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Tour de Geopfad

Die Wetteraussichten für heute können als brutal beschrieben werden.
Zu jeder Stunde muss Regen eingeplant werden.
Was macht man da? Ich fahre erst mal nach Oetz, dem Geburtsort von Ötzi.
Jedenfalls heißt das Tal nach dem ersten Ort darin.



Oetz fällt etwas aus dem architektonischen Rahmen Tirols heraus.
Das Posthotel Kassl fällt jedenfalls ins Auge.



Ebenso das Hotel 3 Mohren. Die drei Namensgeber habe ich nicht gefunden,
vielleicht sollte es ja eigentlich nach der Essensbeilage Möhren heißen?
Nee, viel einfacher: Die Frau des Gründers hat er vom Hotel 3 Mohren aus Lermoos weggeheiratet.
Dürfte das bei uns überhaupt noch diesen Namen tragen? Mohrenköpfe gibt es ja nicht mehr.



Einen dritten Stil repräsentiert der Gasthof zum Stern.
Das wäre doch auch eine Idee für Plattenbauten! Bei einigen anderen Häusern ist nämlich alles nur gemalt.



Dieser eher schlichte Bau ist der Turm, ein Kunstmuseum.



Auf einem Berghang mit wunderbarer Aussicht auf Oetz steht die Pfarrkirche.



Sie hat geöffnet. Aber ich zünde keine Kerze an.

Das Wetter hält sich gut. Ich riskiere eine Bergfahrt mit der Acherkogelbahn nach Hochoetz in 2020 Metern Höhe.



Da oben begrüßt einen das Widiversum, eine riesige Spielfläche, in der Kinder aktiv sein können.
Rechts kann man auch Paddeln, tut nur im Moment keiner.



Und mit der archimedischen Schraube links kann man hier Wasserbahnen beobachten und verändern.
Sowas habe ich früher mit dem Regenwasser der Ziegelei in unserem Garten gemacht.



Und das ist das Maskottchen von Oetz, der Widder Widi, den man in verschiedenen Formen im Ort wiederfindet.

Eigentlich hoffte ich, da oben mehr Informationen zu den Knappenwegen zu finden, aber...
Meine Infos besagen, es gibt 10 verschiedene, aber ich weiß nur die Hütten, die am Wege liegen.
Und oben finde ich nur einen Weg über 4 1/2 Stunden, der auch zum Bergbaumuseum führt.
Sonst gibt es anscheinend keine Hinweise auf die frühere bergmännische Tätigkeit der Knappen da oben.
Bei dem Wetter und über 4 Stunden für ein Museum? Das reicht mir nicht, also wieder runter.



Das Wetter sieht passabel aus, also kann ich einen Geoweg aussuchen.
Es gibt drei verschiedene Geowege zum Thema "Tschirgant", also versuche ich es in Haiming.
Zwei davon heißen "Geoweg Forchet". Das Wort steht für die Föhren, bei uns als Kiefer bekannt.
Denn Kiefern mögen die dort existierenden Bodenbedingungen.
Angabe: Beginn am Parkplatz der Area 47, dem "Outdoor-Highlight im Ötztal" (eigene Werbung).
Für Adrenalin-Junkies geschaffen. An der Autobahnbrücke kann man klettern, oben langwackeln oder Bungee springen.
Weiter hinten gibt es noch mehr Action-Möglichkeiten. Aber das suche ich nicht.
Ich suche den Geopfad Forchet, aber kein Schild.
Ein Angestellter zeigt mir die Richtung und irgendwann treffe ich sogar auf eine Erläuterungstafel.
Aber dann folge ich den spärlichen Schildern und finde nichts mehr.
Mag daran liegen, dass es mal neue und mal ältere Schilder gab. Vielleicht gelten die alten gar nicht mehr?
Langer Rede kurzer Sinn: Irgendwann kam ich oben am Abzweig zur Area 47 an. Eine Stunde vertan.



Zweiter Anlauf in Sautens.
Es war einmal ein Berg. Ob er bei Ötzi schon Tschirgant hieß, ist nicht überliefert.
Aber er war größer und höher als der Tschirgant heute.
Eine böse Fee hat dem Berg bei seiner Auffaltung unterschiedliche Gesteine mitgegeben.
Deshalb hatte er immer bei Regen Magenverstimmung.
Denn der große Anteil an Kalk ließ den Regen ins Innere des Berges laufen, wo er auf eine wasserundurchlässige Lehmschicht traf.
Vor etwa 2700 Jahren war es so schlimm, dass der Berg sich erbrechen musste.
Alles über der Lehmschicht spie er aus und es stürzte mit hoher Wucht den Berg runter.
Das ist der Tschirgant, wo die Wolke beginnt, ist seine Narbe.
Und ich stehe auf seinem ehemaligen Gestein.



Später war die Narbe wolkenfrei.
Auf einer Breite von 1 km sind etwa 200 Millionen Kubikmeter Steine abgestürzt und haben sich auf 13,5 Quadratkilometer verteilt.
Er ist also der größte Bergsturz im Ötztal. Der zweitgrößte in Köfels hat den Stuibenfall verschuldet!
Damit war auch der dazwischen liegende Inn aufgestaut und es bildete sich ein gigantischer See.
Wenn der Inn nicht so ein großer Fluss wäre, könnte man heute einen herrlichen Wasserfall beobachten. Ob der auch stuibte?
Aber so spülte sich der Inn bald sein Tal wieder frei.



Im aufgefüllten Gelände kamen natürlich Steine unterschiedlichster Größe an.
So liegen also einige dicke Brocken auf der Oberfläche rum.
An einigen Stellen ist nachgewiesen, dass sich in Höhlen unter solchen Brocken Menschen aufgehalten haben.
So etwa wie beim "Hohlen Stein" in Vent. Den Abzweig zu so einer Stelle habe ich mir erspart.



Hier bin ich an der Grenze: links sind die Steine nicht mehr weiter gerutscht, rechts hat der Inn etliches Material abgetragen.



Wer hätte schon ohne die Hinweistafel diesen Dürrberg zur Kenntnis genommen?
Er war schon vor dem Bergsturz da und wurde von Tschirgant-Gestein überflossen, aber seine Spitze guckt wieder raus.



Weil er aus völlig anderem Material (Altkristallin) stammt, hat er eine völlig andere Vegetation. Daher Dürrberg.



Der Kalk war ja ein Faktor für den Bergsturz. Später nutzten die Menschen den Kalk und brannten ihn in solchen Öfen,
um daraus guten Mörtel zu machen. Okay, der hier ist natürlich in der oberen Hälfte nachgebaut worden.
Das Bild stammt übrigens aus Haiming vom Weg zum Parkplatz, also nicht vom Geoweg.
Haiming 1 : Sautens 6, Satz, Spiel und Sieg Sautens!

Bei diesen Wanderungen gab es einige Niesel-Attacken, aber nach 5 Minuten waren sie vorbei.
Seit ich am Campingplatz bin, gibt es Dauerregen. Passt!

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