Conclusio - Stammelsurium
Zum Abschluss ein paar allgemeine Anmerkungen, was mir so während meiner Reise aufgefallen ist.
Portugal ist eine Reise wert.
Ich habe ja bewusst
den Mai ausgewählt, um der Sommerhitze zu entgehen. Dieses Jahr habe ich
da aber etwas daneben gelegen.
Zumindest in der ersten Maihälfte war es
relativ frisch, verstärkt noch durch den heftigen Wind. T-Shirts habe ich
da fast nie benutzt.
Das wurde gegen Ende besser, aber Wolken gab es
oft und manch heftiges Gewitter.
Das Navi ist natürlich eine tolle Hilfe, aber es
ist durchaus eine skeptische Überprüfung erforderlich.
Teilweise hat es
Straßen gesehen, die ich noch nicht mal als Trampelpfad erkannt hätte.
Ich war begeistert, als ich im Internet zu fast allen Einzelpunkten
die geographischen Koordinaten fand.
Aber in der Praxis sind diese
Angaben leider sehr fehlerhaft und führen manchmal bis zu 100 km vorbei.
Außer Boshaftigkeit hätte ich da keine Erklärung für.
Beschilderung
in Portugal kann man mit der in Italien vergleichen. Man kann sich kaum
darauf verlassen.
Es gab Ausnahmen, aber oft fehlte an den nächsten
fraglichen Kreuzungen einfach das nötige Schild.
Und es gab nie einen
Hinweis, dass der gesuchte Ort erreicht ist und man nur noch wenige Meter
ins Land rein muss.
Viele Orte geizen mit Straßennamen. Das macht
die Orientierung für Ortsfremde schwierig.
Portugiesische
Verkehrsplaner sind schon merkwürdige Wesen:
Portugal liebt
Kreisverkehre. Manchmal folgen sie im 100-Meter-Rhythmus.
Ein
Kreisverkehr kaschierte sogar nur eine scharfe Linkskurve.
An einigen
Stellen gibt es mehrere Abzweige, aber nur zwei Ausfahrten, die anderen
Abzweige enden als Sackgasse in 20 Metern.
Und etliche Kreisverkehre
kannte das Navi noch nicht, es werden also immer noch mehr.
Und das Navi hat
auch Probleme. Manchmal sagt es geradeaus an, zeigt aber den Pfeil nach
rechts, weil das die Hauptstraße bleibt.
Zur Verkehrsberuhigung
greifen sie zu drastischen Mittel. Zebrastreifen als 5 cm erhobener
Straßenhuckel sind nicht selten.
Wenn man in einen Ort einfährt,
blinkt einen oft ein Warnschild an, dass die Geschwindigkeit kontrolliert
wird.
Und kurz danach kommt eine Ampel - ohne Kreuzung oder
Zebrastreifen. Und meist geht die kurz auf rot.
Ich habe meine
Geschwindigkeit Navi-kontrolliert eingehalten, aber wurde trotzdem
ausgebremst.
Irgendwie durchblicke ich das System nicht.
Wenn es
Blitzer gibt, knipsen die hinter einem her.
Ich habe dem Navi immer
gesagt, ich will in Portugal mautfrei fahren.
Auf dem Weg von Viseu
nach Fornos de Algodres hat es mich aber auf die Autobahn geleitet. Es
gibt ja auch mautfreie Abschnitte.
Aber hier habe ich drei Mautbrücken
durchfahren und hinterher nach dem Mautsystem gegoogelt.
Das ist
verworren. Es gibt Abschnitte mit Zahlposten wie in Spanien und Frankreich
auch.
Es gibt aber auch Abschnitte, die nur mit Mautgeräten
durchfahren werden können.
Angeblich soll man mit einem Schild davor
gewarnt werden, aber natürlich nur auf portugiesisch. Ich hab keine
Warnung registriert.
Da kommen wohl noch Kosten auf mich zu. Mit
portugiesischem Kennzeichen könnte ich jetzt bei der Polizei nachzahlen,
aber ich habe ein D.
Wenn es nicht nur an der
Spritpreiserhöhung durch Trumps Politik liegt, von der das Internet
berichtete, ist der Sprit etwas teurer (10 Cent) als in Deutschland,
aber deutlich billiger als in Frankreich.
Campingplätze aus meinem in Portugal erworbenen Führer haben fast
durchweg ganzjährig geöffnet.
Man sieht es ihnen nur manchmal nicht an,
weil die nur wenige Gäste haben und noch nicht das volle Programm fahren.
Aber dafür sind sie - zumindest in der Vorsaison - preiswert. Meistens
zahlte ich um 10 €, inclusive Strom.
Das liegt auch daran, dass
fast alle Plätze den Mai zur Vorsaison rechnen (Außer der Orbitur-Kette,
die die Hauptsaison im März/April beginnen lässt.)
WLan war auf
etlichen Plätzen erreichbar, manchmal aber nur um die
Restaurationsbetriebe herum. Dafür war es fast immer gratis.
Sprachlich bin ich mit
deutsch ziemlich aufgeschmissen, aber mit englisch kommt man immer durch,
selbst beim Damenkränzchen im Café.