Diese Meteorologen! Nur weil sie statistisch immer in ganzen Monaten
rechnen, können sie den Herbstanfang nicht am 23. September
belassen und rechnen den ganzen September als Herbstmonat. Nur gut,
dass der Schlafsack warm hält, sonst hätte ich eine grauenhafte
Nacht hinter mir. So hab ichs überstanden, aber dieses Jahr kein
Camping mehr! Abends noch draußen sitzen muss schon sein!

Auch der Altenberger See, an dem
der Campingplatz liegt, ist am Morgen in Herbststimmung.
Grauer
Nebel wabert über dem Wasser. Ich finde ein sonniges Plätzchen zum
Frühstück und dann solls losgehen.

Der Campingplatz scheint aus
einem Tierpark entwachsen zu sein. Hier stehen mehrere Tierherden
rum wie z.B. diese Eisenacher Elefanten.
Die Hühner, Pferde und Schildkröten zeige ich mal nicht!

Alle Jahre wieder wird in einem
deutschen See ein Krokodil gesichtet. Hier war ich der Schnellste.
Aber jetzt gehts los, der Bus wartet nicht. Aber erst mal muss
man die Haltestelle erreichen.
Warum die mitten an einer
Hauptstraße steht, versteh ich nicht, zumal es keinen Bürgersteig
gibt.

Aber ich komme gut zum ZOB, von
da aus gehts los.

Durch das Nikolaitor nach
Eisenach rein. Rechts steht die Nikolaikirche, die sich selbst
übrigens mit c schreibt.
Aber das wissen die Stadtväter
nicht und schreiben alles mit k. Sorry Sabine!

Und gleich dahinter kommt ein
Standbild des wohl bekanntesten Eisenachers. Ein gewisser Martin
Luther (ohne King!)

Zielsicher erreiche ich den
Markt. Hier steht das Rathaus.

Und auch das ehemalige Schloss
steht da. Heute beherbergt es die Touri-Info und ein Museum.

Nicht zu übersehen steht da die
Georgenkirche. in ihr wurde ein anderer bekannter Eisenacher
getauft: Johann Sebastian Bach.

Das ist sie in der
Seitenansicht.

Leider konnte ich den
Original-Bach-Taufstein nicht aufsuchen. Die räumten gerade die
Kirche für ein Konzert.
Es reichte gerade noch für dieses Bild.

Dieser Brunnen soll an die Opfer
gedenken, die die Franzosen am 1. September 1810 bei der Durchreise durch eine
Munitionsexplosion schufen.
Da war Napoleon wohl wieder etwas
geschwächt für seinen Russland-Feldzug. Auf den Tag genau 210 Jahre
her!

Ein Rest der Stadtmauer hat sich
bis heute gehalten.

Das ist das Eisenacher Theater.
Jetzt öffnet es wieder die Tore nach Corona.

Am Theaterplatz links steht die
alte Schule.
Das Restgebäude scheint eine neue Funktion als
Amtsgericht (interessante Umstrukturierung!) erhalten zu haben.

Gegenüber vom Theater fällt dem
Geographen natürlich dieses Haus auf.
Hier wurde 1872 der erste
Geodätentag (Vermessungs-Ings.) abgehalten.

Im Bechtolsheimschen Palais am
Jakobsplan wohnte gelegentlich mehrmals ein gewisser Johann Wolfgang von
Goethe,
während er durch Eisenach schillerte.

Der unspektakuläre Hellgrevenhof
ist wahrscheinlich das älteste erhalten gebliebene Bürgerhaus
Eisenachs.
Heute enthält er die Stadtbücherei und einen
Restaurationsbetrieb.

Im Hof wurde dem Osterhahn an
sich ein
Denkmal gesetzt. Die Eier sind ziemlich aufgebrezelt!

Gegenüber steht die Annen-Kirche - mit dem dazu gestifteten
Hospital.
Meinte Luther diese Anna, der er versprach ein Mönch
zu werden, als der 5 G (wie Gewitter)-Strahl ihn traf?

Dieses etwas windschief
erscheinende Haus ist wohl das älteste Fachwerkhaus der Stadt.
Die Wände hat sicher der kleine Martin Luther schief gespielt, der
hier von einer Ratsherrenfamilie zum Studium aufgenommen wurde,
nachdem er zuvor von einer Verwandten aus zur Schule ging (s.u.).

Das Martin-Luther-Gymnasium ist
endlich mal eine Schule, die auch von ihrem Namenspatron besucht
wurde.

Quod erat demonstrandum.

Die Schule grenzt an die
Predigerkirche, in der es viele sakrale Kunstwerke zu bestaunen
geben soll.

Auch an Eisenach ist die
"Reichskristallnacht" nicht spurlos vorbeigegangen. Dieses Mahnmal
erinnert an die Synagoge, die hier stand.

Auch Bach hatte sein Häuschen
hier. Hier lebte er mit seiner ersten Frau, die 7 Kinder gebar. Nach
ihrem Tod heiratete er erneut und
sie bekam nun weitere 13
Kinder, von denen aber nur 4 überlebten. Platz genug wäre im Haus
vorhanden.
Warum es ausgerechnet hier anfängt zu regnen, kann ich auch
nicht erklären. War aber nur ein kleiner Bach!

So hat er später mal ausgesehen.

In der Marienstr. 57 wurde
1869 von August Bebel und Wilhelm Liebknecht die Sozialdemokratische
Arbeiterpartei (SDAP) gegründet.
Die Älteren unter meinen Lesern
erinnern sich noch an eine gewisse SPD, die später daraus entstand.

Heute
sitzen die hier da drin.

Dieses Denkmal erinnert mich an
"sozialistische Kunst".

In den Villenvororten Eisenachs,
hier im Kartäuser-Viertel gibt es prächtige Villen mit
Jugendstilornamenten,
wie schmiedeeisernen Balkonen usw. Einen
großen Rundgang verhinderten meine Füße. Also langsam zurück zum
ZOB!

Die Wandelhalle wird
restauriert. Sie diente der Anwendung mit Kur-Bädern.

Noch ein Beispiel einer Villa
von der Wartburg-Allee.

Ach ja, da war ja noch was.
Frech lugt die Wartburg durch Baulücken.

Du bist erst morgen dran!

Das ist das schmalste Haus
Deutschlands am Joannisplatz. Es ist 2,05 m breit und soll 20 qm
haben in zwei Stockwerken.

Auf dem Weg zum Campingplatz
komm ich ins Grübeln: Krokusse im September? Oder Safran-Krokusse?
Oder doch Herbstzeitlose?
Vielleicht hätte ich eine Kostprobe
nehmen sollen?

HIer steht das große Springkraut
in größerem Vorkommen herum.

Dabei hat es heute doch kaum
eine Chance gegen das eingeschleppte rote Springkraut, das hier auch
in Massen wächst.
Übersicht
Burgruine Brandenburg
Eisenach, zweiter Tag
Wittenberg