Johann Sebastian Bach: Er war 1707–08 Organist an
der Divi
Blasii-Kirche, woran sein Denkmal davor erinnert. Bei der Planung der Orgel wirkte Albert Schweitzer mit. "Als Grundlage diente dabei eine von Johann Sebastian Bach speziell für diese Kirche entworfene Disposition." |
![]() |
||||||
Thomas Müntzer: 1489 in Stolberg geboren, war zunächst ein Mitstreiter von Martin Luther. "Um 1513 wurde Müntzer in der Diözese Halberstadt zum Priester geweiht und war zunächst in Braunschweig an der Michaeliskirche tätig. Da dieses Amt seinen Lebensunterhalt nicht deckte, nahm er 1515/16 das Amt eines Präfekten im Kanonissenstift Frose bei Aschersleben an. Dort errichtete er eine kleine Privatschule, in der begüterte Bürgersöhne unterrichtet wurden. "Wegen Müntzers radikaler sozialrevolutionärer Bestrebungen und seiner spiritualistischen Theologie, die sich in vielen kämpferischen Texten und Predigten niederschlugen, distanzierte sich Luther zu Beginn des Bauernkrieges von ihm. Im Gegensatz zu Luther stand Müntzer für die gewaltsame Befreiung der Bauern und kämpfte auch selber mit. Er betätigte sich in Mühlhausen, wo er Pfarrer in der Marienkirche war, als Agitator und Förderer der Aufstände. Dort versuchte er, seine Vorstellungen einer gerechten Gesellschaftsordnung umzusetzen: Privilegien wurden aufgehoben, Klöster aufgelöst, Räume für Obdachlose geschaffen, eine Armenspeisung eingerichtet. Schließlich scheiterten seine Bestrebungen, als Bauernführer verschiedene Thüringer Freibauern zu vereinigen, an der Strategie des Adels. Nach der Schlacht bei Frankenhausen wurde er am 15. Mai 1525 gefangen genommen. Er wurde gefoltert und am 27. Mai 1525 öffentlich in Mühlhausen enthauptet. sein Leib aufgespießt und sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt". Das geht aber auch nicht, dass jemand die christliche Leere von der Nächstenliebe einfach so ernst nimmt. Klar, dass so ein Kämpfer in der DDR hoch angesehen war. ![]() Er wurde auf dem 5 Mark-Schein und mit Gedenkstätten geehrt. Noch 1989 erschien eine Briefmarke zu seinem 500. Geburtstag und schon früher einige weitere Marken. So begrüßt Thomas Müntzer auch den Besucher Mühlhausens am Frauentor! |
![]() |
Heinrich Pfeiffer: "Im August 1524
floh Müntzer schließlich vor der Obrigkeit von Allstedt nach Mühlhausen,
wo er zusammen mit dem ehemaligen Zisterziensermönch Heinrich Pfeiffer
wirkte. Im September formulierte Pfeiffer mit Müntzer die Elf Artikel.
Sie forderten die Einsetzung eines „ewigen“ Rates und eine
christliche Ordnung. Dem Mühlhausener Rat gelang es jedoch,
Pfeiffer und Müntzer auszuweisen. Pfeiffer ging nach Nürnberg,
wo er die Schriften „wie die auffrur zu Mulhausen sich erhebt
hab“ und „von aufhebung des gesetz“ drucken lassen wollte. Die
Schriften sind nicht erhalten geblieben. Die Manuskripte wurden
vom Nürnberger Rat dem Prediger Andreas Osiander vorgelegt und
nach seinem Gutachten nicht gedruckt. Am 29. Oktober wurde
Pfeiffer vom Nürnberger Rat ausgewiesen. Es folgte ein kurzer
Aufenthalt in Erlangen. Pfeiffer kehrte am 13. Dezember 1524
nach Mühlhausen zurück und arbeitete nach Müntzers Rückkehr nach
Mühlhausen Mitte Februar 1525 an dessen Seite. Neben Müntzer
wurde Pfeiffer zum Führer des Aufstands in Mühlhausen und
Umgebung. Am 26. April wurde unter Leitung Pfeiffers die erste
militärische Aktion außerhalb Mühlhausens nach Salza (Bad
Langensalza) durchgeführt. Müntzer blieb in Mühlhausen. Nach dem
Sieg der Fürsten in der Schlacht bei Frankenhausen verließ
Pfeiffer am 26. Mai 1525 mit etwa 300 Aufständischen Mühlhausen.
Er wurde jedoch am selben Tag in der Nähe von Eisenach mit etwa
50 Männern gefangen genommen. Zusammen mit Müntzer wurde er im
Feldlager zwischen Mühlhausen und Görmar hingerichtet." Sein Denkmal steht vor der Allerheiligen-Kirche. |
![]() |