Kirchliches aus
Mühlhausen
Mühlhausen wirbt mit seinen Kirchen als touristisches Highlight.
Meine Informationen entnahm ich der Homepage des Tourist-Offices. Als
Zitate ausgewiesene Texte stammen von dieser Seite.
Auch wenn Wittenberg nicht weit entfernt ist, Martin Luther hat nie
Mühlhausen besucht.
Er hatte nämlich zunächst einen eifrigen
Mitstreiter dort, nämlich den Pfarrer der Marienkirche Thomas Müntzer
(1489 -1525).
Müntzer hatte die Bibel anders als Luther interpretiert
und daraus gefolgert, dass den armen (Arbeitern und) Bauern seine
Unterstützung
zukommen muss. Deshalb ist er mit in den
Bauernaufstand gezogen und hat für die Rechte der Bauern gekämpft.
Dafür wurde er nach seiner Gefangennahme vor dem Frauentor in
Mühlhausen hingerichtet.
Unter anderem stammt von Müntzer das Prager Manifest von 1521):
Überschrift: Hochverursachte Schutzrede und Antwort
wider das geistlose,
sanftlebende Fleisch zu Wittenberg, welches mit
verkehrter Weise durch den Diebstahl der heiligen Schrift die
erbärmliche Christenheit also ganz
jämmerlichen besudelt hat.
Kein Wunder, dass er nach seiner Gefangennahme vor dem Frauentor in
Mühlhausen hingerichtet wurde.
Es überrascht nicht, dass ein solcher Mann vom Arbeiter- und Bauernstaat
DDR verehrt wurde.
Das Müntzer-Denkmal vor dem Frauentor, dem Platz seiner Hinrichtung.
Originalsprech DDR.
Am Untermarkt fällt einem Besucher sofort die Divi.Blasii-Kirche ins
Auge. Die Pfarrkirche der Altstadt stammt von 1227.
"An der Blasii-Kirche wirkende
Kirchenlieddichter und Organisten haben Mühlhausen bis heute zu einer
bedeutenden Pflegestätte
der evangelischen Kirchenmusik gemacht.
Höhepunkt war das Wirken Johann Sebastian Bachs 1707/1708. Nach seiner
Orgeldisposition wurde die heutige Schuke-Orgel im Jahr 1959 geschaffen."
In der Reformation büsste der heilige Blasius seinen Namenszusatz St.
ein. Er wurde mit dem lat. Wort für "göttlich" geehrt.
"Die an Notre Dame in Paris erinnernde Fensterrosette des
Nordquerhausportals
erhielt im Jahr 2008 eine farbige Verglasung." Und sie hat den
Vorteil, keinen Brand überstanden haben zu müssen.
Der "spätgotische Schnitzaltar mit einer Marienkrönung,"
Bei der
Planung der Orgel wirkte Albert Schweitzer mit.
"Als Grundlage diente
dabei eine von Johann Sebastian Bach speziell für diese Kirche
entworfene Disposition."
Deshalb steht J.S. Bach auch vor der Kirche
Die zweitgrößte Kirche (86,7 m hoher Turm) Thüringens, die Marienkirche,
war ja die Kirche von Thomas Müntzer. Deswegen ist sie heute sein
Museum.
Sie wurde "1317 bis 1380/90 errichtet."
Das Südportal
mit einer Marienfigur in der Mitte. In dieser Kirche soll das Lied "es
ist ein Ros entsprungen" entstanden sein.
Die 65 m lange Kornmarktkirche entstand als Klosterkirche. "Seit 1975
dient sie musealen Zwecken sowie als Konzert- und
Tagungsstätte.
Über die Zeit der Frühreformation sowie den Bauernkrieg
informiert eine Dauerausstellung.
Nach der Reformation wurden die
Klostergebäude
komplett abgetragen.
Während des Bauernkrieges war das Gotteshaus 1525
Versammlungsort der Aufständischen und hier wurden auch Geschütze für
den Kampf
gegossen. Die Kornmarktkirche ist daher einer der wichtigsten
Orte jener für die Geschichte der Stadt höchst bedeutenden Ereignisse.
Die Kirche wurde durch ihre Funktion als Pfarrkirche und durch
profanierte Umnutzung seit dem frühen 19. Jahrhundert vor dem Abriss
bewahrt. "
Bei der Länge hat mein Programm den Turmteil vom Rest abgetrennt.
Die Beschriftung der Kornmarktkirche. Sie bietet zur Zeit diese Ausstellung an. Martin Luther hat sich mit
Müntzer über dessen
politische Aktivitäten zerstritten. Für ihn hatte die Reformation der
Kirche Vorrang.
Die Allerheiligenkirche wurde 1287 als "Sühneaktion für die von der
Vor der Kirche weist diese Büste auf den Bauernkrieg hin.
Bürgerschaft zerstörte Kapelle der Mühlhäuser Reichsburg errichtet.
Die Büste setzt Müntzers Mitstreiter Heinrich Pfeiffer ein Denkmal.
Mit der Schleifung der Burg erlangte die Stadt den Status einer
Freien Pfeiffer wurde zusammen mit Müntzer hingerichtet.
Reichsstadt und war
bis zur Eroberung durch die Preußen im Jahre 1802
rechtlich nur dem
deutschen Kaiser unterstellt.
Hier kamen außerdem im Bauernkrieg Mitte März
1525 Vertreter der
Aufständischen, der innerstädtischen Opposition und
des bestehenden
Rates zusammen, um über dessen künftige
Zusammensetzung zu verhandeln. Heute wird die Kirche als Museum genutzt,
Eine Jacobikirche wurde 1296 erstmals erwähnt. Grabungen belegen aber
eine frühere Nutzung im 11 Jahrhundert.
1881 fiel der Entschluss, die
Kirche abzutragen. Erst durch die Nutzung als Stadtbibliothek konnte das
Gebäude gerettet werden.
Seit 1349 lässt sich auf die Nutzung einer Synagoge in Mühlhausen
schließen. bis 1560 haben die letzten Juden die Stadt verlassen.
"Die im 17. Jahrhundert
neu entstandene jüdische Gemeinde nutzte lange einen Betraum in der
Jüdenstraße 20.
Erst im Jahr 1839 konnte in der Nachbarschaft ein
Grundstück zum Neubau einer Synagoge erworben werden.
Die Weihe fand mit
großer öffentlicher Anteilnahme am 6. August 1841 statt.
In der
Pogromnacht vom 9. zum 10. November 1938 wurde die Synagoge von der
Entourage des NSDAP-Kreisleiters verwüstet,
Am nächsten Tag wurden Thorarollen,
Einrichtungsgegenstände und Unterlagen der Gemeinde am Rieseninger Berg
verbrannt.
Synagoge und Gemeindehaus gingen nach dem Auslöschen der
jüdischen Gemeinde in das Eigentum des Deutschen Reiches über.
Deshalb blieb die Synagoge erhalten Zur Neuweihe am 9. November 1998 lud die Stadt Mühlhausen
ehemalige jüdische Mitbürger aus aller Welt ein.
Heute wird die Synagoge
wieder als Gotteshaus und Begegnungsstätte mit jüdischer Religion,
Kultur und Geschichte genutzt."
"Im Zuge
der Sanierung der Kilianikirche zwischen 2003 und 2006
fanden archäologische Grabungen statt,
die eine erste steinerne
Saalkirche von ca. 10 x 5,4 m der Zeit um 1000 als ältesten Vorgängerbau
nachwiesen.
Weitere Funde im Umfeld lassen einen frühen Siedlungskern
erschließen, der abseits zur bestehenden ottonischen
Königspfalz mit Zentrum
im Umfeld der Marienkirche und zugehöriger
Handwerkersiedlung im Bereich der Feldstraße lag.
Nachdem sich
Mühlhausen im 12. Jh. zur königlichen Stadt entwickelt hatte, schloss
der Stadtmauerbau ab dem frühen 13. Jh. die Kilianikirche ein,
schnitt sie aber von ihrem östlichen Umfeld ab und brachte sie innerhalb
des Mauerrings in eine abseitige Randlage.
Heute hat die Kirche als
Spielstätte der Theaterwerkstatt „3 K“ eine neue Nutzung erhalten."
"Die Industrialisierung führte ab der zweiten Hälfte des
19. Jahrhunderts zu einem raschen Wachstum der Stadt Mühlhausen.
Der
enorme Zuzug von Arbeitskräften vor allem vom Eichsfeld vergrößerte auch
die 1849 gegründete katholische Gemeinde beträchtlich.
Die
Bonifatiuskapelle am Blobach von 1851 wurde zu klein. Bereits 1905, nur zwei Jahre nach der
Grundsteinlegung vom 14. Juli 1903,
war die neue Josephsirche nutzbar.
St. Josef , der Patron der
Arbeiter galt der Gemeinde als idealer Schutzheiliger ihrer neuen
Kirche.
Als neogotisches Bauwerk ergänzt St. Josef das Kirchenensemble der Stadt
Mühlhausen.
Mit seinen 52 m ragt der Turm weit auf und prägt das
Stadtbild mit.
Vor dem Frauentor, "auf dem Pestfriedhof der Stadt wurde die Petrikirche
anstelle einer 1295 bereits in Verfall geratenen Kapelle errichtet.
Der
Bau begann etwa 1352. Wenige Jahre später, 1356, wird die bestehende
Kirche erwähnt.
Das spätgotische Bauwerk mit 5/8 Chor hat mehrfache
Veränderungen erfahren.
Die Pfarrgemeinde von St. Petri ließ 1927 das
nordöstliche Seitenschiff zu einer Gedenkkapelle für die Opfer des 1.
Weltkriegs ausgestalten."
Eine Urkunde von "1314 enthält die Ersterwähnung der Kapelle.
In der langen
Geschichte von St. Nicolai sind es vor allem die Jahre von 1523 bis
1525, als Heinrich Pfeiffer zum ersten evangelischen Pfarrer in
Mühlhausen von der Gemeinde gewählt wurde. Die Nicolaigemeinde stellte
sich früh und entschieden auf die Seite der Frühreformation.
Nach deren
Scheitern und zwischenzeitlicher Rekatholisierung der Stadt wurde mit
der Berufung von Johann Heye 1565 zum Pfarrer die
Reformation auch an St. Nicolai endgültig durchgesetzt."
"Auf den
Unstrutübergang nahe der Kirche St. Georgii liefen seit jeher Fernwege
zu, die dort den Fluss überquerten.
Hier entstand in fränkischer Zeit
jene Siedlung „Mühlhausen“, die nach einer frühen Mühle benannt wurde.
Im Vergleich zu den anderen gotischen Vorstadtkirchen Mühlhausens
fällt die eigenständige Architektur ins Auge.
Der Bau von St. Georgii
wurde im 14. Jahrhundert als zweischiffige Kirche mit geradem
Ostabschluss errichtet.
Die unterschiedlichen
Proportionen des Kircheninneren mit breitem Hauptschiff, Arkadenreihe
und schmalem nördlichen Seitenschiff mit
Sakristei, werden durch den
mächtigen Ostabschluss mit seinen dominanten Maßwerkfenstern, Gurten,
Stäben und der hoch gelegenen Nische
zu einem harmonischen
Erscheinungsbild vermittelt.
Außen an den Süd-Ost- und Nord-Ost-Ecken
erinnern insgesamt neun Hochwassermarken daran, dass die Nähe zur
Unstrut St. Georgii über
Jahrhunderte immer wieder Gefährdungen
ausgesetzt hat""Auf den
Unstrutübergang nahe der Kirche St. Georgii liefen seit jeher Fernwege
zu,
die dort den Fluss überquerten.
Mühlhausen ließ in den Wirren der Reformation auch den katholischen
Glauben zu. "Da alle Versuche scheiterten, eine der
damals ungenutzten
mittelalterlichen Kirchen der Stadt zu übernehmen,
wurde 1851 die Bonifatiuskapelle am Blobach neu errichtet.
Der
Fachwerkbau wurde danach mehrfach erweitert, genügte letztendlich aber
nicht mehr der im Industriezeitalter noch einmal stark angewachsene
Gemeinde. Die 1907 konsekrierte Kirche St. Josef im Bahnhofsviertel
löste die Bonifatiuskapelle als Gemeindezentrum ab.
Der ältere Bau am
Blobach, der 2008/09 aufwändig saniert wurde, wird noch heute für
Gottesdienste genutzt.
Der Turmanbau von 1862 dient seit der letzten
Sanierung von 2008/09 als Zugang zum katholischen Kindergarten, der 1930
im damals neu
errichteten Wohlfahrtshaus südlich der Kapelle eröffnet
wurde."
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