Lange nichts von den Griechen gehört?
Heute heißt es Abschied nehmen. Bis zum Abflug haben wir aber ausreichend Zeit, also können wir in aller Ruhe das Auto
aufräumen. Wie ich dabei den Adapter vergessen
konnte, ist mir nicht klar, aber die haben jetzt einen mehr.
Wir schießen zunächst über das Ziel hinaus und vertreiben ein wenig Zeit in Terrasini.
Für ein Eis und einen Bummel bis zum Strand reicht es noch, aber dann ist der Flughafen unser Ziel.
Viel Spaß beim Rückflug und morgen denn im Büro.
Und ich hatte noch Solunto, eine Ruinenstätte bei Palermo, auf meinem Zettel, als Geheimtipp gehandelt.
Naja, wer in Agrigent war... Auch Solunto war von den alten Griechen besetzt und besiedelt worden.
Hier sind die Überreste der Therme, immerhin schon bei den alten Griechen ein beheiztes Bad.
Wo wir gerade beim Thema Fitbess sind, das hier ist kein Tempel, sondern eines der Gymnasien in Solunto.
Hier stählten die edlen jungen Männer ihren Körper, also die Muckibude von damals, nicht die Abitur-Erwerbs-Anstalt.
Das Haus der Leda gehörte einer reichen Familie.
Seinen Namen hat es von einer Wandbemalung, in der sich Zeus gerade
als Schwan verkleidet
an Leda ranmacht.
Das Bild ist heute aber im Museum.
Ein anderes Zimmer hatte dieses Mosaik. Dieses Astrolabium stellt astronomische Zusammenhänge dar.
Mehr kann ich aber nicht dazu erklären, die Abbildung ist zu verwaschen!
In anderen Häusern sind die Mosaike besser erhalten, was sich durch den speziellen Estrich erklärt, der hier verwendet wurde.
Hier ist also ein Mosaikkreis erhalten geblieben.
Als ich danach einen kleinen Trampelpfad gehen will, sehe ich, wie zwei Meter entfernt eine knapp einen Meter lange schwarze
Schlange in einem Steinhaufen verschwindet. Warum braucht die Kamera bloss so lange? Wieder nicht erwischt!
Aber ich bin noch vorsichtiger geworden. Trampelpfade meide ich lieber.
Es hat ja die letzten Tage kräftig geregnet, wie auch wir feststellen mussten. Hier hat sich der Regen aber nicht zufällig gesammelt,
sondern es handelt sich um eine gezielt hier eingerichtete öffentliche Zisterne, damit die Leute in Solunto, also oben auf dem Berg,
immer mit Wasser versorgt werden können.
Natürlich haben die alten Griechen auch ihre Volksversammlungen durchgeführt. Daher auch hier ein Bouleuterion.
Die Agora war der öffentliche Platz in den griechischen Städten, ungefähr dem römischen Forum vergleichbar.
Es gab hier Geschäfte, Amtsgebäude und Sitzecken, in denen der Meinungsaustausch angeregt wurde.
Für manche Leute gilt diese Einrichtung als Geburtshelfer der griechischen Demokratie.
Dann hatten die Römer offensichtlich solche Ecken nicht, sie entwickelten schließlich die Berlusconie.
In einigen Häusern sind noch Reste von diesen kleinen Krügen erhalten.
Man kann nicht abstreiten, dass sie sich viel Arbeit gemacht haben.
Wie lange braucht man, bis man das Muster in einen Stein geritzt hat?
Und wie viele solche Steine braucht man für ein Haus?
Warum siedeln die alten Griechen oben auf dem Berg? Hier kann man ahnen, welch schönen Ausblick die Solunter hatten.
Okay, Santa Flavia muss man sich natürlich wegdenken, aber feindliche Schiffe sieht man doch frühzeitig.
Der heutige Aufenthalt ist bei Scopello nahe Castellamare del Golfo.
Beim Duschen hab ich doch glatt einen Spanner entdeckt, der regungslos unter dem Deckbalken saß und auch noch da war,
als ich nach dem Duschen mit der Kamera zurück kam.
Logisch, in der Duschkabine sind Lampen. Die Fangtechnik kenne ich ja schon.
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