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I went to Vent

Gestern abend war Spitzenwetter: Vom Kochen bis zum Einschlafen Dauerregen.
Und heute verspricht der Wetterbericht Durchzug von Gewittergebieten.
Tolle Aussichten, aber am Morgen präsentiert sich der Himmel noch von seiner guten Seite.
Sorry Herr Kachelmann, aber ich riskiere den Weg nach Vent.
Traut sich der Bus nicht? Er wird in Sölden gestartet, kam aber mit einer Viertelstunde Verspätung an meinem Busstopp vorbei.
Egal, auf geht's!



In Vent, das ja auch noch zu der Söldener Fläche beiträgt, steige ich am Lift aus und gleich geht's hoch. So sieht Vent von oben aus.
Hoffentlich halten die Wetterfrösche nicht Wort, denn in dem Lift ist man dem Wetter ausgeliefert.
Aber alle Befürchtungen waren umsonst, das Gewitter kam erst, als ich wieder auf dem Campingplatz war. Gut gemacht, Petrus!



Blumen pflücken während der Fahrt ist verboten, aber fotografieren geht. Der Lift ist nur sehr schnell.



So sehen also von oben die Berge hinter Vent aus, der Ort versteckt sich unten im Tal.



Ich mache mich auf Richtung Breslauer Hütte (1 1/2 Std), denn dahinter erhoffe ich mir gute Aussicht.



Iss nich, da müsste ich noch ein gutes Stündchen weiter, hinter dieser Bergkette müsste der Ausblick sein.
Aber für das angekündigte Wetter bin ich mir da zu weit von der Sicherheit entfernt. Also umkehren.



Ein kleiner Bummel durch das kleine Vent. Die Vorgängerkirche von 1502 wurde von einer Lawine begraben.
Um den erhalten gebliebenen Turm baute man 1862 diesen barocken Folgebau, die Pfarrkrche zum heiligen Jakob.
Links bis zum Abhang reicht der Friedhof.



Am anderen Ende von Vent errichtete die Feuerwehr ihr Häuschen.
Dank einer Lawine wurde es zusammen mit einer neuen Nutzung als Bergsteigerkapelle für im Berg verunglückte wieder aufgebaut.
Heute ist die Feuerwehr ausgezogen und es ist (fast) nur noch die Bergsteigerkapelle.
Außer dass eine Künstlerin da drin ihre Werke ausstellt.



Jetzt folge ich dem Wanderweg nach Rofen (3/4 Stunde).
Dabei gibt es viel Natur zu bestaunen.
Dieser Enzian hat ungefähr so große Blüten wie die Vogelmiere.



Ein weiteres Beispiel ist dieser hübsche Eisenhut. Aber ich nehme lieber meine eigene Mütze, die deckt mehr ab!



Oder diese mir unbekannte Trauben-Blume.



Hat jemand Beschwerden? Arnika hilft immer, egal, in welcher Verdünnung.
Die Schwingungen müssten auch aus dem Foto rüberkommen!



Die Widderchen hatten längere Zeit meine Aufmerksamkeit beansprucht.



Eigentlich waren es gleich drei Stück, die sich um diese Blume stritten.
Oder das dritte war das Weibchen und wartet jetzt erst mal ab.



Das Gebiet zwischen Vent und Rofen wurde als "Hochalpine Freiluftgalerie Art@Vent" eingerichtet.
Der Alpenprinz von Anette Diekemper von 2010 erinnert mich eher an ein Känguru.



2013 hat Gabriela Nepo-Stieldorf geschliffenen Quarz auf einen Findling gelegt und das dann Lichtfänger genannt.
Den Quarz finde ich jedenfalls ganz nett.



Alois Lindenbauer hat 2011 Gneis, Amphibolit und Quarz poliert und auf einem Findling befestigt.



Die Steine selbst gefallen mir, mit der Kunst drumherum habe ich aber meine Probleme.



Da finde ich diese Steinpyramiden von unbekannten Künstlern gelungener.
Ich bin eben ein Kulturbanause!



Seit dem Fund von Ötzi hat man in der Gegend zur Kenntnis genommen, dass hier schon früher Menschen lebten.
An dieser Stelle hat man ein prähistorisches Jägerlager aus der Zeit von 9000 bis 5000 v. Chr. ausgegraben und rekonstruiert.
Hat hier Ötzi sein Mammut deponiert? Nee, der lebte erst später, so gegen 3000 v. Chr..



Nach der Erstbesteigung hat man auf der Wildspitze natürlich ein Gipfelkreuz angebracht.
Weil es etwas baufällig wurde, hat man es nach Vent zurückgebracht und an dieser Stelle des Weges aufgestellt.
Es ist nämlich die einzige Möglichkeit im Gebiet, es vor einem Ausblick auf die Wildspitze anzubringen.



An einigen Stellen des Weges konnte man auch Moorbildung beobachten.
Wenn es flacher wird, sammelt sich das Wasser und Moorpflanzen siedeln sich an und bilden langsam ein Moor aus.



Das Wollgras ist so eine typische Moorpflanze.



In letzter Zeit kommt es immer mehr in Mode, eine Hängebrücke aufzubauen.
Hier ist sie auch nötig, denn die Rotte (das ist wohl weniger als ein Weiler) Rofen liegt auf der anderen Seite der Rofentaler Ache.
Rofen beherbergt die höchstgelegenen dauerbesiedelten Bergbauernhöfe Österreichs.



Diese Seile halten also die Brücke.
Deshalb kommt man auch nur gebückt von der Brücke runter, welcher Architekt war das?



Direkt von der schwingenden Brücke kann man das Tal der Rofentaler Ache genießen.



Und das sind also die Rofener Höfe. Mehr gibt es nicht.
Allesamt sind natürlich Restaurants, das obere gehörte dem Namen nach der Geierwalli.
Die Bergbauerei wird wohl nur noch für die Touris betrieben, die sich nach dem Geruch von Mist sehnen.



Vier Häuser, da ist natürlich auch eine Kapelle erforderlich.
Sie wurde 1773 erbaut und ist der heiligen Theresia vom Kinde Jesu (wer war das denn???) geweiht.
2007 wurde sie generalüberholt.

So, jetzt geht es den gleichen Weg zurück nach Vent und einen neuen Abzweig genommen.



Hier hat sich wohl Ursula Beiler 2011 verlaufen und Ötzis Göttin nicht am richtigen Kunstweg abgestellt?
Sonst kennt man "Urbeil" in Österreich durch ihr provokantes Schild "Grüß Göttin" an der Autobahnabfahrt Kufstein Nord.
Aber ich hab ja keine Maut bezahlt....



Nach etwa 20 Minuten trifft man auf einen kleinen Abzweig, wo man nach 5 Minuten diesen Stein erreicht.
Ich sag´s ja, man fand Spuren der Frühsiedler.
Rechts ist der Stein "wie ein Thron" eingekerbt, was wohl von Steinzeit-Jägern als Sitz genutzt wurde.
Und er bildet darunter eine Art Höhle.



Unter diesem "Hohlen Stein" konnte man ein Jägerlager aus der Zeit 9000 bis 8000 v. Chr. nachweisen.
Stolz schloss man auf dem Begleittext nicht aus, dass auch der 10 km entfernt gefundene Ötzi möglicherweile hier Schutz
gefunden habe. Naja, wenn er denn einen Zeitsprung von 5000 Jahren überstanden hat.....
Also hat Urbeil sich nicht verlaufen, sondern poliert ein bisschen am Image von Vent.
Ich grüße die Göttin hiermit.

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