Rau is´s in Rauris
Heute mache ich meinen zweiten Anlauf nach Rauris. Jetzt weiß ich auch, was ich gestern verkehrt gemacht habe:
Wenn man auf der Hauptstraße nach rechts weiter will, muss man sich natürlich in die linke Abfahrt einordnen.
Wenn man, wie ich, dagegen die rechte Zufahrt wählt, fährt man natürlich nach links ab.
Hätt ich auch von selbst drauf kommen können!
Durch Rauris durch und 10 km später auf eine kleine Straße rauf. 9 € Maut (aber in meiner Tauern-Karte inbegriffen wie alles heute).
Und dann geht die höchstens 9 km bis zum Parkplatz. Endstation.
Der Parkplatz verlangt mit Riesenschildern, ein Parkticket am Automaten zu ziehen!
Aber der Automat ist schon weg, die Schilder noch nicht. Wäre aber auch der Gipfel!
Zum Urwald muss man zunächst eine Stunde den Berg hoch, dann erreicht man den 30 minütigen Rundweg.
Ja, der ist kinderfreundlich, wie in der Beschreibung steht. Aber der Anmarsch auch? Und man muss ja auch wieder runter!
Gut, dass ich keine Kinder dabei habe!
Hier sieht man die drei wichtigsten Teile dieses Urwalds:
Im Vordergrund der Ameisenhügel,
im Mittelgrund der Tümpel und Ansätze zur Vermoorung,
und im Hintergrund auf größeren Steinen Blaubeerbüsche und mit Flechten behangene Bäume.
Auch einen Aussichtshügel gibt es.
Das ganze ist nämlich entstanden aus einem Bergrutsch mit vielen kleinen und auch großen Steinen.
Jetzt hat die Natur alles zuwachsen lassen und mit Moder Regenabflüsse dicht gemacht.
Und der Mensch hatte kein Interesse an der Bewirtschaftung, viel zu unzugängig.
Es ist Gespensterstunde im Urwald. Tarzans Lianen sind etwas kurz geraten!
Ich erreiche endlich mein Auto wieder. Jetzt also nach Rauris rein und den Lift hoch.
Zu´n Vögeln.
Denn da oben in den Bergen ist die Greifvogelstation. Sieht zunächst traurig aus, alle Tiere in Käfighaltung.
Ein Uhu im Freigang, nicht in seiner Tube.
Dreimal am Tag kriegen sie Ausflug, zweimal davon in öffentlicher Vorführung.
Der Steinadler darf nämlich tagsüber nicht raus. Es wandern zu viele mit Hunden rum und so was schmeckt dem Adler.
Hallo Lucy, geht´s Dir gut?
Petr (ein Tscheche, also wohl richtig geschrieben) machte daraus eine halbstündige Vorführung.
Ist schon beeindruckend, wenn so ein Falke oder Uhu mit 200 km/h dicht an Deinem Kopf vorbei fliegt.
Hier das österreichische Wappentier (wir haben den Fischadler) darf also nicht, wird uns aber dennoch vorgeführt - mit Handschellen.
Wer möchte diese Hauer in seiner Hand spüren?
Außerdem gab es da oben noch diese Nachbildung früherer Wasserleitungen zu bewundern, extra für die Touris aufgebaut.
Und sie führt zu diesem Wasserrad - extra für die Touris aufgebaut.
Panoramafotos lohnen sich heute nicht. Die Wolken reichen teilweise bis ins Tal runter.
Mir reichts. Also jetzt an den Talanfang zurück.
Hier hat die Rauriser Ache in einem Ort namens Taxenbach die Kitzlochklamm geschaffen.
Den Namen verstehe, wer will.
Links hat sich bis unten die Teufelschlucht eingegraben, rechts donnert ein anderer Fluss im Wasserfall runter.
Und das haben die alles mit Holzstegen zugängig gemacht, geht aber ganz schön hoch.
Vor 30 Jahren sind 8 Mädchen gestorben, als sich eine ganze Klasse für ein Gruppenfoto auf einen Steg gruppierte und der zusammenkrachte.
Gut, dass mir sowas nie passiert ist.
Und jetzt? Es ist 17 Uhr und ich muss zum ersten Mal heute zur Sonnenbrille greifen. Klärchen hat sich durchgekämpft.
Jetzt weiß ich auch, warum die Ösis ihre Abzweigschilder 800 Meter vor der Abfahrt aufstellen. So weiß ich wenigstens, wenn am Schild
der Stau anfängt, ist das meine Abfahrt. Diesmal ist es aber nur die mit Ampel geregelte Wanderbaustelle, die ich ja schon von gestern morgen kenne. Die reparieren die Leitplanken.