Ne Blaue Grotte im
Rosengarten?
Es ist so weit, der letzte Tag im Ötztal ist angebrochen.
Heute will ich nach Imst, der Bezirkshauptstadt.
Ein letztes Mal die
Ötzcard nutzen, die ja heute ausläuft, und damit dann Parkproblemen aus dem
Wege gehen.
Dazu parke ich in Ötz, an
der Seilbahn kostet es nämlich nichts.
Zeit genug, von hier aus einen
Blick zum Piburger See bzw. dem Bergsturz, der ihn hält, einzuschieben.
Gestern habe ich vergessen zu erwähnen, dass man lange Zeit ein Ungeheuer im
Piburger See vermutete.
„Seinen
Weg sieht man genau, denn das Gras wurde von seinem giftigen Athem ganz
roth,“ sagt eine alte Beschreibung.
Das Ungeheuer müsste als Konkurrenz
zu Nessie denn ja Pissie heißen.
Aber die Wissenschaft hat uns davor
gerettet, indem sie das Ungeheuer entlarvte:
Bakterien in der Wassertiefe
verbrauchen den Sauerstoff und es bildet sich übelriechender
Schwefelwasserstoff, Methangas sowie lösliches Eisen.
Das
blieb also nach Hochwasser als rote Spur zu sehen. Das Ungeheuer gibt es
wirklich, aber es ist ein Mini-Ungeheuer.
Ganz rechts kann man die
Kanzel ahnen mit dem Ausblick auf Ötz.
Während ich auf den Bus warte, kann ich
leider nicht sitzen, weil Widi sich breit gemacht hat.
Ja und
dann erklärt mir der Busfahrer, dass meine Card nur bis zum letzten Ort
im Ötztal gilt, nicht aber bis Imst.
Also fahre ich doch selber.
Teure Version, gleich danach in Oetz haben sie mich geblitzt - 30 € für
7 km/h.
Parken in Imst ist kein Problem. Es gibt genügend Parkplätze und Freitags (!) bis
Sonntags sind sie sogar gratis.
Anscheinend hat sich bis Imst noch nicht
rumgesprochen, dass der Regen vorbei ist oder was sollen mir die Schirme
sagen?
Ich gehe jedenfalls endlich mal wieder im T-Shirt los und das
Wetter hält sich wacker - könnte etwas kühler sein!
Über Imst kann ich nicht viel sagen, außer
dass es eine große Baustelle ist.
Von den Häusern sticht dieses durch
seine Farbe hervor.
Und die Johanneskirche am Markt gefällt
mir, aber der Rest der Stadt spricht mich nicht an, außer der Eisdiele
auf dem Rückweg.
Aber ich will ja auch in den Rosengarten.
Unmittelbar neben dem Markt steht das
Bergl. Es besteht aus einem Haufen zusammengepresster kleiner Steine,
die der Inntalgletscher vor 18.000 Jahren hier abgelagert hat. Für
eine Endmoräne sind mir die Steine zu klein, bei der geringen
Entfernung dürften nicht nur oben große Findlinge sein.
Ich vermute,
dass über den Sander der vorletzten Vereisung die Endmoräne der letzten
Vereisung geschoben wurde,
finde aber im Internet keine Erklärung.
Jedenfall sind rechts Häuser an/in die Wand eingebaut worden.
Ganz schön mutig bei den Brocken, die da
oben rumliegen.
Noch dubioser ist das Fenster in vielleicht
10 Metern Höhe (bzw. ein Tor unten), die müssen im Bergl Kammern
eingebaut haben.
Wer hat sich den Rosengarten so
vorgestellt? Offiziell heißt es ja auch Rosengartenschlucht.
Sie
beginnt keine 10 Minuten vom Markt entfernt und kann frei betreten
werden.
Bis man ganz durch ist, sind dann aber
anderthalb Stnden rum - und dann ja auch wieder zurück!
Man sieht, dass der Schinderbach in seiner
1,5 km langen Schlucht einige Arbeit verrichtet hat.
Und ganz oben beginnt die Schlucht an der
Blauen Grotte.
Das ist eine kleine Höhle, die Menschen zur Silber-
und Mineraliengewinnung geschaffen haben.
Es müssen kleine Menschen
gewesen sein, durch den Eingang muss man sich bücken.
Der linke Teil ist in einer früheren Epoche
entstanden, man vermutet, dass die Römer ihre Finger mit im Spiel
hatten.
Hier wurde nämlich das Gestein durch Feuer und schnelles
Abkühlen mürbe gemacht.
Rechts wurde präziser mit Hammer und Meißel
gearbeitet, was erst im Mittelalter entwickelt wurde.
Ihren Namen hat die Grotte von dieser
Pfütze im Inneren, die völlig im Dunkeln liegt.
Wie soll die blau
werden? Ich fürchte eher, dass die Bergarbeiter blau waren, um die
Arbeit zu ertragen.
Das versteh ich nun gar nicht, warum die in
der Schlucht vor den Stones warnen.
Ich habe jedenfalls Mick Jagger
nicht gesehen!
Und auf die Schnelle ging es mit Gimp nicht besser!
So, noch schnell das oben erwähnte Eis und dann los nach Schladming.
Auha, unter Umgehung von Maut brauche ich 5 1/2 Stunden, dann komme ich
gegen 7 an.
Achso, Tomtom will über den Fernpass und dann deutsche
Autobahn fahren, also an München vorbei.
Ohne Mautumgehung bin ich
zwei Stunden eher da, also lieber ein Mautticket lösen.
Und er fährt
trotzdem eine Viertelstunde durch Deutschland, das hätte ich nicht
erwartet.
Aber der Weg führte zum ersehnten Ziel.
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