der
Burgundenplatz. Hier gelangt man durch diesen Torbogen in die inneren
Bereiche dieses Viertels.
Der Burgundenplatz mit seinem
Siegfried-Denkmal ist gleichzeitig Mittelpunkt dieses Viertels.
Jung-Siegfried war ein stolzer
Knab.... Nun schlag' ich wie ein andrer Held die Riesen und Drachen in
Wald und Feld.
Wer kennt das Lied noch und auch die 12 fehlenden
Verse?
Der Walkürenring läuft hufeisenförmig
um den Burgundenplatz.
Deshalb sind die Häuser tatsächlich gebogen,
es ist keine Verzerrung durch das Foto.
Die Häuser sind wie eine Säge mit Zähnen gebaut, wodurch die
Siedlungsform aufgelockert wurde.
Seit den 80er Jahren steht das
Siegfriedviertel unter Denkmalschutz.
Mit wissenschaftlicher
Forschung wird versucht, den Originalzustand so weit wie möglich
wieder herzustellen.
Zwischen dem Siegfriedviertel und der
Vorwerksiedlung liegt der Dowesee
Braunschweig liegt in Niedersachsen.
Deshalb gibt es auch hier im Untergrund größere Salzvorkommen.
Diese wurden hier vom Grundwasser aufgelöst und der Boden brach in den
entstandenen Hohlraum ein. Die Kuhle füllte sich mit Grundwasser.
Dieser See war schon für die Menschen in der
Alt-Steinzeit ein
Anziehungspunkt, wie zahlreiche Funde (unter anderem auch eine Opferstelle
aus dem 4. Jh.) belegen.
Hier fand also wohl die erste "Besiedlung"
Braunschweigs statt.
Auf den heutigen Relaxwiesen ruhten
also schon Menschen in der Altsteinzeit, die ja noch nicht sesshaft
waren!
Auch wenn dieser "Strandkorb" nicht
gerade einladend aussieht, treffen sich viele Braunschweiger am
Dowesee zur Entspannung.
Diese Sumpf-Zypresse steht am Seeufer.
Der Boden ist übersät mit diesen
Luftwurzeln, weil die restlichen Wurzeln im Grundwasser stehen..
Auch ein Gingkobaum steht im Park, die
charakteristischen Blätter sind aber noch nicht ausgewachsen.
Am Dowesee entstand 1919 der
Hauptschulgarten Braunschweigs mit einem regionalen Umweltzentrum.
Hier wurden auch für
Unterrichtszwecke viele Beete angelegt
Hier kann man z.B. die Mendelschen Gesetze
nachvollziehen (im Mittelteil im Verhältnis 3:1 rote und weiße
Blüten!)
Auch Themenbeete wurden angelegt. Wenn
jemand also ein gebrochenes Herz hat, kann er hier sehen, welche
Kräuter ihm helfen können.
Ich hoffe, die hilfreichen Arten sind
zu identifizieren!
Diese Blumenbeete am Cafe sind eine
dufte Anpflanzung.
Auch diese Haustiere werden hier
gehalten. Blüten (biologische!) gibt es ja genug hier!
Früher
entwässerte der Dowesee über einen kleinen Graben in die nördlich
verlaufende Schunter.
Die Schunteraue ist heute
Naturschutzgebiet mit Krötenwanderungen jeden Frühling.
Die
Existenz von Anglern zeigt mir, dass es auch Fische gibt. Ich
hab noch keine entdeckt.
Begeisterung löst bei mir diese neue Brücke
aus. Konnte man auch ahnen, dass das Schunterbett bei
Hochwasser breiter wird?
Schade, jetzt kommt man nicht
trockenen Fußes rüber!
Natürlich war die Industriestadt Braunschweig im 2.
Weltkrieg ein hervorgehobenes Ziel für Angriffe.
Deshalb
gab es hier auch Schutzbunker. In der Kralenriede steht dieses dreigeschossige
Bauwerk von 1941 bis 1942 auch heute noch.
"Er verfügt über eine 1,40 Meter
dicke Abschlussdecke aus eisenarmiertem Beton. Für die
Schutzsuchenden gab es rund 6 m² große Räume mit Pritschen und
Holzbänken.
Dies diente dem besseren Schutz gegen mögliche
Bombendurchschläge. Die Belüftung und Beheizung erfolgte über
Luftfilteranlagen, die jedoch bei Überbelegung nicht für
ausreichende Frischluft sorgten. Die Bunkeranlage ist nahezu
im Originalzustand erhalten worden.
So sind die ehemaligen
Verhaltenshinweise noch gut lesbar und die phosphoreszierenden
Orientierungsmarkierungen an Wänden und Treppen leuchten
teilweise noch immer nach.
Er diente nicht nur der
Unterbringung der Zivilbevölkerung, sondern ebenfalls dem
Schutz der Arbeiter aus der nahegelegenen Büssing NAG
Flugmotoren GmbH (Nimo),
in der Flugzeugmotoren produziert
wurden. Ausgeschlossen wurde die Aufnahme der Kriegsgefangenen
und Zwangsarbeiter aus den Barackenlagern in Kralenriede sowie
die von
Ausländern und Uniformierten. Seit 1996 ist der
Bunker als Denkmal eingestuft. Genutzt werden die
Räumlichkeiten teilweise als Lagerräume"
Quelle
So
präsentiert sich der "Prachtbau":
Auch daran hat man gedacht.
Der Haupteingang. Wichtigster Nutzen heute: die
Mobilfunk-Antenne.
Waggum
Noch etwas weiter liegt der Flughafen Braunschweig-Wolfsburg
in Waggum. Hauptsächlich wird er genutzt von einer größeren
Wolfsburger Firma,
aber auch ein Braunschweiger Reisebüro
lässt hier in den Urlaub starten.
Im Moment ist der Zugang
etwas erschwert, weil Erweiterungsbauten durchgeführt werden.
Man sieht hier vor allem den Forschungsbereich des
Luftfahrt-Bundesamts, das überregionale Bedeutung hat.
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