Immer eine Asse im Ärmel haben
Vom Reitlingstal aus sah man ja die Asse immer wieder. Aber ist
sie wirklich die kleine Schwester vom Elm?
Nicht ganz! In den Deckschichten schon, aber im Untergrund sieht die
Asse anders aus. Hier ist das Steinsalz - aus welchem Grund auch immer -
aufgestiegen bis fast an die
Erdoberfläche. Geschützt blieb es nur
durch eine dünne Deckschicht, die teilweise senkrecht gestellt war.
Aber ich muss die Organisatoren loben: In der Asse gibt es viele
Informationstafeln, denen man sachdienliche Informationen entnehmen
kann.
So auch diese Übersichtskarte der Asse. Die Buchstaben habe ich
eingefügt und werde sie im Verlauf erläutern.
Gleich am Parkplatz (C) werde ich gemahnt, aufzupassen. Warum? Vielleicht, weil einige Bäume meines Wanderweges nicht mehr
vertrauenerweckend ausshen?
Wer weiß, wie lange der noch hält?
Und so sieht der Wanderweg aus. Er wird "Liebesallee" (C) genannt, denn im
Waldhaus (direkt am Parkplatz) fand traditionell der Heiratsmarkt statt
und die jungen Paare
lustwandelten auf diesem Weg. Noch ein Wort
zu den Bäumen. Es handelt sich um Hainbuchen, die im Sommer in vollem
Laub "geschneitelt" wurden.
Das heißt, die Äste der Krone wurden
geschnitten und als Viehfutter für den Winter eingelagert. Das mögen
nicht alle Bäume, einige reagieren wie der oben.
Die Liebesallee führt an einer Streuobstwiese vorbei, die jetzt für die
Natur der Umgebung gepflegt wrd. An ihrem Ende steht - wie auf vielen
Höhenzügen Deutschlands -
ein Bismarck-Turm, der von 1900 bis 1901 erbaut wurde.
Wegen seines Aussehens wird er in der Gegend als "Bismarcksäule" geführt
(B).
Oben hab ich aus Beleuchtungsgründen ein Foto von der Seite eingestellt.
Für die Vorderseite stand die Sonne etwas ungünstig,
Der Reichsadler auf der Vorderseite.
Die heutige Adlerversion ist etwas kleiner: Wespen.
Der 23 m hohe Turm kann erklommen werden. Bei gutem Wetter kann man den
Harz bewundern.
Dass man, wie die Beschriftung behauptet, auch Krakau sehen kann,
zweifel ich etwas an.
Weiter geht es den Wanderweg lang. Diese
scheinbare Düne haben Menschen errichtet.
Sie war Teil der Wallanlage der Asseburg (A).
Der Wall gehört zum Bezirk III.
Es handelt sich
hier immerhin um eine der größten mittelalterlichen Burganlagen
Norddeutschlands.
Herr Merian hat einen Anblick von der Burg
festgehalten. Der Pfeil weist auf das Tor hin.
Heute steht nicht mehr viel davon. Am Eingang sind die Reste dieses
Tores erhalten.
Der heutige Wanderweg führt aber am Tor (links) vorbei.
Und so sehen die Reste der Außenmauern heute aus.
Wie gesagt, viel ist nicht mehr von der Burg übrig.
Steinsalz im Untergrund ist ein wertvoller Rohstoff. Im Bergwerk Asse I
beim Parkplatz (D) wurde ab 1899 Kali abgebaut.
"Im Herbst 1905 kam
es zum Laugenzufluss aus einem gegen den Salzton getriebenen
Vorbohrloch, der so stark zunahm, dass die Grube 1906 aufgegeben werden
musste.
So sah der Abbau damals wohl aus (nach Infotafel Asse II).
Asse I ist abgesoffen, Asse III auch. Da liegt die Vermutung auf der
Hand, dass die Asse ideal ist, um jahrtausendelang strahlende Stoffe zu
"entsorgen".
Der Förderschacht und das Betriebsgebäude von Asse II
(E).
Das also ist der Förderschacht zum Bergwerg Asse II.
Da die AKW-Terroristen ja Ost-Niedersachsen als Atomklo
ausgewiesen
haben, ergänze ich noch einen anderen bekannten Förderschacht:
Schacht Konrad in Salzgitter.
Und so wurde der niedrig strahlende Atommüll in der Asse eingelagert -
mit deutscher Gründlichkeit!
Teilweise gestapelt, wie auf der
Radlader-Schaufel.
Teilweise auch geringfügig anders.
Erst ein Fernsehbericht deckte auf, wie sicher das Zeugs gelagert ist.
Und jetzt sollen die Fässer also geborgen werden.
Die Genehmigung
verzögert sich wohl, bis es nicht mehr geht. AufpASSEn!
Deshalb gründete sich diese Bürgerinitiative, deren gelbes A hier in der Gegend häufig vertreten ist.
Das Foto hier stammt von der
Streuobstwiese an der Liebesallee.
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