In Italien einmarschieren!!!
Klingt martialisch, ist historisch aber korrekt. Doch dazu später.
Außer meiner Armbanduhr gibt es im Zimmer keinen Zeitmesser! Brauch ich normalerweise auch nicht.
Nach dem Aufwand mit dem Internet gestern bin ich heute aber erst um 9 Uhr wach geworden.
Was war gestern los?
SCHAB WLAN (oder auf altdeutsch: Ich habe jetzt einen kabellosen Internetzugriff!)
Die Installation ist kein Problem gewesen, aber....
Dann hab ich erstmal meinen Spamkiller nach Emils gucken lassen!
Bis er alle 8289 Emails aufgelistet und überprüft hat, war ich alleine schon über 90 Minuten online.
Mein "Lieblingsspammer" war während meiner Abwesenheit sehr aktiv. Irgend ein Gangster verschickt seine Spams unter meiner Adresse.
Das soll ohne Probleme machbar sein. Und ich kriege dann die nicht zustellbaren Emails als Mailer-Daemon, also über 8000 nicht zustellbare Mails.
Wieviele hat er dann wohl erst losgeschickt?
Ich glaub, meine Email-Adresse ist verbrannt. Da muss ich mir wohl was einfallen lassen!
Achja, und dann musste ich jede Mail einzeln auswählen, die ich behalten wollte (gottseidank alphabetisch sortiert, also ASG vor mailer-daemon).
Den Rest durfte das Programm beim Provider löschen, 8280 Mails, jede einzeln. Das dauert!
So ungefähr um Mitternacht hatte
ich dann alles erledigt, inclusive dem mal-eben-Hochladen meines Urlaubstagebuches,
und war natürlich entsprechend geladen und grummelte mich in den Schlaf.
(Und heute nachmittag hatte ich (jedenfalls bisher) nur 17 Mails. Was macht der Typ?)
Egal, um 9,33 Uhr fährt der Bus, also zügig frühstücken, sonst müsste ich glatt eine Stunde auf den nächsten warten. Passt.
Was in der Schweiz mit meiner 3-Länder-Card möglich ist, habe ich noch nicht herausgefunden.
Aber jetzt kommt das zweite Land zum Einsatz. Ich fahre mit dem Bus nach Nauders in Österreich.
Letztes Jahr bin ich vom Kaunertal aus auch mal das Oberinntal etwas hochgefahren, bin aber in Tösens umgedreht.
In Nauders fahre ich mit dem Lift hoch und gehe dann oben lang - zurück Richtung Reschen.
Ich will mein erstes Foto knipsen, aber die Kamera macht nicht mit. Ich habe den Chip gestern im Laptop stecken lassen!
Wie gut, dass auch mich der Trend zum Zweit-Chip bereits erreicht hat!
Da liegt Nauders friedlich im Tal.
Und vor diesem Panodrama verläuft die Straße zum Reschenpass, der einzige mir bekannte total mautfreie Weg von Österreich nach Italien.
Sieht doch alles ganz friedlich und unverfänglich aus!
Jetzt beginnt das Historische: Als Deutscher von Österreich aus über den Reschenpass nach Italien, das hatten wir schon mal.
Hat Adolf auch Maut sparen wollen?
Und weil Mussolini seinen Freund Hitler kannte, hat er sich auch nach der Einigung auf die Zusammenarbeit heimlich weiter auf diesen Überfall vorbereitet.
(Man merkt, ich konnte mein historisches Wissen gestern etwas aufbessern - so nebenbei)
Diese Marterpfähle aus Beton hat er gegen deutsche Panzer aufgebaut, die nicht über den Pass, sondern über die Plamorter Hochebene einfahren wollen.
Insgesamt verläuft so Mussolinis Limes gegen seinen Freund Adolf.
Und die Berge dahinter sehen irgendwie verdächtig aus!
Hier ist die Eingangsseite zum Hauptbunker zu sehen, von vorne sieht´s aus wie auf dem vorigen Bild.
Alles ist heute begehbar gehalten. Nur gut, dass ich immer eine Taschenlampe bei mir habe!
Diese Gänge verbinden mehrere Schießscharten miteinander.
Irgendwo gibt es dann so einen Raum. Da drin stand dann wohl ein Soldat mit MG oder ähnlichem.
Es gab auch eine Zweierkabine.
(Ich hätte beim Fotografieren den Boden nicht vergessen dürfen! Ich bin Nobody, und Nobody is perfect!)
Ob die Anwohner von Nauders überhaupt wussten, dass zu der Zeit das Hauptbild ihrer Siedlung so aussah?
"Die Anlagen wurden im Jahre 1938 begonnen und noch im selben Jahr größtenteils fertiggestellt.
Der mögliche Übergang nach Italien wurde mit einem Hauptbunker (bestückt mit Panzerkanonen) und einigen kleinen Nebenbunkern mit
Maschinengewehrständen samt Mannschaftsräumen abgesichert.
Alle Anlagen waren zum Zeitpunkt des Einmarsches der deutschen Wehrmacht im September 1943 voll funktionsfähig und besetzt.
In Anbetracht der Überlegenheit der anrückenden deutschen Truppenteile wurden die Anlagen allerdings kampflos übergeben."
(Quelle: http://www.reschenpass.it/de/sommer/ortsinfo/bunker-detail.asp?lPageNumber=1&lProductID=326759 )
Hätte ich nicht besser beschreiben können. Mir erging es heute genau so. Viel Aufwand, wenig Erfolg!
Daher also die Darstellung der italienischen Kriegsfahne: weißes Kreuz auf weißem Untergrund!
Zum Gedenken hat man alles hier erhalten/wiederhergestellt und mit diesem Symbol ausgezeichnet. Die Übersicht aller heute erhaltenen Anlagen habe ich bereits auf der Seite von Montag eingestellt. In diesem Plan sieht es so aus, als wäre dieser Sperrwall nur ein kleiner Abschnitt eines größeren Systems. Mussolini hat sich also hier auf zwei Möglichkeiten eingestellt: Einfall über den Reschenpass - Bunkeranlagen Reschen oder Einfall über Plamort - Plamorter Sperren. Genützt hat es ihm nicht. Und auch die Südtiroler gehören heute weiterhin zu Italien, auch wenn viele das nicht wollen - siehe heutige Debatte, ob Südtirol die Sparmaßnahmen Italiens überhaupt mittragen muss. Also ein schöner Beitrag zum Sinn der Aufrüstung! |
Ob die Leute in dem Bunker, auf dem ich hier stehe, wohl diesen Ausblick genossen haben? Mir fiel es jedenfalls etwas schwer.
Nach all diesem Kriegsgebaren brauche ich jetzt erstmal einen Enzian für die Verdauung.
Wie nett, die stehen da massenhaft rum, also genehmige ich mir einen Doppelten:
Die gibt´s auch in größer! Aber ich muss ja noch marschieren, ähh - wandern!
Auch wenn jeder den blauen Enzian kennt und der berühmte Enzian selbst mit gelbem Enzian gemacht wird, es gibt ihn auch in lila!
Und der heißt dann auch noch "deutscher Enzian", wie passend!
Also gut, jetzt geht es nur noch nach Reschen weiter.
Unterwegs komme ich an einen Abzweig:
Hier geht´s zur Quelle der Etsch.
Ätsch, da war ich schon, also zielsicher vorbei und weiter.
Was ich dann gemacht habe, kann man ja auf dieser Seite sehen!
Na gut, das Nuss-Eis nicht, aber das sieht man mir denn ja nach Rückkehr an.
Aber noch habe ich durch alle Bunkertüren durchgepasst, so schlimm kann es also nicht sein!
Nächster Tag