Neuer Garten und Bonus



Heute ist mein letzter Tag. Für den Lumpensammler hab ich mir ein Tagesticket für den ÖPNV erstanden (egentlich sehr preiswert!).
Auf dem Weg in den Neuen Garten fällt mir das ehemalige Augusta-Stift auf. Vor der Wende war es die Zentrale der sowjetischen Militärspionage.



Der Neue Garten beginnt mit der Orangerie, von der dies ein Gebäude ist.



Eine Attraktion ist das Marmorpalais, das Sommerschloss von Friedrich Wilhelm II. Erbaut von 1787 bis 1793.
Hier ein Blick in die Kolonnaden aus Marmorsäulen.



Ein Flügel von der Rückseite gesehen.



Die Küche als Tempelruine getarnt. Das soll dem Denken der Freimaurer geschuldet sein.



Der Eiskeller wurde in Form einer Pyramide errichtet. Im Winter wurde hier Eis aus den Seen eingelagert.
Kann das heute noch funktionieren?



Wer kann diese Hieroglyphen entziffern?



Die gotische Bibliothek von 1792.



Und das ist Schloss Cecilienhof. Wen interessiert schon ein Weltkrieg? Es entstand 1913–1917.
Kaiser Wilhelm II. ließ es im englischen Landhausstil für seinen Sohn Kronprinz Wilhelm und dessen Gemahlin Cecilie aus dem Haus Mecklenburg-Schwerin errichten.
Es sollte das letzte Schloss der Hohenzollern werden!



Von der Rückseite.



Nach dem Ende des zweiten Weltkriegs lud Stalin vom 17.07. bis zum 02. 08.1945 die führenden Politiker der Siegermächte nach hier ein.
Er düpierte die anderen Präsidenten, indem er durch Pflanzung des Sowjetsterns die sowjetische Rolle hervorhob.
Von britischer Seite kam der neue Premierminister Attlee, aus den USA Präsident Truman und Stalin. (Frankreich wurde nicht eingelanden, bekannte sich aber zu den Ergebnissen.)
Das Ergebnis wurde als "Potsdamer Abkommen" bekannt und legte den Grundstein zur deutschen Teilung fest, die bis 1990 anhielt und mit den Siegermächten abgeschlossen wurde.
Auch wenn die "Reichsbürger" das nicht wahr haben wollen.



Friedrich Wilhelm II ließ von 1791 und 1794 diese Muschelgrotte anlegen (deren Sanierung demnächst ansteht).
Die Muschelgrotte sollte als ein versteckter Aufenthalsort für Teegesellschaften dienen. Immer nur Schloss ist aber auch zuuuhh langweilig!



So sieht dieser getarnte Ruheort von der Seite gesehen aus.



Das Ende des Neuen Gartens stellt die Meierei dar, die ab 1790 erbaut wurde. Ursprünglich diente sie gemäß des Namens zur Versorgung der Hofgesellschaft mit Molkereiprodukten.
Später kam auch noch eine Dampfmaschine dazu. Heute ist sie ein viel besuchtes Ausflugsziel mit eigener Brauerei.



Weiter gehts nach Sacrow. Auf dem Gut Sacrow wurde 1773 dieses Schloss erbaut.
Friedrich Wilhelm IV. kaufte 1840 das Gut und nutzte es kaum.



Dennoch gab er den Auftrag zum Bau der Heilandskirche.



Von der Schlösserrundfahrt auf dem Schiff - von 2014 - habe ich dieses Übersichtsbild.
Man sieht gut den solitär dastehenden 20 m hohen Campanile.



Die Kirchenhalle ist relativ schlicht gehalten. Nur im Altarraum gibt es ein Frescobild.



Friedrich Wilhelm III. 1826/27 hat von Napoleon 62 gefangen genommene Soldaten übernommen und einen Chor bilden lassen.
Nach dem Bündnis mit Russland gegen Napoleon (Für das er die Seiten wechselte) sah er sich dazu gezwungen:
Praktisch in der nächsten Parallelstraße zum Neuen Garten hat er für die letzten 12 russischen Sänger eine eigene Siedlung anlegen lassen, die Alexandrowka.



So sahen die Häuser aus, die von ihren neuen Bewohnern bezogen wurden. Als Startgeschenk erhielten sie auch eine Kuh.



Alle Häuser stehen weit verteilt in der Siedlung, scheinen also große Gärten zu haben.



Für die neuen Bewohner wurde die Alexander-Newski-Gedächtniskirche erbaut.



Die Glocken stehen übersichtlich neben der Kirche.

Damit war meine Zeit in Potsdam abgelaufen. Alles hab ich nicht aufgesucht. Aber von 2014 kann ich noch etwas ergänzen:



Das Schloss Glienicke bei der Glienicker Brücke wurde 1753 für Prinz Carl von Preußen erbaut und 1825 von Karl-Friedrich Schinkel umgebaut.



So entstand 1824 auch das als "Casino" (kleines Haus) benannte Bauwerk.



Das Schloss auf der Pfaueninsel ist ein für Friedrich Wilhelm II. Ende des 18. Jahrhunderts errichtetes Lustschloss.



Die Kirche Peter und Paul auf Nikolskoe wurde für die Bewohner der Pfaueninsel und Klein Glienickes 1834 erbaut

Jetzt reichts aber! Das Schloss in meiner Autotür werde ich nicht mehr vorstellen!


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