Kein verpfuschter Urlaub
Montag Morgen, fünf Uhr! Warum klingelt der Wecker nicht?
Ach so, ich war ja schon um halb fünf wach und hab ihn abgestellt.
Kurz nach 5 war ich also auf der Piste. Noch in Wedelheine fängt es an zu nieseln und ab Meine regnet es.
Aber am Autobahnkreuz war es wieder trocken. Von da an kein Tropfen mehr. An der Landesgrenze zum Land der Frühaufsteher geht auch die Sonne auf.
Aber warum mit der Unterseite zuerst? Sie schob die Wolken von sich weg und begleitete mich den Rest des Tages.
Bis auf einen kleinen Stau, lt. Navi 30 Minuten, in dem ich etwa 10 Minuten verlor, war die Fahrt prima und ab halb 2 war ich in Fusch.
So, und jetzt pfuscht mir also keiner mehr in meine Gedanken/Gefühle, die darf ich hier ohne Zensur einstellen!
Das ist also der Bio-Bauernhof, auf dem ich jetzt eine Woche lebe, pardon, glücklich lebe.
Wer mir das Kennzeichen des roten Blechhaufens nennen kann, darf sich jetzt eine Tasse Kaffee machen!
(Davor spielt ein Kind meiner Vermieterin, kein Schaden!)
Dem Holzverschlag im Hintergrund nach zu urteilen wohne ich wieder im ehemaligen Schweinestall. Geht das auch im ersten Stock?
Ist es nicht kuschelig? Und Platz genug - im Doppelzimmer!
Es ist übrigens die gleiche Bettwäsche, mit unterschiedlicher Ober- bzw. Unterseite!
Und die Vermieterin
hat einen Mordsbalkon, der reicht einmal ums ganze Haus!
Kurz nach Mittag! Also gehe ich gleich mal los und erkunde den Ort. Fusch ist etwa zwei Kilometer lang und 200 Meter breit.
Die Häuser sind über Stichstraßen angeschlossen, die alle nur Sackgasse heißen. Die Häuser sind durchnummeriert.
Ich wohne im dritten Haus rechts, also Hausnummer 33 (hinter 31 und 34), dann kommt 74, 114, 130 usw..
Anscheinend nach
Bauabschluss durchgezählt. Gut, dass ich mir den Ortsplan aus dem Internet ausgedruckt hatte.
Das Navi konnte mich nur zur Ortsmitte schleusen, aber da wollte ich ja gar nicht hin.
Und wie ich so wander für mich hin, da stoppt ein Bus aus England, der Haus Dorothea suchte.
So konnte ich ihn - bin ja bereits Insider - nach der Hausnummer fragen und ihm zeigen, wo etwa die 117 liegen muss,
etwa zehn Häuser weiter als meins.
Auf meinem Heimweg sah ich dann, dass Dorothea etwa auf der anderen Straßenseite
von der 117 lag, aber der Bus parkte dort, die haben´s also gefunden!
Die Touri-Info ist nur Vormittags geöffnet! Also ziellos Fusch erkunden.
Der Anblick am anderen Ende von Fusch ließ dann mein Herz höher schlagen! Das sind aber noch kleinere Berge, unter 3000 m.
Der Großglockner, der höchste Berg Österreichs (3798 m), kommt erst in etwa 40 km. Ich hab Sommerreifen drauf! Optimist!
Heute mach ich mal eine Aufwärmübung und gehe zum Hirzbach-Wasserfall. Das war nicht geplant, also in Sandalen und ohne Proviant.
Wurde aber kein Problem. Ist er nicht entzückend, der Fall?
Nach 20 Metern sehe ich dann den richtigen Fall. Das andere war nur ein kleiner Seitenarm, was ich da aber noch nicht erkannt hatte.
Gut, das ist also der Blick von unten. Es gibt aber auch einen Rundweg, den ich rundweg annahm.
Und da kommt der Fall von oben, diesen Abschnitt konnte man von unten nicht sehen.
Und das soll dann nächste Woche der tiefste Wasserfall Europas in Krimml toppen?
(Die Schwindler haben den ohnehin in drei Etappen zerlegt, aber zusammen gerechnet)
Rundweg heißt, dass er weitergeht und zum Ausgangspunkt zurückführt. Tut er auch.
Allerdings komme ich an der Stelle raus, die von unten immer noch gesperrt ist - wegen Sprengung!!!
Iss klaa, wer im Uhrzeigersinn geht, wird gesprengt, wenn man aber gegen den Uhrzeigersinn geht, kein Thema?
Ja, und das wars. Jetzt also Bilder sortieren, Bericht schreiben und danach Koffer/Kisten auspacken und Zimmer einrichten.
Irgendwann war das Gewitter auch wieder vorbei und ich konnte einschlafen.