Höhenzug bei Braunschweig - mit 3 Buchstaben!

Vielleicht kennt man den Elm nur von Kreuzworträtseln.



"Der Elm ist ein 25 km langer, 3 bis 8 km breiter, maximal 323,3 m ü. NN hoher und bewaldeter Mittelgebirgszug südöstlich von Braunschweig
in den Landkreisen Helmstedt (Königslutter) und Wolfenbüttel (Reitlingstal, Kneitlingen (Eulenspiegel-Ort), Eitzum).
Das weitgehend siedlungsfreie Waldgebiet mit dem größten Buchenwald Norddeutschlands ist Teil des Naturparks Elm-Lappwald.
Den Lappwald teilen sich Niedersachsen und Sachsen-Anhalt.
Geologisch ist der Elm hauptsächlich aus fossilreichem Kalkstein der mittleren Trias (Muschelkalk) aufgebaut,
der als Elmkalkstein seit dem Mittelalter ein begehrter Baustoff ist."



Und nicht verwechseln mit dem etwas niedrigeren Höhenzug im Süden, den fast jeder kennt, die Asse.



Nein, dieser Brocken gehört zu einem anderen  Bergzug!



Dieses Profil aus dem Geopark-Informationszentrum zeigt die Zusammensetzung im Untergrund des Gebietes.
Hellblau ist Steinsalz, das durch Verdunstung des Wassers eines abgetrennten Meeres entstand und unter ganz Niedersachsen anzutreffen ist.
Steinsalz ist bei Wärme im Erdinneren und Druck durch Deckgestein plastisch und kann sich verformen oder gar - wie unter der Asse - an die
Oberfläche aufsteigen. Früher wurde die Fake-News verbreitet, dass ein Salzstock ideal für Atommüll sei. AufpASSEn!
Darüber liegt Buntsandstein (ocker) (bzw. etwas) Kalk (grün).



Das Reitlingstal wurde 1260 erstmals urkundlich als Rethlinge erwähnt. Der Name leitet sich von Reid für die Pflanze Riedgras (Schilf) ab.
Das weist darauf hin. dass der Talgrund der Wabe ursprünglich sumpfig war.
Heute hat der Mensch die Natur in seinem Interesse umgestaltet. Im Reitlingstal findet heute Viehwirtschaft statt.



Natürlich hat an solchen Stellen ein Ausflugslokal eröffnet. Vom Parkplatz gehen einige Wanderwege ab.



Diese Teiche wurden früher durch Aufstauen der Wabe angelegt für Fischzucht.
"Im Quellbereich der Wabe stockt ein sehr feuchter und artenreicher Erlen-Eschen-Quellwald.
In der Krautschicht siedeln hier Kleiner Baldrian und Bachnelkenwurz, standorttypische Moosarten im Oberlauf des Baches an.
Hier ist u. a. der Feuersalamander heimisch. Die Wabe ist Lebensraum von Bachforelle, Groppe und Bachneunauge."

   

Die Fischzucht wurde eingestellt und die Teiche             Darüber freuen sich natürlich Blässhühner.
unter Naturschutz gestellt.

    

Auch die Kormorane gedeihen hier gut.



Im Elm gibt es zahlreiche, Schätzungen liegen bei 200 bis 600 solcher "Bombenkrater", die allerdings natürliche Grundlagen haben.
Kalk Salz und Grundwasser im Untergrund sind eine brisante Kombination.
Wenn größere Bereiche vom Wasser aufgelöst wurden, entsteht ein unterirdischer Hohlraum, in den die Oberfläche einbrechen kann.
Diese Krater heißen "Doline". "Die jüngste Doline entstand 1949 nahe Veltheim. Die größte ist der sagenumwobene „Bornumer Erdfall“.



Die Dolinen liegen teilweise dicht an dicht. Wie viele Dolinen hab ich hier im Bild eingefangen?
Diese Ungewissheit erklärt die Schwankung in der Anzahl der Dolinen.



In den Hochlagen des Elms sind die Dolinen trocken, das Wasser wird in Höhlen abgeleitet.
in den Niederungen können sie dagegen mit Grundwasser gefüllt sein.



Ich habe schon mehrfach von der Wabe gesprochen. Sie beginnt im Reitlingstal und hat 2022 nach den Trockenjahren wenig Wasser.
"Der Name ist aus dem 13. Jahrhundert als Wevene bzw. Wavena überliefert. Die Namensbedeutung wird mit „Wabernde“,
„sich hin und her Bewegende“ angegeben."



Sie fließt über 26,5 Kilometer vom Elm nach Braunschweig und mündet bei Querum in die Schunter, die ebenfalls dem Elm entspringt..



Kurz hinter dieser Brücke (etwa beim Strommast, gleich hinter dem Brennesselfeld) mündet sie in die Schunter.



Dabei habe ich diese Gegend im Frühling 2021 noch so kennen gelernt.



Im Sommer 2022 dagegen schlägt die Stadt Braunschweig Alarm, die Wabe und die Schunter führen nur sehr wenig Wasser.
Diese Entenfamilie hat gerade noch eine handbreit Wasser unter den Schwimmfüßen.



Keine Überraschung, denn so sieht das Bett vom Nebenbach „Mönchespring“ vor der Flussschwinde aus. Der Regen 2022 war nicht nachhaltig!



In der „Teufelsküche“ nahe dem Reitlingstal verschwindet dieser Bach in einer Doline.
Das kann man 2022 nicht nachvollziehen, das Wasser ist eben schon vorher weg. Die Bachschwinde ist verschwunden.



Anders als die Donau, die bei Immendingen schrittweise im Boden versickert
siehe hier, verschwindet dieser Fluss in einem
Schluckloch (Ponor) vollkommen.
Bisher ist noch keine Klärung gelungen, wo das Wasser wieder austritt. Vermutlich über das Grundwasser in der Wabe.

    

Einige charakteristische Pflanzen kann ich Euch nicht ersparen.
Das wäre einmal der Waldmeister (lecker!)           und zum anderen der Fruchtstand vom Aronstab (Vorsicht giftig!).

            

Am Wanderweg begeisterten mich die zahlreichen Schmetterlinge. Gar nicht weit von Königslutter entfernt
sind natürlich Kaisermäntel angemessen.                           Auch des Kaisers Admiral flattert dort herum.



Zu Eitzum gibt es noch einen Ausflugstipp von mir. Das Kaffeekannenmuseum klingt für sich langweilig, aber der Kuchen dort ist lecker.
Ich hoffe, der gesuchte neue Besitzer führt die Tradition dort weiter: 2 Stück Kuchen und Kaffee-Flatrate zum Festpreis.



Den Museumsteil bekommt man zum Kuchen dazu. Und überall hängen Kaffeekannen herum.
Der Besitzer mochte seine Altbestände nicht wegwerfen, der Rest wurde durch Spenden aus der Gegend komplettiert.


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