Wer braucht schon den Stromboli?
Heute ist also der Aufbruch Richtung Ätna.
Damit ist denn auch unsere einzige Chance, mal einen Vulkan beim Ausbruch zu sehen, dahin.
Dachten wir jedenfalls bis gestern abend.
Auf dem Wege zum Ätna liegt die Alcantara-Schlucht.
Hier hat sich das Flüsschen Alcantara durch eine erkaltete Lavazunge aus Basalt gegraben.
Basalt ist sehr hart und bricht so schön eckig, deshalb wurde er früher für Kopfsteinpflaster genommen.
Hier hat der Fluss so eine Basalt-Höhle geschaffen.
Von oben in die Schlucht kann man vom botanischen Garten einblicken, aber man kommt auch zum Fluss runter.
Nur weiter als bis hierhin ist strikt verboten! Da kommt sofort ein Wachhund und pfeift einen zurück.
Im botanischen Garten gab es dann ein paar Bäume und diese Misteln.
Unser weiterer Weg führte uns dann an dem malerisch gelegenen Castiglione vorbei.
Und so scheinbar friedlich liegt der Ätna da. Aber links tut sich was.
Wer übrigens genau hingesehen hat, konnte auch auf
dem Bild gestern morgen Rauch erahnen.
Hier ist etwas völlig Normales passiert: eine Lavazunge hat die Straße überquert.
Das wird eben etwas später wieder ausgebügelt
und das Leben geht weiter.
Wir waren auch erstaunt, wie gelassen die Leute die Vulkanaktivität betrachtet haben, eben nichts Besonderes.
Unser erster Abstecher von der Panorama-Straße führte uns nach Piano Provenzana (leider erst nach 16 Uhr, siehe übermorgen).
Diese Ausgangsbasis für Ätnatouren wurde 2002 durch einen Ausbruch mit Lava abgedeckt und dann eben wieder aufgebaut.
Im Lavafeld stehen noch die abgetöteten Bäume rum.
Sieht schon irgendwie gespenstisch aus.
Und ein erster untrüglicher Eindruck von gerade bestehender Aktivität ist hier zu erkennen.
Bei einem Parkplatz gelang uns dieser Einblick.
Also schnell zum Campingplatz nach Acireale und aushandeln, dass wir erst später mit dem Auto zurückkommen dürfen.
Darauf scheinen die aber eingestellt zu sein: Wir bekamen einen Schlüssel fürs Tor und hatten also Ausgang bis Ultimo.
Aber wo kriegt man den richtigen Blickwinkel. Vom Hauptweg zum Ätna sieht man nur so viel.
Also unseren Anmarschweg zurück.
Gottseidank führte uns das Navi etwas falsch.
Deshalb fuhren wir einen anderen Weg als uns der Günstigste erschien und hielten da, wo alle halten.
Das ist es! Links oben eine (oder auch zwei) Öffnungen, wo die Lava ausfließt.
Und rechts stürzt die Lava in mehreren Strömen einen Hang runter.
Es ist natürlich nicht ganz einfach, nachts mit Tele freihändig diese Fotos zu schießen, aber die Korrekturfunktion meiner
Kamera arbeitete auf Hochtouren.
Die ausspritzende Lava kommt in Begleitung von mächtigem Fauchen aus dem Schlot geschossen und explodiert in der Luft.
Wer braucht da noch Silvester?
Um Mitternacht waren wir dann auch wieder am Campingplatz.
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