Heute großer Bonus-Tag

Gestern hab ich ja kein Glück gehabt.
Das hat mir keine Ruhe gelassen und ich habe in meiner Broschüre zur
Deutschen Vulkanstraße
nachgelesen. Das hat mich ermutigt, einen
zweiten Anlauf zu starten. Und richtig... 500 m hinter "meinem"
Parkplatz finde ich, nach dem
Zurücksetzen, dieses Schild. Also
zweiter Anlauf!

Erfolgreich! Die Gegend kam mir
völlig unbekannt vor, gestern bin ich auch nicht ungefähr hierher
gekommen.
Das also ist das Dürre
Maar.
Es fiel nicht sehr tief aus und deshalb hat sich darin ein
Moor und daraus ein Hochmoor entwickelt.

So also sieht die Pflanzendecke aus
der Nähe aus.

Ich werde mutiger und folge dem
nächsten Hinweisschild. Die schreiben die Hetsche übrigens mit i.
Und dieser kleine Blubb ist also ein ausgewachsenes Maar!
Schon
erstaunlich, dass es der kleine Bruder vom Holzmaar und vom
Dürren Maar ist.
Zur Klarstellung: das Holzmaar speichert
aufgestautes Flußwasser als Reservoir für die Holzmühle, hat
also einen künstlichen Zufluss.

Und dann geht es weiter zu neuen
Zielen aus der Broschüre, nach Dreis.
Das kennt mein Navi immerhin, aber im Ort kein Hinweisschild auf den
Dreiser Weiher.
Frustriert verlasse ich den Ort und steuere einen
Parkplatz an, um weiter zu planen.
Da spricht mich eine
Norwegerin an, die steht mit ihrem Mann auf dem Parkplatz, aber der
Camper springt nicht an.
Also schnell den Beifahrersitz
freiräumen und nach Dreis rein: Jeden Tag eine gute Tat!
Der
KFZ-Meister verzichtet auf seine Mittagspause und kommt mit...
Danach
plane ich weiter, Bonusziele aus der Broschüre, die ich bei der
Vorbereitung übersehen habe.
Dabei führt mein Weg u.a. über
Dreis-Brück. Ich ahne etwas Als ich an der Straße "zum Weiher" vorbeifahre, werde
ich munter.
Die meinten dieses Dreis und nicht das andere.
Das
graue links hinter den Bäumen ist der Dreiser Weiher, ein ausgetrocknetes
Maar, aber ein guter Mineralwasserlieferant.

Vor Steffeln liegt das
Eichholzmaar, das wohl über 100 000 Jahre alt ist, aber eine
wechselvolle Geschichte hat.
Die Menschen haben es mehrmals
trocken gelegt und zwischenzeitlich mal als Fischzuchtbecken genutzt.
Erst 2007/2008 hat man beschlossen, es zu renaturieren.

Seitdem ist die Verlandung in dem
2,20 m tiefen Maar ziemlich vorangeschritten. Der Wasserknöterich
hat daran wesentlichen Anteil.

Das Maar ist von einem dichten
Schilfgürtel umgeben.

Nach Steffeln bin ich gefahren,
weil dort der Vulkangarten steht. Der früher mal höchste Berg der
Umgebung, der Steffelnkopf,
ist ein ehemaliger Vulkan, der
natürlich für den Straßenbau abgebaut wurde.
Dadurch
erscheinen die Dimensionen etwas verzerrt. Dieser niedrig liegende
Anschnitt ist ein Querschnitt durch den früheren Vulkankrater.
Man kann
gut erkennen, wo die Magma im Schlot aufgestiegen ist.

Hier noch einmal in der
Gesamtansicht. Umgeben ist er von der ausgeflossenen Lava.

Heute höher und weiter in der
Gegend verstreut sieht man die Schichten, die von der ausgeworfenen
Asche aufgefüllt sind.

Hab ich mal irgendwo etwas von
Dünen aus rotem Sand gelesen?
Diese hier wurden von der Asche
abgedeckt und dann beim Abbau freigeschnitten.

Weiter geht´s. Ein Maar hab ich
noch: Das Meerfelder Maar. Es ist bereits 80 000 Jahre alt
Mit
einem Durchmesser von 1730 Metern ist es immerhin das größte Maar
der Westeifel, aber nur 18 m tief.

Preisfrage: Was ist das? Ein
kreisrunder See, umgeben von einem Wall. Es gibt keinen Zufluss und
keinen Abfluss.
Dafür liegt es oben auf einem (keuch) ca 100 m
hohen Berg (Spitze 497 m. ü.NN).
Es ist kein Maar! Wer hat sich
die Tasse Kaffee verdient? BItte selbst anfertigen!
Es ist der einzige in Europa
nördlich der Alpen gelegene Krater eines ehemaligen Vulkans, des
Windsborn.
Der hat seine Tätigkeit aber schon vor 80 000 Jahren
eingestellt und ist deshalb von Regenwasser vollgelaufen.
Davon
gibt es ja genug in Deutschland (vor der Erderwärmung).

Auf der anderen Seite vom Parkplatz
führt mein Weg zu diesem ebenfalls 80 000 Jahre alten Maar.
Dieses
Bild habe ich für die Zwillis eingestellt. Es ist das Hinkelsmaar.
Es ist wie einige andere Maare trockengelegt, weil man den Torf
daraus verwerten wollte.
Daran arbeitet man heute! Bei Regen steht das
Maar sichtbar unter Wasser.
So, damit habe ich meine Bonus-Tour
abgearbeitet. Der am günstigsten gelegene Campingplatz ist wieder
der am Pulvermaar.
Aber morgen geht es raus hier aus der
Dauerbaustelle Westeifel!
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