Städtevergleich Schweiz - Deutschland
In diesem Vergleich treten heute die willkürlich
ausgewählten Städte Stein am Rhein im Kanton Schaffhausen (3 300 Einwohner)
und die Stadt Radolfzell im Kreis Konstanz (30 000 E) gegeneinander an.
Ich gebe gleich zu, dass diese Städte nur ausgewählt wurden, weil sie
auf meinem Weg lagen, also zufällig.
Das ist Stein am Rhein, wie es sich vom Burgturm (siehe unten) dem Auge darbietet.
Schon die Römer haben hier ein Kastell errichtet,
aber erst 300 n.Chr., als sie sehr in Bedrängnis gerieten.
Zu
sehen sind nur noch die Mauerreste des Kastells.
Aber mitten im ehemaligen Kastell steht die älteste
Gottesdienststelle im Kanton Schaffhausen.
Ihr Vorgänger ist
nämlich zusammen mit dem Kastell erbaut worden, also nach Konstantin
dem Großen,
der die christliche Religion zur Staatsreligion in
Rom machte. Da musste halt erst ein Trierer kommen.
Die Wandgemälde in der heutigen Kirche stammen aus der Zeit um 1420. Dafür sind sie ganz gut erhalten.
Das etwa 500 Jahre alte Rathaus ist mit viel Malerei verziert.
Aber das gilt auch für den gesamten Rathausplatz.
Leider ist das Foto bei ungünstigem Sonnenstand gemacht.
Deshalb
kommt die Pracht hier nicht so zur Geltung.
Deshalb greife ich das Hotel zum weißen Adler heraus. Hier sieht man, dass die Häuser nicht schmutzig, sondern verziert sind.
Das Haus Lindwurm beherbergt ein Museum der bäuerlichen Wohnkultur.
Der Name lehnt sich an den Lindwurm im Stadtwappen an. Ganz schön gefährliches Tier!
Ihr könnt ja mal überlegen, warum dieses Haus Chretzeturm heißt, jedenfalls die Benennung -turm trägt.
Von der anderen Seite kann man es sehen, die haben sich einen halben Turm erspart.
Hier lässt das Undertor freundlich gesinnte Leute in die Stadt.
Die zweite wichtige Aufgabe dieses Tores: Hier hing eine öffentliche Uhr.
Vom Kastell kann man die Burg Hohenklingen über der
Stadt thronen sehen.
Man kommt mit dem Auto ran, weil in der Burg
ein Cafe residiert.
Aber man kann völlig gratis in der Burg
herumwandern.
Logischerweise beim Wehrgang steht dieses kleine
Kanönchen.
Sie ist schon von 1526, hat also anscheinend seine
Aufgabe gut wahrgenommen.
So, jetzt kommt also mein Stellungswechsel nach Deutschland zurück.
Das ist Bischof Radolf von Verona. Man ahnt es, er hat 826 eine Stadt gegründet, die sich nach ihm benannte.
Das Rathaus ist recht ansehnlich, aber doch einfacher gehalten als das von Stein am Rhein.
Natürlich steht mitten in der Stadt das Münster unserer lieben Frau.
Neben dem Münster steht der Ölberg. Das Original dieser christlichen Darstellung steht im Münster selbst. Doppelt genäht hält besser!
Diese Häuserreihe ist genau 1900 erbaut worden und wird deshalb Jahr100bau genannt.
Auf der gegenüberliegenden Seite steht diese
Darstellung vom Kampf um Europa, wieder mal Kunst von Peter Lenk.
Das Engelein oben scheint abzuheben. Hat er es in seiner Weitsicht
für England dargestellt?
Auch in Radolfzell ist die Fastnacht eine feste
Einrichtung. Deshalb gibt es diesen Kappedäschle-Brunnen.
Die Figur hat ihren Namen von Xaver Däschle, der
immer eine Kappe trug. Er überlistete die preußische Besatzung und
deren Verbot,
den Fastnachtsbrauch fortzuführen, indem er "eine
Wanderung mit Kreuzstock" anmeldete, den er der Fastnacht anpasste.
An der Hafenmole gibt es eine offensichtlich feste
Institution: Der Künstler Sepp Bögle erbaut ausbalancierte
Steintürme, die nicht verklebt sind.
Ein Windstoß, und er kann
wieder von vorne anfangen. Seine Adresse im Sommer lautet offiziell:
An der Mole, letzter Baum, Radolfzell.
Nur im Winter lebt er auf
Lanzarote. Man kann anscheinend gut davon leben, sein Leben im
Gleichgewicht gefunden zu haben.
So, jetzt nur noch
schnell nach Allensbach auf den Campingplatz, wo man mir noch eine Nische
frei räumt.
Schon wieder sind die Campingplätze ziemlich belegt. Nur
der Stromkasten ist zu weit weg für mein 10-Meter-Kabel.
Aber in
Allensbach gibt es einen Haushaltsladen, der 25-Meter-Gummikabel führt.
Jetzt bin ich auch bei Regen sicher.
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