Ich fühl mich wie in Portugal: es regnet!
Heute Nacht ging einiges an Wasser runter, aber ob das ausreicht, um
die Defizite aufzufüllen?
Und auch mein Frühstück fand abwechselnd
im Wagen oder draußen statt.
Deshalb ist eine vierstündige
Wanderung in Gerolstein wohl nicht angemessen.
Also eher
"kleinere" Punkte abarbeiten.
Ja, ich bin jetzt in Gerolstein, Kreis Vulkaneifel (KFZ: DAU). Das sieht man an
allen Ecken. Gleich hinter meinem Campingplatz
in Hinterhausen
sehe ich diese alte Lava-Zunge. Natürlich wird sie auch (da links)
abgebaut.
Es gibt aber auch Stellen mit Resten mariner Ablagerungen wie diese
Felsen in Gerolstein.
Auf dem Weg zu meinem ersten Ziel, dem Rockeskyller Kopf, bewundere
ich diesen Natterkopf.
Das ist also das Ziel meiner 2-stündigen Wanderung, der Rockeskyller
Kopf, ein 1,8 Mio Jahre alter Vulkan.
Auf dem Wege kann man die Kasselburg im benachbarten Pelm erkennen.
Verwirrung pur: Auf dem Pfahl oben der Wegweiser für den Wanderweg
und 10 Meter weiter eine geschlossene Schranke.
Logisch, da heißt
es: Weitergehen und unter durch. Da meckert auch keiner, denn der
Schlackeabbau wurde schon vor Jahren eingestellt.
Die Schranke
ist also überflüssig!
Durch den Schlackeabbau wurde offensichtlich Deutschlands
komplettester Vulkan aufgedeckt.
Fachleute können hieraus die
Entstehung des Rockeskyller Kopfes vom Maar bis zum Aschevulkan
nachvollziehen.
Schade, dass für Laien keine ausführliche
Beschreibung existiert.
So viel sei verraten, dass hier auf Ascheschichten in einem erneuten
Ausbruck weitere Schichten aufgelagert wurden.
In dem
vorstehenden Band kann man gut die vulkanischen Bomben erkennen.
Und rechts brach der Vulkan erneut aus, dadurch sind einige
Schichten abgerutscht.
Auch hier stieg neue Lava auf dem alten Vulkan, der zunächst
erkennbar nur ein Maar war, auf.
Die Schwarzfärbung weist darauf hin, dass der Vulkanausbruch mit
pyroklastischen Ausbrüchen (1000° heißer Luft) verbunden war.
In Hillesheim hat man vor dem Museum einen Block ausgestellt, der
aus einer versteinerten Korallenkolonie entstanden ist.
Als Bonus konnte man einen Abschnitt der Stadtmauer besteigen.
Und gegen Gebühr könnte man aus dem Brunnen etwas schöpfen, an der
Kurbel wartet ein Automat!
Die Koralle weist wieder darauf hin, dass auch in der Vulkaneifel
größere Flecken mariner Ablagerungen vorhanden sind.
Hier in Nohr
ist so eine Ecke. Das Gestein enthält also viel Kalk, den das
Grundwasser - durch Kohlenstoffdioxid zu Kohlensäure geworden - ,
auswäscht. So enthält der Untergrund möglicherweise zahlreiche
Karsthöhlen. Hier ist keine erschlossen.
Aber zu Beginn des 20. Jahrhunderts hat man für den Straßenbau drei
Flüsse zusammengelegt, die hier den Berg herabstürzten.
In der
kurzen Zeit hat das Wasser sich um Moos gelagert und verdunstete. So
blieb ein Teil des Kalkes um das Moos herum
und der Wasserfall
wuchs ganz mächtig. Der ganze Block ist seitdem entstanden im
wachsenden Wasserfall Dreimühlen.
Er wird viel von Touristen aufgesucht. Deshalb ist ein Foto ohne
Touristen davor eher selten zu kriegen.
Vom Moos aus wuchs der Klotz und füllte darunter natürlich nicht
auf. Deshalb gibt es zahlreiche solcher Höhlen im Wasssrfall.
Sie zu erklimmen lohnt sich aber nicht. Davor rieselt kräftig
Wasser runter.
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