Elefantös in Catania
Heute will ich mir Catania ansehen.
Vom Campingplatzwart kriege ich eine gute Beschreibung, wie ich mit dem Bus in die Stadt und zurück komme.
Die Beschreibung hat nur einen Nachteil, heute ist Sonntag. Der Tabacco-Laden, der die Tickets verkauft, hat geschlossen.
Und ohne Ticket kein Bus, sondern die von ihm geschätzten 3 km zu Fuß.
Das übliche Problem mit den Straßennamen, aber irgendwann sehe ich die Kuppel vom Dom und steuer drauf los.
Das ist der gesamte Domplatz, rechts von der Laterne steht der Elefant.
Und so sieht der Dom in Catania aus. Der übliche Prunk.
Von innen ist er dafür relativ schlicht gehalten.
Und das ist das Erkennungszeichen der Stadt Catania, der Elefant.
Irgendjemand hatte mal einen Basaltklotz und wusste nicht, was er damit machen sollte.
Also schnitzte er ein Tier daraus, das hier in der Gegend absolut nichts verloren hat.
Genauer gesagt, Herr Vaccarini orientierte sich an Berninis Vorbild aus Rom, warum auch immer.
Hinter der Hochstraße steht ein Park. Hier fällt mir auf, dass beide Statuen eines gemeinsam haben:
Warum auch immer, beide Herren wurden geköpft (der steinerne, nicht der rechte!).
Ganz schön rabiater Umgang mit Leuten, denen man ein Denkmal setzt!
Ansonsten gibt es in Catania sehr viele Paläste.
Als Beispiel habe ich den Palazzo dell Università ausgewählt, könnte aber auf Nachfrage zehn weitere anfügen.
Noch zahlreicher sind die Kirchen vertreten. Hier mal die Chiesa Santa Maria Ogninella G. B. Vaccarini.
Nicht nur ihr Name fällt etwas aus der Reihe, auch ihr Äußeres ist mal was anderes.
Und natürlich nicht zu vergessen die Kirche von Franz von Assisi.
Diese abweisende Trutzburg, die extra ganz oben noch eine Mauer aus Lava trägt, ist die vordere Fassade vom Kloster San Nicolo l'Arena.
Es handelt sich um eine der größten Klosteranlagen Europas.
Hinten drin sieht das Kloster aber doch etwas freundlicher aus.
Auch die alten Römer haben ihre Spuren hinterlassen. In der City gibt es diese Reste einer Therme.
Und gleich daneben die Mauern zu einem (Na, wer errät es?)
Am Eingangstor versichert man mir zu dritt, dass es heute geschlossen ist und ich morgen das - na klar - Theater besuchen kann.
Aber ich könnte ja heute schon mal einen Blick reinwerfen. Reicht aus, ich kenne genügend solcher Theater.
Aber wie kommt der Mann in die geschlossene Anstalt?
Die alten Staufer haben auch in Sizilien mitgemischt.
Hier haben sie das Kastell Ursino 1239 errichtet.
Deutsche Wertarbeit - steht noch und ist intakt. Wird als Museo Civico genutzt.
Am Rande der mittelalterlichen Stadt steht die Porta Garibaldi am Ende der Garibaldi-Straße.
Hier wurden immer abwechselnd Schichten aus Kalk und Lava verbaut, daher das besondere Aussehen.
Die ehemalige Mauer ist dafür ganz weg.
Gebaut wurde das Tor zu Ehren von - wie der Name bekanntlich schon verrät -
König Ferdinand IV und seiner Frau, einer Tochter von Maria Theresia.
Unfreundliche Stadt, begrüßt einen mit solch einer Fratze. Und wenn man sie verlässt, kriegt man eine ähnliche Grimasse geschnitten.
Durch das Tor steht, schon im Dunst bei der Entfernung, der Dom.
Auf dem Rückweg komme ich am Bahnhof vorbei. Dieser Brunnen steht da.
Und dann geht es der Beschilderung zum Campingplatz nach. Außerhalb der City steht da übrigens, dass es noch 4 km sind.
Wie kommt er auf 3 km Gesamtentfernung?
Der Strand ist auf der ganzen Länge in ehemalige Lavazungen eingefressen.
Wenn Lava fließt, erkaltet sie an der Oberfläche und darunter bewegt sie sich weiter. So entstehen Lavahöhlen.
Und wenn sie vom Meer freigespült werden, können solche Torbögen stehen bleiben.
Hier kann man sich noch so richtig vorstellen, wie die Lava geflossen ist.
Weil die Wolken dichter und dunkler werden, lege ich einen Zahn zu und schaffe es trocken bis zum Campingplatz.
Allerdings auch, weil den ganzen Tag kein Tropfen vom Himmel fällt.
Meine Nachbarn kommen aus Österreich und haben Musik an. Holderadidödeldu.
Das stehe ich nicht durch und aktiviere zum ersten Mal im Urlaub meine Kopfhörer.
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