Quelle:
Diese Karte zeigt die Situation zwischen den
großen Erdteilen. (Die Ziffern stehen für geomagnetische Messdaten)
Man sieht hier viele kleine Bruchstücke, die zwischen den großen Platten
zerrieben werden.
Dabei wurden diese Platten zusammengedrückt und
auf ihnen entstanden Gebirge. Die davon verbliebenen Nachfolgeplatten
wurden
durcheinander gewürfelt und verschmolzen
mit den Riesenkontinenten Laurasia (zerbrochen in Nordamerika
und Asien) und
Gondwana (Südamerika, Afrika, und den heute noch zusammenhängenden Kontinenten Indien und Australien).
Der Vorgänger von Europa ist entstanden! (Armorica = Frankreich,
Avalonia = England)
Die Restschollen sind schon
früher als zusammenhängend erkannt worden und unter dem Namen "Variz(k)isches Gebirge",
(nach dem Lande der Varisker, dem Vogtland zwischen Bayern, Thüringen und Sachsen (hier Saxo-Thuringia
beschriftet)),
manchmal auch hercynisches Gebirge benannt (nach dem
Harz, der damals ungefähr die Ausmaße der heutigen Alpen erreichte).
In der Zwischenzeit haben die Geologen
nachvollzogen, wo die einzelnen Bruchstücke geblieben sind:
Quelle:
Wie sich die "vereinigten Platten Europas" aus diesen Restschollen zusammenpuzzeln, zeigt diese
Karte.
Das neu entstandene Europa wandert mit dem asiatischen Kontinent,
mit dem es fest verbunden ist und wird mal abgesenkt und liegt unter
Meeresarmen und steigt dann
mal wieder auf.
Wind und Wetter tragen entstandene Gebirge wieder ab.
Während Phasen der Absenkung tragen Flüsse ihren Schotter in das Meer
und es wird
eine Schicht aus Sand aufgeworfen. Unter Meerwasser,
von der Küste entfernt, sterben zahlreiche Tiere ab und ihre Überreste fallen auf den Boden.
Es bleiben Kalkschalen übrig und auch einige tote Tiere, die unter
Sauerstoffausschluss versteinern.
Durch Hitze im Erdinneren und den
Druck darüber liegender Schichten werden die Geröllmassen geschmolzen
und bilden feste Gesteinsschichten.
In Ufernähe bildeten sich
Korallenriffe, weil Europa gerade in Äquatornähe liegt. Deren
Kalkskelette überstehen den Tod der Korallen.
Durch günstige
Bedingungen bleiben solche Gebilde wie der Hübichenstein bei Bad Grund
oder die Drei Zinnen in den Dolomiten stehen.
Für Norddeutschland
ergab sich außerdem, dass dort ein Meeresarm lag, der an den Rändern
durch angehobene Berge keine Verbindung zum
restlichen Ozean mehr
hatte. Das Wasser verdunstete und das Meersalz blieb alleine zurück.
"Von den in größeren Mengen im Meereswasser gelösten Mineralien
geschieht dies als erstes mit Calciumcarbonat, das sich als Kalk
absetzt.
Anschließend setzt sich Calciumsulfat ab und bildet eine
Gipsschicht. Bei weiterer Verdunstung setzt sich Natriumchlorid als
Salzschicht am Boden
des Meeresgebiets ab. Wenn die Senke
schließlich ganz trocken fällt, lagern sich am Boden durch Wind als
Staub herangetragene Tonmineralien ab
und bilden eine
wasserundurchlässige Tonschicht. (So kann die nächste Überflutung
das Ganze wieder mit Sand überdecken....)
Da die Abtrennung des
Meeresgebiets ein langsamer Vorgang ist und der Meeresspiegel
Schwankungen unterworfen ist, strömt wiederholt Wasser
aus dem
angrenzenden Ozean herein. Dadurch können die sich absetzenden Schichten
mehr Mineralien enthalten, als bei der geringen Tiefe eines
Flachwassermeeres zu erwarten wäre. Außerdem kam es vor, dass sich der
gesamte Vorgang mehrfach wiederholte.
Links
Steinsalz, rechts Gips.
Dadurch entstehen Schichtungen
von Kalk, Gips, Salz und Ton. Im weiteren Verlauf der Erdgeschichte
stieg der Meeresspiegel wieder so weit,
dass die Gebiete wieder
längere Zeit an die Ozeane angeschlossen waren.
Am Boden dieser
Flachwassermeere lagerten sich (neue) Sedimentschichten ab und bildeten
Sedimentgestein. Diese Sedimentschichten können in
Europa eine Dicke
von Hunderten von Metern über den im Perm-Zeitalter gebildeten
Salzschichten haben. Da Salz eine deutlich höhere
Plastizität und
eine geringere Dichte als das Sedimentgestein aufweist, wurde es an
einigen Orten durch den Druck der auf ihm liegenden Schichten
in
Salzdomen nach oben gedrückt. Dadurch ist hier der Abbau des Steinsalzes
mit vergleichsweise geringem Aufwand möglich. (Wikipedia)"
Lüneburg freut sich
darüber!
In der Erdneuzeit blieb Europa weitgehend über dem
Meeresspiegel. Neue Schichten wurden kaum noch abgesetzt, außer durch
Wind oder Flüsse.
Eine Ausnahme gab es allerdings, im "Pleistozän"
fanden die sogenannten "Eiszeiten" statt. Da nicht die gesamte
Erdoberfläche unter Eis lag,
bevorzuge ich die Bezeichnung "Kaltzeit". Es gab für unseren Raum drei verschiedene Epochen, in denen das Eis
von Skandinavien bis
Mitteleuropa reichte. Benannt sind sie jeweils
nach dem Fluss, der am Eisrand das Schmelzwasser aufnahm.
(Nicht
"Langnese", "Schöller" oder "Möwenpick"!):
Die Elster-Kaltzeit begann
vor 410 000 Jahren und endete vor 390 000 Jahren.
Die
Saale-Kaltzeit begann vor 300 000 Jahren und endete mit wärmeren
Unterbrechungen vor 130 500 Jahren.
Die Weichsel-Kaltzeit begann vor 126 000 Jahren und endete vor 11 500
Jahren.
Dazwischen gab es deutlich wärmere Epochen, die meist als
"Warmzeit" benannt werden. Es herrschten etwa heutige
Temperaturverhältnisse.
Quelle Diese
Karte
ermöglicht einen besseren Überblick. Nicht angegeben ist das tiefer
liegende Salz unter Niedersachsen.
Zur besseren Einordung: das
helltürkise Band bei Celle ist das Aller-Urstromtal, nach der Vereigung
mit der Aller heißt sie ab Verden aber Weser.
Nördlich davon sind
die Endmoränen der Saale-Vereisung markiert.
Die roten Linien auf der
Höhe von der verbotenen Stadt (Hannover) zeigen die Endmoränen der Elster-Vereisung.
Die Moore
haben sich in flachen Becken der Grundmoräne gebildet und bedeckten Mal
halb Norddeutschland, bis der Mensch sie trocken legte.
Wichtig ist, dass der "pleistozäne Erdhobel" in
den nach Süden "fließenden" Eismassen massenhaft Steine aus seinem
Ursprungsgebiet enthält,
die beim fälschlicherweise als "Rückzug"
benannten Verschwinden - es schmolz lediglich das Eis und floss als
Wasser ab - an der Stelle des
Abschmelzens als Moräne abgesetzt wurden.
In etwa kann man sagen,
dass die Elster-Vereisung bis an die Mittelgebirge reichte und sogar
durch die Porta Westfalica vorstieß.
Ungefähr bis zum Harz war unser Gebiet also vom Elster-Eis bedeckt, das Sand
usw. als Moräne auf unsere Erdoberfläche brachte.
Unser Gebiet war also zu der
Zeit komplett von Eis bedeckt. Ein Leben hier war nicht möglich!
Da seitdem viel Regen fiel,
wurden die Nährstoffe ausgeschwämmt und der Boden gibt wenig her. Die
Geest war geboren.
Bleibt der Boden ungeschützt, können Dünen entstehen, wie hier in Verden.
Die
Saale-Vereisung endete kurz vor der heutigen Aller. Die Weichsel Vereisung kam
nur bis Schleswig-Holstein bzw Meck-Pomm.
Wir lagen damals also weit vor dem Eis!
Das Wort Geest bedeutete im Altdeutschen trocken bzw. unfruchtbar!
Der Boden eignet sich für den Anbau von Kartoffeln,
auch Futtermais (nach Kolumbus!) oder anderen
Schwachzehrern.
Andere Pflanzen brauchen viel Dünger. Als Alternative
boten sich Forst- oder Weidewirtschaft an.
Glücklicher
waren die Menschen vor den Mittelgebirgen dran: Der Wind wehte von kalt
zu warm, also vom Eis aufs Land und
trieb den Staub mit den Mineralien
bis vor die Berge. Diese Bodenform kennen wir unter dem Namen
"Löss", die Lanschaft ist die "Börde",
die von Braunschweig bis
Magdeburg (daher Landkreis Börde, (Haldens-.
Oschersleben)) reicht.
Ein gutes Gebiet für den Spargelanbau und
die Zuckerrübe.
Die
Zuckerfabrik in Schladen belegt den Anbau vom "Zuckerrohr Europas".
In der Saale-Kaltzeit war unser Gebiet eisfrei.
Die Gletscher begannen
etwa am Wilseder Berg. Auch für den Harz ist die Existenz eines
eigenen Gletschers nachgewiesen.
Als das Eis schmolz, musste die Aller die Unmengen an Schmelzwasser aufnehmen und war ein
reißender Strom,
der sein Bett in einer kilometerbreiten Rinne
auswusch.
Hier bin ich am Urstromtal bei Verden. In meinem Rücken liegt
der heutige Allerdeich.
Die schiffbare Aller verläuft direkt bei den
Häusern, aber früher hatte die Aller ihr Bett in diesem Altarm.
Die
Allerinsel ist immer noch von Überschwämmungen gefährdet und wird nur
als Weide genutzt.
Danach mündet die Aller in die Weser und diese
fließt zunächst weiter im Urstromtal der Aller.
Viele Zeugen der
Gletscherarbeit sind im Norden Ostfalens aufzuspüren:
In Lüneburg wurde das "Gold des Mittelalters" - der Bodenschatz Salz
-
gewonnen (vgl. Kapitel unten).
Um es zu nutzen, wurde das Wasser in Bottichen
verdunstet. Dazu brauchte man viel Brennstoff. Die Wälder wurden
gerodet.
Auf dem nährstoffarmen Untergrund wuchs der Wald kümmerlich
nach, zumal die Schafe der armen Bevölkerung Sprösslinge mit Genuss
vertilgten.
Nur das anspruchslose Heidekraut (nicht Erica, sondern
Calluna!) gedieh prächtig.
Der Mensch hatte die erste scheinbar
natürliche
Landschaft erschaffen.
Calluna
vulgaris
Erica tetralix (In Ermangelung eigener Bilder bei Wikipedia
ausgeliehen.)
Anderswo
freuten sich die Menschen, wenn das Eis größere Findlinge abgeladen hat.
Nicht nur für Wegweiser wurden díese Steine benutzt.
Z.B. in Helmstedt
wurden die Findlinge zur Errichtung von Gräbern genutzt.
Das ist das
Grab in Groß Steinum.
In Gross
Steinum demonstriert man heute, wie diese Kolosse bewegt wurden.
Sicher
bekannt sind die sieben Steinhäuser (es gibt nur 5, aber 7 ist
eine heilige Zahl!) auf dem
Truppen-Übungsplatz bei Fallingbostel.
Das
Probeliegen macht mir immer wieder große Freude.
Bei
Königslutter hat man die gesammelten Findlinge in einem Findlingsgarten
ausgestellt.
Man erkennt
den in Skandinavien häufig anzutreffenden Granit.
Auch Gneis ist dort viel verteten.
Im alten
skandinavischen Gebirge gab es auch etliche Flint-Einschlüsse.
Sehr
zur Freude der Steinzeitler, die ihn als Grundstoff für ihre Werkzeuge
nutzten.
Jetzt komme ich mal auf die Braunschweiger Hausberge
Elm (Nord),
Elm (Süd)
und Asse zu sprechen.
Bei
Königslutter liegt der Kalk in einer besonderen Form vor, dem Duckstein.
"Im Elm bezeichnet Duckstein ein sekundäres Sediment, welches als
Kalktuff aus den dortigen Kalkgesteinen chemisch ausgefällt wurde.
In der Geologie werden für Quellkalk, uneinheitlich, auch die
Bezeichnungen Kalktuff (auch Röhrentuff), Travertin und Kalksinter
weiter
differenzierend oder auch synonym verwendet. Die ganze
Altstadt von Königslutter steht auf einer Ducksteinschicht, die
durchschnittlich
etwa 2–3 Meter und höchstens acht Meter mächtig
ist.
Dieses lockere Gestein wurde früher populär Scheuersand genannt
und zum Reinigen der hölzernen Dielenboden verwendet."
Keller,
die in den Duckstein eingegraben wurden, waren prädestiniert für ein obergäriges Dunkelbier,
das die Haupteinnahmequelle von
Königslutter im Mittelalter war. Das
Foto hab ich von der Website des heutigen Herstellers.
Hier erkennt
man eine Vermengung meiner bisherigen Erläuterungen und ich muss die
Bedeutung des Salzvorkommens hervorheben.
Unter der Asse sieht man, dass
das Salz plastisch geworden ist und fast bis an die Oberfläche
aufgestiegen ist.
Die Kraft des Aufstiegs bog die darüber liegenden
Schichten hoch, bis sie fast umklappten. Es sind ja nur Steine!
Anders unter dem Elm. Hier haben Wind und Regen die oberen Schichten
erodiert, sie sind dünner geworden.
Wenn der Regen im Untergrund
Höhlen gewaschen hat, kann die Oberfläche einstürzen und Dolinen
entstehen.
Mehr Details zum Karst habe ich
hier
eingestellt.
Im Elm gibt es Dolinen in Serie.
Wenn kleine
Bäche in die Doline laufen, haben wir möglicherweise Bachschwinden.
Hier im Elm kann man das bei Regenzeiten sehen.
Bei tief
liegenden Dolinen kann das Grundwasser austreten. Es liegt eine
Karstquelle vor.
Die größte im Norden ist die Rhumequelle.
Das
Salz im Untergrund hat auch Auswirkungen auf Braunschweiger Orte!
Eine Störungszone zwischen Elm und der Stadt prägte zwei Bereiche in
Braunschweig: Durch die Störung verschoben sich die Untergrundschichten, so dass
unter dem
Dowesee
und dem angrenzenden Bullenteich
Wasser auf das Salz traf und
deshalb Salz ausgewaschen wurde.
Dadurch brach die
Oberfläche ein und die beiden Seen füllten die Dolinen mit Grundwasser auf.
Diese Absenkung soll auch heute noch anhalten.
Der flachere
Bullenteich vermoorte in der Zeit, weshalb er unter Naturschutz gestellt
wurde.
In Ansätzen hat der Vermoorungsprozess auch am Dowesee
eingesetzt. Ein ausgeprägter Schilfgürtel ist vorhanden.
Es könnte
spannend sein, ob das Absinken eine vollständige Vermoorung stoppen
kann.
Ähnlich dürfte diese Störung sich am
Nussberg ausgewirkt
haben.
Hier aber stieg das Salz auf und drückte die Gesteinsschichten hoch,
wodurch der begehrte Rogenstein an die Oberfläche kam.
Die
Geologie bot dem Braunschweiger Raum einige Verdienstmöglichkeiten an.
Damit
komme ich zu den wirtschaftlichen Vorteilen, die die geologische
Situation unserer Gegend mit sich brachte.
Die Steine
der Berge wurden natürlich für Bauwerke benötigt. Im Braunschweiger
Burggebäude kann man Material folgender Steinbrüche
erkennen: hell
ist der Kalk aus dem Elm, rötlich schimmert der Rogenstein aus dem
Braunschweiger Nussberg.
In
unserer Gegend herrschte vor 50 Mio. Jahren tropischer
Regenwald mit verholzten Farnen, Schachtelhalmen und den
Vorfahren
des Ginkgo-Baumes vor. Diese Bäume starben und kippten in den morastigen
Untergrund, wo sie ohne Sauerstoff nicht verrotteten
und diese Schichten später absanken. Durch die Hitze im Boden wandelte sich das Holz in
Braunkohle um.
In der Helmstedter Gegend und auf der anderen Seite
in der DDR wurde sie abgebaut, um z-B. bei uns in Buschhaus Strom zu
erzeugen.
In Salzgitter nutzte man schon früher die günstige geologische Lage der
Stadt.
Der
Garßenhof mit Solebad "Zu Anfang
des 14. Jahrhunderts entstand der heutige Stadtteil Salzgitter-Bad um
Solequellen an der Grenze zu den
Gemarkungen, Gitter und Kniestedt. Der Name Salzgitter
wurde 1347 als
„up dem solte to Gytere“ erwähnt."
Der Garßenhof (oben) stand
ursprünglich in Gitter. 1979 setzte die Stadt ihn an den Rosenhof in
SZ-Bad um.
Zusammen mit dem Gradier-Pavillon (rechts) führt er heute
die Tradition als Hotel und Solebad fort.
Dieser
Reichtum förderte die Errichtung von Schloss Salder.
Ich hab nur
Fotos vom Gradierwerk in Bad Salzuflen. Das gehört zwar nicht in unser
Gebiet, zeigt aber das Prinzip.
Von oben wird salzhaltiges Wasser
(Sole) über die Anlage verteilt.
Die Sole
sickert über die Reiser und Wasser verdunstet. Unerwünschte Stoffe wie
Kalk, Eisen usw. kristallisieren aus
und die konzentrierte und
gereinigte Sole wird weiter bearbeitet.
Wie hier in Göttingen in der Saline Luisenhall. Die Sole wird
erhitzt und das weiße Gold des Mittelalters setzt sich ab.
Apropos
Goldvorkommen: Tief in unserem Boden liegen Gesteine wie der
Posidonienschiefer.
Er entstand aus Meeresablagerungen im Zechstein
(vor 250 Mio. Jahren).
Die Versteinerungen größerer Lebewesen
erfreuen heute die Geologen bei ihren
Forschungen.
Aber es hat sich auch viel Plankton abgesetzt, das
sich in der Tiefe in Erdöl bzw. Erdgas umgewandelt hat.
Beide
Produkte werden durch den Druck zum Aufstieg gezwungen. Das geht so
lange, bis sie auf eine undurchlässige Schicht wie Salz stoßen.
Deshalb liegen dort, wo die Salzschichten aufgewölbt sind, darunter Öl und
Gas vor. Das Emsland und der Raum Celle danken.
Niedersachsen zählt
heute als "Ölscheich Deutschlands".
Den Vorteil des Ölgehaltes im Posidonienschiefer haben die Nazis
natürlich erkannt.
Denn die Feinde liefern kein Öl für die Panzer.
Nicht mal Gas zum Heizen.
Die Nazis setzten selbstverständlich
Strafgefangene für den Schieferabbau ein. Daran erinnert dieser
Gedenkstein.
Den Kaliabbau im Norden muss ich nicht extra
betonen.
Er ist
auffällig durch seine Abraumhalden wie den "Kalimandscharo" bei
Magdeburg.
Kali liefert Rohstoffe für die Düngemittelproduktion.
Das
bekannteste Kalibergwerk unserer Region dürfte wohl in der Asse liegen:
(Die nächsten 2 Bilder stammen von Infotafeln dort)
Da kommen die
wertvollen Stoffe raus.
Und das ist die (meiner Meinung nach skandalöse) neue Nutzung.
Die Asse soll ja jetzt ausgeräumt werden. Mal sehen, ob man das so
lange überprüft, bis es nicht mehr geht?
Der Harz ist die Bergbauregion Deutschlands. Durch
seine Entstehungssgeschichte bietet er eine Vielzahl an Bodenschätzen
an.
"Im Bereich des Salzgitter-Höhenzuges befand sich die Küstenlinie
des Unterkreide-Meeres.
In der Umgebung verwesender Meeresorganismen
konnten im Wasser gelöste Eisenverbindungen besonders gut ausfällen und
bildeten
sogenannte Toneisenstein-Geoden. Diese wurden durch die
Meeresbrandung bevorzugt in natürlichen Senken in Küstennähe abgelagert.
Durch Verwitterungsprozesse nach Rückzug des Wassers zerfielen sie
in zahlreiche Trümmer. Bei nachfolgenden Überflutungen wurden an
gleicher Stelle Eisen-Oolithe abgelagert. Die so entstandenen
ursprünglich flachen Lagerstätten (auch Erzkolke genannt) wurden im
Verlauf der
Jahrmillionen durch tektonische Prozesse und/oder
aufsteigende Salzstöcke gestört und aufgerichtet."
(Danke Wikipedia,
besser hätt ich es nicht formulieren können)
Anfang
des 19. Jahrhunderts benötigte das Ruhrgebiet viel Eisenerz und
Salzgitter (liegt noch vor dem Harz) begann 1867,
im Schacht Konrad den begehrten Stoff zu
fördern. Leider waren andere Erze (z.B. aus Lothringen) ergiebiger
und Konrad wurde eingestellt.
Mit dem Ende des 1. Welkriegs fiel
Lothringen an Frankreich und es fehlte diese Konkurrenz. Konrad nahm
wieder die Förderung auf.
Nach dem 2. Weltkrieg war Konrad
international nicht mehr
konkurrenzfähig und "kluge Leute" glaubten, dass in knapp 1 km Tiefe
schwach
und mittel-radioaktive Substanzen sicher untergebracht sind.
Nach Wikipedia hat 2006 ein Gericht diese Pläne genehmigt und das
Verfahren
zur Speicherung ist eingeleitet. Die
Bundesregierung sagt auf ihrer Webseite, dass man plant, 2027 mit
der Einlagerung beginnen zu können.
Geplant ist ein Kostenrahmen von
4,2 Mrd. Euro. Ein Drittel (35%) davon zahlt der Steuerzahler (also
unsere Enkel!),
damit der
Atomstrom heute so schön billig ist! Mal sehen, wer mehr Verspätungen bzw Mehrkosten
generiert, der BER oder
Konrad?
Wieso bloß bezeichnen uns Umweltschützer als "Atomklo
Deutschlands"?
Wer kennt eigentlich die "Reichswerke Hermann Göring"?
In der nahen "Stadt des KdF-Wagens bei Fallersleben" benötigten die
Nazis Stahl
und außerdem wollten sie autark werden, schließlich
liefen schon die Kriegsvorbereitungen.
Deshalb bekam Salzgitter eine
Schlüsselposition in der Eisenerzeugung.
Auch
Lagerstätten im südlichen Salzgitterschen Höhenzug wurden erschlossen,
wie z.B. Schacht Ida-Bismarck in
Liebenburg.
Für den
Transport wurde (sogar schon vorher) der Berg durchtunnelt wie für den
Schroederstollen.
Nicht vergessen darf man, dass der Harz ja ein
altes Gebirge ist, das im Laufe der Zeit kräftig umgemodelt wurde.
Dadurch entstanden Spalten im Gestein. Mineralien, die von der Hitze im Erdinneren
verflüssigt waren, konnten aufsteigen und erstarren.
"Ganglagerstätten können in den unterschiedlichsten geologischen
Umgebungen auftreten, so etwa in tektonisch beanspruchten Gebieten wie
der
Grauwackenzone der Ostalpen, in der Nähe von magmatischen
Intrusionen wie beispielsweise im Harz, in vulkanischen
Eruptivgesteinen, oder in
archaischen Grünsteingürteln. Hierbei
variiert die Mächtigkeit der Gänge zwischen wenigen Millimetern und mehr
als 100 Metern.
Im Allgemeinen wird davon ausgegangen, dass sich
Ganglagerstätten in Spalten und Störungen bilden, die mineralhaltigen
Lösungen oder Gasen
(Fluiden) einen Transportweg oder eine
Abscheidungsfalle bieten. Die Herkunft der mineralischen und
metallischen Komponenten kann dabei sehr
unterschiedlich sein: sie
können direkt aus dem Nebengestein stammen (Lateralsekretion) oder aber
aus weit entfernten Quellen wie magmatischen
Schmelzen,
Hydrothermalsystemen oder Produkten der Gesteinsumwandlung
(Metamorphose)."
Quelle
Diese Skizze zeigt die Lage der wichtigsten Erzgänge
im Harz.
Diese Gänge müssen mühsam von unbrauchbarem (tauben) Gestein
getrennt werden.
Und so sieht das Ganze aus. Das Weiße ist Quarz, wird evtl. wieder
wertvoll, wenn der Sandmangel sich verschärft.
Das dunkle Gestein enthält hier Blei und Silber (letzteres in niedriger Konzentration).
Das gab im Harz viele
Arbeitsplätze, viel Erfahrung und dazu viel Kapital. Um den Bergbau zu unterstützen, gab es in Clausthal schon früh
die
"Bergbau-Akademie", heute eine ganze Uni.
Einige
Innovationen aus dem Harz sind:
Die
Fahrkunst: ein Element, hier 2 Drahtseile, fährt abwechselnd abwärts,
das andere aufwärts.
Arbeiter standen auf Podesten und wechselten
bei Richtungswechsel die Seite. So kam man zum Arbeitsplatz runter.
Das
Drahtseil. Es ersetzte die in der feuchten Atmosphäre schnell
verschleißenden Hanfseile und ermöglichte die Errichtung von
Förderkörben.
Von der Wassersäulenmaschine, die den Druckunterschied
zweier Wassersäulen ausnutzte, um Wasserpumpen zu betreiben, hab ich
kein Bild.
Ich vermute,
dass der Hydrokompressionsturm in Bad Grund daraus entwickelt wurde. Im
Turm steigt eine Leitung aus dem höheren Berg auf.
Im Topf oben
wird das Wasser mit Luft vermischt und sofort runtergedrückt.
Unten
in einem Kessel kommt das Wasser zur Ruhe und die Luft setzt sich oben
ab.
Durch die Wassersäule steht sie unter Druck und kann für
Pressluftmachinen genutzt werden.
Bei der
Arbeitstechnik wurden natürlich Sicherheitssysteme nötig. Man sieht
links unten den Käfig.
Darin trällerte der nur im Harz gezüchtete
Harzer Roller. Wenn beim Abbau Grubengase austraten, sanken diese zum
Boden.
Wenn der Vogel schwieg, drohte Gefahr! Diese
Sicherheitstechnik wurde weltweit exportiert.
Der andere
Teil der Sicherheitstechnik "made in Harz" ist der Einbau von Stützbalken
aus Fichtenholz.
Durch ihre Harzgänge brechen die nicht einfach ein,
sondern warnen zunächst durch lautes Knacken.
Hier gilt also, wenn es
laut wird, droht Gefahr!
Die Symbole
des Bergbaus. Die tägliche Ausrüstung des Bermanns.
Der Harzer Frosch, die Lampe für Untertage.
Außerdem benötigte der
Bergbau
kräftige Maschinen, deshalb installierte man für Wasserräder das System des
Oberharzer Wasserregals.
So sieht die
Gesamtbetriebshof eines Berwerkes aus. Jedenfalls die oberirdische
Gesteinsaufbereitung.
Das Bild habe ich vom Eingang zum UNESCO-Welterbe
Rammelsberg bei Goslar aufgenommen.
Soweit also der kristalline
Nordharz. Der Südharz zeigt ein völlig anderes Gesicht:
Hier herrscht Kalk vor und es
handelt sich um einen großen
Karstbezirk.
Die wichtigsten Karsterscheinungen im Südharz
sind:
Der Kyffhäuser mit seinem Denkmal steht im einem großen Gipsrevier.
Gips ist für die Bauwirtschaft ein wichtiger Rohstoff.
In der Nähe des Denkmals liegt eine große Höhle.
Sie ist im
Gips entstanden. Das Material schuppt bei Feuchtigkeit ab, wie man
sehen kann-
Um diese
Höhle rankt die Sage, dass Barbarossa hier schläft, "bis Deutschland
geeint ist. Sein Bart wächst um einen runden Tisch.
Bis jetzt reicht
er zweimal herum, doch wenn er die dritte Runde beendet hat, beginnt das
Ende der Welt oder Barbarossa wacht auf und
beginnt seine Herrschaft
erneut. Und es heißt, bis dahin werde kein guter Kaiser mehr kommen -
Ausnahme natürlich Kaiser Franz Beckenbauer!
Barbarossas Thron
wartet schon auf ihn.
Jetzt muss er nur noch aus Holz zu Fleisch werden!
Zum Südharz
gehören drei Tropfsteinhöhlen mit Fotoverbot.
Bei
Rübeland (S-A) liegen die Baumannshöhle und die Herrmannshöhle.
Normalerweise wechseln sie sich mit der Öffnung ab,
aber laut
Homepage ist bis Ostern 2023 die Baumannshöhle geschlossen.
In den Kaltzeiten
boten Höhlen Schutz gegen das Wetter. Dabei kämpften Mensch und
Höhlenbär um das Wohnrecht.
In der Herrmannshöhle wurden Bärenknochen
gefunden
Das
Besondere an der Herrmannshöhle sind außerdem die Grottenolme, die man von
Kroatien hier ausgesetzt hat.
Bis heute hofft man vergebens auf
Nachwuchs.
In einer
anderen Höhle bei Scharzfeld entdeckte der Naturforscher Leibnitz
Knochen, die er keinem lebenden Tier zuordnen konnte.
Weil er der
mächtigen Kirche nicht widersprechen wollte, konstruierte er dieses
Einhorn; denn das ist in der Bibel als ausgestorben beschrieben.
Ob
ihm bewusst war, was er da für ein Fake-Tier konstruiert hat? Immerhin
landete er so nicht auf dem Scheiterhaufen!
Bei Bad Grund gibt es
noch die Iberger Tropfsteinhöhle.
Um das
Fotoverbot zu umgehen, stelle ich ein Bild von einer Höhle in Sonnenbühl
(BW) ein.
Bei Saalfeld
gibt es die Feengrotten. Sie sind aus einem stillgelegten Stollen
entstanden.
Die Tropfsteine sind aus "Bergbutter" (Diadochit)
gebildet, was deutlich schneller ablief als bei Kalk.
Durch
eingelagerte Mineralien schimmern sie in unterschiedlichen Farben und
sind deshalb vom Guinness-Verlag als
"farbenreichste Schaugrotte der
Welt" anerkannt.
Das liegt sicher nicht nur an der farbigen Lichtshow, die man
installiert hat.
Deutschlands nördlichste Tropfsteinhöhle im Naturpark Weserbergland:
Im Süntel,
einem Teil des Weserberglands, bei Hessisch-Oldendorf, wird seit Jahrzehnten Korallenoolith abgebaut.
Dabei entdeckte man 1992 eine Höhle. "Benannt
wurde sie nach dem Sinterchronologen Bodo Schillat, welcher bereits 1969
im Bereich
desselben Steinbruchs eine Tropfsteinhöhle im Riesenberg
entdeckt hatte. Diese damals entdeckte, rund 1.100 Meter lange Höhle
wurde
„Riesenberghöhle“ getauft. Es handelte sich dabei um eine
geologisch besonders wertvolle Höhle, die untersucht, dokumentiert,
unter Naturschutz gestellt und zum Schutz vor Beschädigungen wieder
verschlossen wurde.
Die Schillat-Höhle ist rund 180
Meter lang und liegt in einer Tiefe von 45 Metern.
Die Hälfte der einst
über 400 Meter langen Höhle fiel dem Gesteinsabbau zum Opfer.
Es handelt
sich dabei um eine trockengefallene Flusshöhle mit einigen wenigen Tropfsteinen.
Sie wurde zu einer Schauhöhle
ausgebaut und im August 2004 für Besucher geöffnet.
Dieser Stein ist beim Abbau erhalten geblieben.
Der Höhleneingang liegt 36 Meter unterhalb der Steinbruchkante.
"Im Innern der Schauhöhle befinden
sich neben verschiedenen Tropfsteinformationen zahlreiche Fundstücke,
die in Vitrinen präsentiert
werden. Es werden unterschiedliche
Gesteinsarten, Mineralien, Tropfsteine, Fossilien der Jurazeit,
Sinterperlen und seltene
Kalzitkristalle, sogenannte Korallen, gezeigt.
Außerdem beinhaltet die Höhle das Deutsche Archiv für Sinterchronologie.
Eine künstlich geschaffene Verbindungsröhre zwischen zwei
Höhlenabschnitten zeigt nachgebildete Höhlenmalereien.
Für die Besucher
werden Führungen angeboten.
Dabei wird auch die Riesenberghöhle
mit ihren geologischen Schätzen in einer 3D-Dia-Show vorgestellt."
Sie hat sehenswerte Tropfsteine, wird aber nicht für Besuche
freigegeben, um das Höhlenklima nicht zu beeinflussen.
Zurück ins Mutterland des Karsts. Dort gibt es die Plitvicer Seen.
Landschaftlich so beeindruckend, dass sie für die
Karl-May-Verfilmung landschaftlich angeeignet wurden.
Der Fluss
hier durchfließt das kalkige Land und ist deshalb mit Kalk gesättigt. An
kleinen Barrieren wie Pflanzen setzt sich der
Kalk ab uns schafft
sich so eine kleine Staumauer selbst. Hier ist so eine Sinterterrasse zu
sehen.
Das
gleiche Prinzip gilt auch für den Fluss Krka.
Apropos Karst
in Kroatien. In den Höhlen dieses Landes lebt ein Tier, das für mich ein
Beispiel für Anpassungen an Umweltbedingungen
war, der Grottenolm
(Proteus anguinus). Dieses Tierchen wird extra in einem Bassin vor einer
Höhle gezeigt.
Der Olm lebt in den dunklen Höhlen des Karst und
verzichtet deshalb auf schützende Farbstoffe in der Haut.
Einige
Exemplare wurden schwarz, als es sie für längere Zeit in mit Tagenslicht
beleuchtete Tümpel verschlug.
Weil sie in den Höhlengewässern leben,
atmen sie lebenslang über Kiemen, was sonst nur Larven von Amphibien
(Kaulquappen)
machen. Sie haben aber eine schwach ausgebildete Lunge.
Im Prinzip sind sie ihr Leben lang im Larvenstadium. Sind also
Erwachsene, die ihr Leben lang in der Pubertät bleiben. Sie ernähren
sich von dem, was der Fluss ihnen so mitschleppt.
Das in Kroatien
"Menschenfischlein" genannte Amphib hat eine Lebenserwartung von 70 bis
100 Jahren.
In der Hermannshöhle in Rübeland (die mit dem Bären)
hat man 1932 und später 18 aus Istrien stammende Exemplare ausgesetzt.
Bis heute haben dort allerdings keine Jungtiere überlebt.
Der Olm ist
vergleichbar mit dem Axolotl in Mexiko. Ebenfalls eigentlich farblos,
aber im ständig beleuchteten Terrarium in
Königslutter verdunkelt.
Am "Hals" erkennt man die Kiemen.
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