Von Agrigent nach Palermo
Jetzt muss ich mich ja langsam vorbereiten, denn Junior trifft morgen in Palermo Airport ein.
Gut, dass ich zwei Punkte im Landesinneren habe, dann ist es nicht nur Fahrerei.
Zunächst geht es zur Macalube, das sind Schlamm-Geysire. Sind einigermaßen brauchbar ausgeschildert.
Aber am Eingang steht dieses Schild.
Ich habe gelesen, dass letztes Jahr wohl ein überraschend heftiger Ausbruch mit Personenschaden gewesen sein soll.
Ich vermute, dass das auf dem Schild bedeuten soll, dass die damals verhängte Schließung immer noch gilt.
Mir entgegenkommende Wanderer bestätigten meinen Verdacht: Ist nicht!
Okay, bei der zweiten Anlage war ich mir ohnehin nicht sicher. Eine alte Schwefelmine, die zu einem Museum umgebaut wird.
Ich hab nichts gefunden, oder das hier sind Reste von der Gesteinstrennung und dann ist nichts mehr.
(Kann auch landwirtschaftliche Anlage sein)
Ja, und jetzt geht es auf die längste Baustelle, die ich je befahren habe. 80 Kilometer lang war das höchste zugelassene Tempo 40 km/h.
Und es gab die ganze Zeit nur eine zugelassene Fahrspur. Dieses Bild hab ich also 80 km lang betrachten dürfen.
Etwa 5 Mal war die ganze Straße auch nur einspurig und der Verkehr wurde über Ampeln geregelt.
Italiener sind schon merkwürdige Autofahrer. Ich erkannte die grüne Ampelphase daran, dass wie auf Verabredung viele PKWs auf die linke
Spur schossen (jetzt kann ja kein Gegenverkehr kommen!), um so ein paar LKWs zu überholen, die sie ja vorlassen mussten, weil sie
langsamer anfahren. Nur der Deutsche blieb brav.
Trotzdem habe ich gegenüber der Navi-Berechnung, bei dem diese Strecke zwar gestrichelt, aber mit 90 km/h angebeben war,
nur 15 Minuten mehr als berechnet gebraucht. Wie gesagt: Geschwindigkeitsbeschränkungen, wen interessierts?
Da habe ich auf der Umgehungsstraße um Palermo mehr Zeit verloren - es ging nur im Schritttempo!
Egal, der Campingplatz macht eh erst in 1 1/2 Stunden auf...
Da konnte ich gleich mal ein paar Kisten umräumen.
Am Abend bin ich dann an den Strand vor dem Campingplatz gegangen.
Nee, baden kommt mir da nicht in den Sinn. Aber mir fällt die Geländeform auf. Insgesamt ergibt es eine ebene Fläche,
aber es gibt immer wieder kleinere Becken da drin.
Bei uns würde ich sagen: die Pfütze ist gefroren. Hier blieb bei höherem Wasserstand ein Teil gefangen, das Wasser verdunstete und
es bildete sich eine Salzkruste. Ob die Frühmenschen aus solch einer Beobachtung die Salzgewinnung am Mittelmeer abgeleitet haben?
Und in dieser versalzenen Strandzone wächst eine kleine Iris-Art.
Zu guter Letzt: Wer sagt denn, dass man auf der Nordseite einer Insel keinen Sonnenuntergang über dem Meer
erleben kann? Klar geht das in einer Bucht.
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