Asche auf mein
Haupt?
Ach nee, mit Asche kann man leben, vor allem der im
Portemonnaie. Genug der Wortspiele!
Trifft das nicht eher auf Aschersleben zu?
WC - Wohl caum, das ist doch
nur das Thema im städtischen Museum!
Das Museum wurde 1798 erworben
und diente zuerst als Logenhaus der Freimaurer. Ob das Thema vom
Hamstergeist der Deutschen abgeleitet wurde, kann ich nicht beantworten.
Heute verschlägt es mich also
nach Ascegerslebe, der ältesten Stadt in Sachsen-Anhalt. Schon 753
n.Chr. wurde die Stadt bei einer Schenkung erwähnt.
"Im 11. Jahrhundert
fiel Aschersleben an die (namensgebenden) Askanier. Die Stadt wurde im 12. Jahrhundert
Mittelpunkt derer Grafschaft und übernahm die Funktion des
Verwaltungs-
und Gerichtsortes.
Albrecht der Bär, wohl der bekannteste Askanier, ging
durch die Eroberung der Nordmark und der Mark Brandenburg in die
deutsche Geschichte ein.
Er gilt als Begründer des Hauses Anhalt. Er
gründete 1160 in seinem Dorf Stendale einen Markt und verlieh dem
Ort das Magdeburger Stadtrecht.
siehe
auch
1266 erhielt Aschersleben von Heinrich II.
das Stadtrecht."
Informationen der Stadt

Zentraler Punkt einer Stadt ist
natürlich das Rathaus am Markt. Hier die Frontansicht.
Der Bau begann
um 1517.

An der Seite setzt sich das Rathaus
in der Sparkasse fort.

Die Rückfront des Rathauses.

In der Turmuhr von 1580 erinnern
zwei vergoldete Ziegenböcke, die bei jeder vollen Stunde mit den Hörnern
zusammenstoßen, den Rat der Stadt daran,
dass man sich bei
Ratssitzungen nicht die Hörner abstoßen solle. Ob das immer gelingt?

Am Markt steht der Hennebrunnen,
ein Teil der Stiftung vom Ratsherrn Henne wurde für diesen Brunnen
verwendet.

Ein Detail
des Brunnens.

Als
älteste Stadt Sachsen-Anhalts bietet Aschersleben natürlich interessante
Häuser.
Hier die Apotheke am Markt, seit 1721 als Adler-Apotheke
geführt. 1826 wurde sie von Familie Krüger erworben und trägt jetzt
deren Namen

Oder das Krukmannsche Haus von 1572
mit seinem Haupttor.

Ein Einblick in die Breite Straße.

Diese beiden gegenüber stehenden Kolonnadengänge
wurden 1724 als Verkaufsbuden der Fleischer eingerichtet.

Im Hintergrund schimmert die Stadtkirche St. Josephi durch. 1406 - 1507,
das ist eine lange Bauphase mit schmerzhaften Erfahrungen.
Der
ursprünglich geplante zweite Turm konnte wegen des sandigen Grundes
nicht gehalten werden. Deshalb ist nur noch der 83 m hohe Südturm
vorhanden und
soll sich auch schon etwas neigen. Noch besteht aber
keine Gefahr!

Dieses Neo-Renaissancehaus haben
1880 zwei Kaufleute erbauen lassen.

Das Gewandhaus von 1434 war
Verkaufsraum für Tuche und Kleidung. Seit 2019 dient es als
Gemeindezentrum der ev. Kirche.

Diese ehemalige Kommandantur wurde
1787 erbaut. Hier wohnte mehrmals Goethe.

In der Hohen Straße.

Im 14. und 15. Jahrhundert wurde
die Stadtbefestigungsanlage erbaut. Große Teile blieben bis heute
erhalten.
Die Stadtmauer hatte eine Gesamtlänge von 2,1 Kilometern
und wurde von 51 Wach- und Wehrtürmen gesäumt.

Deshalb kann man mehrfach
ehemalige Türme in der Stadt besichtigen, wie hier den Liebenwahnscher
Turm.
Dazu kommt keine Rosamunde-Pilcher-Story, sondern Liebenwahn
ist eine ehemalige Vorstadt von Aschersleben.
Die Evolution vom Apfel zur Kartoffel:

Das ist
(aus Wikipedia) ein Abbild des Erdapfels von Martin Behaim
(vgl.
Nürnberg, 2021).
Einer der bekannten Söhne der Stadt Aschersleben ist Adam Olearius.
Der Universalgelehrte schuf den Gottorfer
Riesenglobus, einen Vorläufer des Planetariums:

Das ist
seine Erdkugel aus Schleswig
(vgl.
mein Besuch 2021)).
Aber auch an
Aschersleben gingen die Erkenntnisse der Wissenschaft nicht spurlos
vorüber.

Dieser Aschersleber Globus ist mit etwa 3 m Höhe mit dem
Globus von Olearius vergleichbar.
Die Geographie geht heute nicht
mehr von der reinen Kugelform der Erde aus, sondern spricht von einem
Geoid.
Denn das Schwerkraftfeld der Erdoberfläche weicht durch unterschiedliche
Schwerkraftwirkung aufgrund unterschiedlicher Verteilung der Masse von
der geraden Lotrichtung ab.
Mit Hilfe moderner Satellitentechnik hat
das Geo-Forschungs-Zentrum in Potsdam ein aktuelles Bild der Erde
errechnet.
Im
März 2010 wurde hier erstmals das
Geoid (genannt: Potsdamer Kartoffel) als reales Objekt abgebildet (mit überhöhtem Maßstab für die
Oberfläche.)

Man kann erkennen, dass Europa
kein großes Gewicht auf der Erde hat. Für mehr Überblick hätte ich höher
springen müssen!

Interessanter Wegweiser, ich bin
ihm aber nicht gefolgt. Es fehlte mir ein Wegweiser zur Partnerstadt
Peine, der hätte mir für die Rückfahrt geholfen, es ging aber auch ohne
ihn gut.
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