Bletterbach, auf den Spuren der Saurier???
Heute mache ich meine weiteste Tour aus Dorf Tirol: Mit dem Auto etwa eineinhalb Stunden bis weit hinter Bozen.
Da liegt das Grand Canyon von Südtirol.
Die Fahrt war abenteuerlich, teilweise lagen vier Spuren meiner Straße auf dem Navi nebeneinander.
Das heißt dann wohl: Extrem-Serpentining.
Vom Besucherzentrum aus gehe ich erst mal den Oberweg bis zum Talschluss, um dann im Flussbett zurückzugehen. Dachte ich!
Von da oben kann man nur etwas ahnen von dem, was einen dann unten erwartet:
Na und dann muss man den Rest doch unten lang gehen, um an den Anfang des Tales zu gelangen.
Da krabbel ich aber nicht hoch! Von den Steilwänden läuft etwas Wasser runter und der Bletterbach beginnt.
Bis zum Unterlauf war es kein Problem, diesen imposanten Fluss mit Spreizschritt zu überqueren.
Und da, wo ich lang gehe, waren also diese Steine früher auch mal. Die hat der Fluss alle weggewaschen und am Steilhang kann man -
wie beim Namensvetter in den USA - die Entstehungsgeschichte von Jahrmillionen nachlesen.
Hier haben Wissenschaftler Fußabdrücke und Versteinerungen der Saurier gefunden.
Aber alles weggeräumt, ich sah nix davon.
Hier im Steilhang hätte ich wohl suchen müssen, aber ich hatte gerade heute meine Ausrüstung nicht dabei. Pech gehabt!
Und das da unten ist der Wanderweg, gleich neben dem reißenden Strom. Schön eben und ohne Gefälle hätte mein Muskelkater gebraucht.
Ich muss streckenweise ziemlich geeiert sein, immer, wenn sich Wesentliches im Bewegungsablauf veränderte.
Und dann konnte ich von oben das Butterloch bewundern. Hier geht´s steil runter, wie man am Wasser des Bletterbaches sehen kann.
Hier ist halt einfach mal ein Vulkan durchgebrochen und hat den Wasserlauf verändert.
Ich sah auch noch Reste von den früher mal vorhandenen Leitern, mit deren Hilfe man zum unteren Teil gelangen konnte.
Holz hält nicht ewig, also muss man jetzt auf den Höhenweg zurück, um 500 Meter weiter den Abstieg zum Butterloch zu genießen.
Dieser kleine Umweg kostete etwa eine Stunde und diverse Kateranfälle.
Ja wirklich, das Bild ist vom Abstieg. Zweite Stufe vom Wasserfall, die von oben nur zu ahnen war.
Und dann im Unterlauf weiter abwärts. Hier zeigte sich das Canyon in seiner ganzen Pracht!
Für Kinder war das wohl nicht so beeindruckend. Die bauen lieber mit Bausteinen.
Da müssen aber auch große Kinder geholfen haben, diesen mannshohen Turm zu bauen.
Schön, dass Sandstein geschichtet ist. So ergaben sich herrliche Bausteine: quadratisch, praktisch, schwer!
Jetzt verstehe ich auch, weshalb die im Besucherzentrum Schutzhelme ausleihen.
Ich frag mich aber, ob die hier auch geholfen hätten?
Kurz vor dem Ende gab es noch einen kleinen Wasserfall, den konnte man aber durch Krabbeln überwinden.
Und meine Muskeln merke ich eh nicht mehr!
So schluchtig
endet der Bletterbach.
Jetzt nur noch hoch zum Besucherzentrum (30 Minuten) und schnell ins Auto setzen.
Hallo Füße, geht´s? Dann Rückfahrt.
Und was macht das Navi? Es meldet eine Mautstraße, wie auf dem Hinweg auch.
Also wie auf dem Hinweg auch "vermeiden" drücken. Das Navi protestiert. Die Mautstrecke kann nicht vermieden werden.
Ich glaube, das meinte den Parkplatz, auf dem ich ja noch parke. Wie konnte es mich dann aber dahin führen?
Habe ich nicht ausdiskutiert. Die Rückfahrt verlief gut und aus dieser Richtung auch fehlerfrei. Na also, geht doch.
Nächster Tag