Hochmuth kommt vor dem Fall
Eigentlich ist es gar kein Wasserfall, sondern nur die Spronser Seen. Aber so passt das Sprichwort besser.
Heute ist Bergwanderwetter angekündigt. Mit kurzer Hose und T-Shirt geht´s also los. Zunächst mit der Gondel zum Hochmuth hochfahren.
So sieht Meran von oben aus (links über den Wanderern ist Dorf Tirol):
Und dann auf den Wanderwegen 24 und 7 zum gewünschten Ziel.
Gestern hab ich entschieden, nicht direkt die 22 zu gehen, sondern erst über die Leiteralm zum Hochganghaus (24) und dann
über die Hochgangscharte (7) und über die 22 zurück.
Sah schwer aus, der 7-Stunden-Weg, aber machbar.
Okay, warm war´s.
Und schwer stimmt auch:
Trittsicher und schwindelfrei waren eben Voraussetzungen für diesen Weg.
Ermutigend am Wegesrand die Gedanktafeln
für die Leute, die für ihre Passion ihr Leben geopfert haben.
Kein erstrebenswertes Ziel, da verewigt zu werden!
Aber fotogene Ureinwohner gibt es hier:
Von 1400 m ab Seilbahn zur Leiteralm und zum Hochganghaus und dann über die Hochgangscharte (2455 m) ist schon ein ganz
schöner Höhenunterschied, aber der erwartete Ausblick von da oben muss genauso atemberaubend sein.
Vom Hochganghaus erwartet
mich also dieser Weg:
Da in der Mitte muss ich rüber (das rechts ist nur durch die Perspektive niedriger). Irgendwo gibt es da tatsächlich einen "Wanderweg".
Als ich die Baumgrenze erreiche, stutze ich. Was ist das, Donner? Und über Meran zieht es sich zu.
Bei Gewitter am höchsten Punkt eines Berges zu sein, das muss doch wahrlich abenteuerlich sein.
Da oben die Blitze einweisen, wo sie einschlagen dürfen, ist aber nicht so ganz meine Form von Abenteuer.
Also lege ich den Rückwärtsgang ein. (Das Gewitter kam dann auch, aber etwa 5 Stunden später. Ich hätte es spielend geschafft!)
Dafür fahre ich nicht mit der Gondel runter, sondern will den Ausblick beim Abstieg genießen.
Der Genuss stellte sich nicht ein, es gab fast keinen Ausblick.
Okay, das Schloss und die Erdpyramiden, aber da muss man doch noch besser rankommen als von hier mit dem Tele.
Aber nicht mehr heute!
Und jetzt weiß ich, warum dieser unbefestigte "90-Minuten-Wanderweg"
auch "Steilweg" genannt ist.
Die ganze Zeit mit angezogener Handbremse laufen und auf jeden Tritt achten, Puuuuuuuuuuuuuuuuuh!
Wer hat bloß den Pudding in meine Muskeln gepackt?
So ungefähr kann man den Weg und das Gefälle ahnen, wenn man von meinem Balkon (links und rechts) zurückblickt:
Blauer Pfeil: Bergstation, Roter Pfeil: da versteckt sich die Talstation.
Als ich endlich Garni-Bauer erreiche, kann ich fast garni-laufen.
Erinnert mich an den ersten Tag mit den Jungs.
Das heißt dann wohl: eine Woche Muskelkater!
Nächster Tag