Syracus 2.0
Heute fallen sie mir auf: Mein Wagen stand über Nacht vor einer ganzen Reihe herrlicher Strelizien.
Das kann man für 20 € aber auch erwarten!
Da ich mich ja gestern so gut vorbereitet habe, versuche ich heute noch einmal, durch Syracus zu kommen.
Heute fand ich auf Anhieb den richtigen Weg zur Insel Ortygia, der Altstadt von Syracus.
Hier stehe ich auf dem Hauptplatz, natürlich der Platz des Domes.
Innen gibt es mehrere solcher Einrichtungen, aber das hier ist der Hauptaltar.
Aber auch der Palazzo Beneventato steht hier, früher beherbergte er immerhin den Senat der Stadt.
Und das ist ein Blick in eine der größeren Seitenstraßen.
Heidi, wie war das doch mit dem intensiven Flair von Schmutz in einem Staat mit I am Anfang? Dem kann ich mich nur anschließen!
Am Aquarium steht ein kleiner Park, den Bäumen nach zu urteilen schon Jahrhunderte.
Und das ist fast direkt am Meer die Fonte di Aretusa.
Das Besondere: Sie ist eine Süßwasserquelle, die Leute links blicken auf das Meer runter.
Und am Ende der Insel hat man 1038 eine Festung erbaut, das Castello Maniace.
Meistens wurde es als Festung benutzt, dann war es einige Jahrhunderte Regierungssitz, um dann im 16. Jh. Gefängnis zu werden.
Ein Erdbeben zerstörte es 1693, auch, indem es das Pulverlager darin hochgehen ließ.
Aber es wurde danach wieder als Festung aufgebaut. "Vor einigen Jahren" hat es die Armee aufgegeben.
Scheint nicht mehr so recht in das NATO-Konzept zu passen. Jetzt ist es für Publikumsverkehr freigegeben.
So sieht es vom Ende der Insel gesehen aus.
Ich habe schon lange nichts mehr von den alten Griechen gesehen. Das ändert sich wieder!
Noch auf Ortygia steht der Rest des ehemaligen Apollo-Tempels.
Ja, so kenne ich altgriechische Bauwerke vom letzten Jahr, zwei Säulen stehen und sonst Trümmer.
Jetzt nutze ich meine gestern erworbenen Ortskenntnisse und suche die archäologische Zone in Syracus auf.
Da ist natürlich erst mal eine anstrengende Wanderung in der Hitze angesagt.
Anderer Ort, gleiches Prinzip. Diese Anlage war mal der Altar des Hieron II.
Warum solche Ausmaße? Das reicht dicke auch für XXXL-Saurier.
Hier haben die alten Griechen die Steine für ihre Bauwerke abgebaut,
Warum sie diesen Koloss stehen ließen, kann ich nicht erkennen. Ist vielleicht eine Statue von dem Saurier des Hieron II?
Die haben offensichtlich die Steine immer in kleinen Nischen abgebaut.
Die Nischen haben später auch andere Verwendung gefunden. Einige z.B. als Grabnische.
Das ist die berühmteste Nische, das Ohr des Dionysos. Der soll hier Gefangene untergebracht haben.
Ganz schön listig, denn diese Höhle hat eine gute Akustik. So konnten die Wärter die Gefangenen belauschen, sagt die Legende,
Hier bin ich demnach im Gehörgang des Dionysos. Da passen schon einige Gefangene rein.
Im Steinbruch wuchs auch ein kleines Bambuswäldchen. Dieser Sprössling ist etwas größer als meiner im Garten.
Der wäre für die Folter nach Karl Mai (Gefangenen draufbinden und wachsen lassen) geeignet.
Daneben steht das griechische Theater, das ebenfalls in den Stein gearbeitet wurde.
Die Bretter sind erst in unserer Zeit darüber gelegt worden.
Und so sehen die oberen Ränge aus. Wie gesagt, massiv aus dem Gestein gearbeitet.
Und ganz oben gibt es wieder etliche Nischen, die offensichtlich von Menschen reingearbeitet wurden.
Wozu? Keine Ahnung.
Wie der Wasserfall in die Nische reinkommt, hab ich auch nicht herausgefunden. Flüsse fließen meist nicht oben auf den Bergen.
Im Gelände
steht auch noch der Rest von einem römischen Theater, aber der ist offensichtlich langweilig.
Jedenfalls gibt es kommentarlos keinen Zugang - und das bei vollem Eintritt.
Reicht. Die Zeit ist gut. Jetzt noch schnell zum Campingplatz nach Noto, meinem morgigen Ziel.
Schade, da gibt's gar keinen, aber in der nächsten Stadt. Endlich mal vor 19 Uhr auf dem Campingplatz.
Denkste!
Nach ADAC hat dieser Platz 2014 Mitte April seine Winterpause beendet.
2015 ist er jedenfalls noch geschlossen. Und der nächste Campingplatz liegt 1 1/2 Stunden weiter weg.
Es wird doch wieder 19 Uhr! Ich hätte natürlich auch auf den von gestern zurückfahren können...
Aber dafür hat der Platz eine eigene Meeresbucht, wo ich gleich mal mit den Füßen im Meer planschte.
Bei dem Seegang war es nicht zu umgehen, dass meine Hose etwas nass wurde, aber die Kamera blieb trocken.
Das Wasser war - auch für mich - angenehm warm. Es ist Anfang Mai!
Ist es in Griechenland kälter oder habe ich dieses Jahr so einen heißen Frühling erwischt.
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