Dem Stein auf´s Dach geschaut
Am ersten Tag will ich mich erst mal mit der neuen
Umgebung anfreunden.
Also tapere ich vom Campingplatz los nach
Schladming rein.
Bekannt für seine Bauwerke ist Schladming ja
nicht gerade. Zu erwähnen ist die übliche Kirche:
Die Pfarrkirche St
Achatius wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Erhalten geblieben ist davon
nur der Turm.
Seine Zwiebelhaube stammt aber erst von 1832.
Und
der Rest wurde zwischenzeitlich erneuert (3 Brände, das mit den Opferkerzen
ist anscheinend sehr gefährlich).
Der Hochaltar stammt von 1702.
Bei der Orgelempore habe ich mich gewundert. Da
sind 14 Bilder mit namentlich erwähnten Personen und der Chef selbst in
der Mitte.
Ich hab mal was von 12 Aposteln gehört. Einige der Namen
klangen auch in die Richtung. 12 Apostel mit Zusatzzahl?
Für mich verwunderlich ist diese Kirche in der
Martin-Luther-Straße.
Sie wurde tatsächlich 1852 als evangelische
Kirche erbaut. Ich dachte immer, Österreich ist 100 % katholisch.
Der Altarraum nimmt sich etwas bescheidener
aus, aber ist auch nicht ohne Protz.
Für meine bisherigen Eindrücke aus Ösiland
fällt das Rathaus aus dem Rahmen.
Und auch das Stadtbauamt passt nicht in mein
Klischee.
d
Recht bescheiden im Vergleich mit
anderen Städten ist das Salzburger Tor von 1621, das einzige erhalten gebliebene
in Schladming.
Gemogelt haben die trotzdem, denn aus
"verkehrstechnischen Gründen" hat man stilecht ein zweites großes Tor
und das kleine
Tor rechts im Bild für Fußgänger ergänzt. Wäre sonst
wirklich ein Nadelöhr geblieben.
Gleich dahinter gibt es diese nur im
Erdgeschoss angebrachte Verzierung.
Dahinter verbirgt sich das
Schnapslöchl. Wie der Name verrät, ein Spirituosenladen.
Da es in Schladming die Gästecard gratis zum
Aufenthalt dazu gibt, was sogar auf den Campingplatz zutrifft,
nutze
ich sie gleich für meinen ersten Lift. Vom Ortszentrum aus auf den
Planai hoch.
Der rote Punkt zeigt die Bäume, mit denen die Enns sich
umgibt, die hier oberhalb der Stadt fließt!
Und gleich dahinter liegt der Campingplatz. Wer´s will, kann
ihn ahnen.
Und das ist der Planai persönlich, den man von der
Bergstation aus noch erklimmen muss.
Ich hab ihn erst mal halb
umrundet, blicke ihn also von hinten an.
So ergibt sich ein Panodrama vom
Dachsteinmasiv mit Hütte und Bergstation.
Es geht natürlich auch ohne die Bauwerke.
Der rote Punkt steht über dem höchsten Gipfel
des Massivs, also dem hohen Dachstein.
Und der gelbe Punkt zeigt auf
den Ort Ramsau, in dem die Bergretter spielen.
Ich finde ihn jedenfalls beeindruckend.
Zum Abschluss ein Postkartenmotiv mit der Schladminger
Hütte im Vordergrund.
Bergsteigerische Leistung! Die liegt immerhin 5
Meter höher als die benachbarte Bergstation - Hüttenwanderungen sind
anstrengend!
Und im Rücken begrenzen die Tauern den Blick.
Auf dem Weg haben die Schladminger einige Pflanzen mit
Schildern benannt.
Das erste Mal, dass ich erlebe, dass die benannten
Pflanzen tatsächlich neben dem Schild wachsen.
Die Schmetterlinge haben das Schild gelesen und
streiten sich deshalb um den Platz am Gesundbrunnen.
Immerhin weiß ich jetzt, dass dies das zottige
Habichtskraut ist.
Ich habe keine stundenlange Wanderung hier
oben beabsichtigt, also fahre ich nach der Gipfelerstürmung wieder
runter.
Denn 200 m neben der evangelischen Kirche
beginnt die Talbachklamm.
Ja, so stellt man sich eine Klamm vor.
Aber so auch? Es ist ein gemütlicher
Spaziergang, aber unter Klamm habe ich mir was anderes vorgestellt.
Das dachten sich die Leute wohl auch und haben
in jeden Seitenbach Wasserräder eingebaut.
Mal, wie hier, zwei
übereinander, mal einzelne oder auch mal drei nebeneinander.
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