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Die Luther-Trilogie vollenden

Ich gebe ja zu, es ist schon etwas schwer nachzuvollziehen, dass jemand, der gleich zweimal aus der Kirche ausgetreten ist, sich derart um
Martin Luther kümmert, aber die Städte liegen nun mal "in der Nähe". (Quelle der Luther-Infos: Wikipedia)
Und Menschen, die sich über Konventionen hinwegsetzen, interessieren mich halt. Ewiger 68er!



Das ist also die Lutterquelle, aber die ist hier falsch, Die gehört nach Königslutter und wird mit Doppel-t geschrieben.
Ich muss aber in den Kreis Mansfeld im Südharz fahren, um die Herkunft des echten Martin Luthers zu klären!
Warum das kleine Mansfeld und nicht Eisleben Kreisstadt ist, kann ich nicht erklären. Ursprünglich waren sie anscheinend getrennt und
hatten EIL bzw. ML als Auto-Kennzeichen, jetzt MSH.



In Eisleben sieht man zahlreiche Abraumhalden als Spuren bergbaulicher Tätigkeiten. Hauptsächlich ging es um Kupfererz.
Immerhin brachte die DDR 1950 eine Sonderbriefmarke zum 750-jährigen Bestehen des Mansfelder Kupferbergbaus heraus.
Über das architektonisch gelungene Wohnviertel lasse ich mich als ehemaliger Westhagener nicht aus!
Nachdem der Hüttenmeister (Metallherstellung) Hans Luder seine Margarethe Lindemann etwa 1479 geheiratet hatte,
zogen beide nach Eisleben, wo Hans eine eigene Kupfer-Hütte pachtete. Hier wurde am 10.11.1483 (Jahr umstritten!) deren ältester
Sohn Martin geboren.
Zwar brannte das Haus 1689 ab, aber das Gelände wurde von Eisleben erworben und eine Armenschule mit Luthermuseum neu errichtet.



Luthers Geburtshaus.



Gedenktafel.

1484 zog die Familie ins benachbarte Mansfeld um.



Das ist also Luthers Elternhaus. Die waren schon ganz gut betucht!



In der Mansfelder Lateinschule (1490–1497) lernte Martin Grammatik und etwas Logik, Rhetorik und Musik.
1491 wurde der relativ wohlhabende Vater Mitglied des Stadtrats.
Ab Frühjahr 1497 besuchte Martin rund ein Jahr lang die Magdeburger Domschule.

Zur Vorbereitung auf das Studium zog Luther zu Verwandten seiner Mutter in die Kleinstadt Eisenach.



Hier besuchte er die heutige Lutherschule.
Im Sommersemester 1501 wurde „Martinus Ludher ex Mansfeldt“ in der Artistenfakultät der Universität Erfurt eingeschrieben.
Auf Wunsch seines Vaters studierte Luther im Sommersemester 1505 Jura in Erfurt, um später in die Verwaltung einzutreten und das
Familienunternehmen leiten zu können.  Doch es kam alles ganz anders, denn am 2. Juli 1505 überraschte den Schüler Martin auf dem
Rückweg von einem Elternbesuch in Mansfeld bei Stotternheim (heute ein Vorort von Erfurt) ein schweres Gewitter.
Leider hat sich der Busch nicht bis heute erhalten, in den der Blitz einschlug, was Luther zu einem folgenschweren Gelübde veranlasste!
Aber es gibt einen Gedenkstein. Nachzulesen hier
Danach soll Luther es so erzählt haben "Ich bin durch einen Blitzstrahl bei Stotternheim derart erschüttert worden, dass ich gerufen habe:
Hilf du heilige Anna, ich will ein Mönch werden! Nachher reute mich das Gelübde, und viele rieten mir ab.
Ich aber beharrte darauf, und am Tage vor Alexius (16. Juli) lud ich die besten Freunde zum Abschied ein, damit sie mich am morgigen Tag
ins Kloster geleiteten. Als sie mich aber zurückhalten wollten, sprach ich: Heute seht ihr mich zum letzten Mal.
Da gaben sie mir unter Tränen das Geleite. Auch mein Vater war sehr zornig über das Gelübde, doch ich beharrte bei meinem Entschluss.
Niemals dachte ich das Kloster zu verlassen. Ich war der Welt ganz abgestorben.”
War die Story nur eine Begründung für seinen Vater, der sonst nie zugestimmt hätte?
Obwohl das Versprechen unter Androhung physischer Gewalt erpresst wurde, hielt Luther es ein, zumal er schon vorher in einer
Lebenskrise steckte - auch verbunden mit dem Gedanken, ins Kloster zu gehen - und zog 1511 im September von Erfurt



ins kleinere Wittenberg, wo er sich für ein theologisches Doktorat bewarb.
Im Oktober 1512 promovierte Luther an der Leucorea zum doctor theologiae.



Es existiert nur die schriftliche Überlieferung von Philipp Melanchthon, dass Luther seine 95 Thesen am 31. Oktober 1517 am Hauptportal der
Schlosskirche in Wittenberg angeschlagen haben soll. Melanchthon kam aber erst 1518 nach Wittenberg.....
Der Rest der Geschichte ist bekannt.

Um einen gräflichen Streit zu schlichten, zog es Luther wieder nach Eisleben. Nach erfolgreicher Schlichtung soll er am 18. Februar 1546
hier verstorben sein.



Luthers "Sterbehaus"


Spätere Nachforschungen ergaben, dass er im heutigen "Hotel Graf von Mansfeld" gestorben sein muss, aber sein Sterbehaus war da
längst als Gedenkstätte eingerichtet....
Wie erfolgte die Metamorphose vom "Luder" zum "Luther"? Das Wort Luder hatte schon damals einen schlechten Beigeschmack
(liederlich, lasterhaft bzw. betrügerisch). Für einen Mönch absolut unpassend, zumal er sich auch sonst fachlich angreifbar machte!
Deshalb nannte sich Martin ab 1517 bei vornehmen Anlässen  "Eleutherius" und unterschrieb gleichzeitig als "Luther".



In Eisleben stehen viele solcher Figuren rum, die Relikte des Lutherjahres sein dürften. Der hier hieß sogar Luther.



In der Mitte des Marktes steht der Lutherbrunnen zu Ehren des berühmten Sohnes der Stadt.



In Seitentafeln sind solche Abbildungen zu sehen. Hier singt er mit seiner Familie zusammen.



Hier ist er bei der Arbeit des Bibel-Übersetzens ertappt.



Auch sein Streit mit Eck ist dargestellt.



Am Ende aber siegt der gute Engel über das Böse.



In der Andreaskirche hielt Luther seine letzte Predigt, bevor er verstarb.



Das ist die Vorlage des Eheringes von Katharina Luther. Kann bei Bedarf von dem Juwelier neu angefertigt werden.



In der Petri-KIrche wurde der kleine Martin am 11.11.1483 getauft. Kein Faschingsscherz!



Das Rathaus von Eisleben, davor der Brunnen. Und rechts die Andreaskirche.



Die Synagoge wurde zwar den Juden von den Nazis genommen, aber das Gebäude blieb erhalten.



Aus einem Hospital für dienstunfähige Bergleute wurde die Bergschule, die auf den Bergmannsberuf vorbereitete.



Welche Berufe benötigt werden, kann man den Brunnenfiguren entnehmen.




Bei der Ankunft in Mansfeld begrüßt einen das Schloss. Die Grafen zu Mansfeld wurden 1060 erstmals urkundlich erwähnt.



An Luthers Elternhaus vorbei zieht es mich zur Georgskirche, von deren Rückseite man den guten Ausblick aufs Schloss hat.
Vor der Kirche steht der Lutherbrunnen, der Stationen aus Luthers Leben darstellt.



Klein Martin erobert sich die Welt.



Aber er scheut sich auch nicht vor Streit. Hier nagelt er gerade seine Thesen an die Schlosskirche.



Aber der große Martin setzt sich durch und gewinnt.



Das ist die Stadtkirche St. Georg.



Der Junge über der Eingangstür soll Martin sein.



Gegenüber steht das Rathaus.
Und jetzt gehts weiter nach Gotha. Da wollte ich eigentlich von Eisenach aus hin, aber aus temperaturtechnischen Erwägungen
habe ich die Anreise etwas unterbrochen. Und jetzt sitze ich im warmen Hotel und mache den Bericht.

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