Petrus, was soll das?
Heute Nacht bekamen wir auch auf Rügen die Ausläufer der Unwetter über
Deutschland zu spüren.
Es hat geschüttet, ich wurde heftig in den Schlaf getrommelt.
Den ganzen Tag heute blieb norddeutsches Schmuddelwetter, mit Niesel am Morgen
und Landregen ab Mittag.
Kreideküstenwetter sieht anders aus! Um 19 Uhr
sah ich einige Sekunden lang die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Also klappere ich kleinere Ziele am Wegesrand ab.
Direkt an der Straße
liegt der Dobberworth, eines der größten und schönsten Hügelgräber auf Rügen.
Der Hügel ragt 10 Meter über das Land auf und hat einen Umfang von etwa 150
Metern.
Ist aber nicht freigelegt, also tatsächlich vorbei fahren!
Mein nächster Stopp soll bei Sassnitz erfolgen, aber die gewünschte Straße ist
durch einen umgestürzten Baumstamm gesperrt,
der aber schon keine Blätter
mehr hat und schon lange da zu liegen scheint.
Also links ab und den Hafen
von Sassnitz - das Tor nach Skandinavien - aufsuchen.
Da liegt Her Majesties Ship HMS Otus vor Anker. Anscheinend auf Dauer, es
ist ein Museumsboot.
Vom Hafengebäude links haben die Sassnitzer
einen Fußweg in die höher gelegene Stadt angelegt.
Ich habe da oben nur das Kurhotel geknipst, für mehr reichte meine Parkzeit
auch nicht.
In Sagard wurde früher die Kreide abgebaut. Heute lohnt es nicht mehr, aber
die Anlage kann besichtigt werden.
Ich bleibe aber draußen.
Durch den Abbau sind natürlich solche Steilhänge entstanden.
Von da oben
hat man eine schöne Aussicht.
Deshalb ist es eine der Stellen auf Rügen, die als "kleiner Königsstuhl"
benannt wurde.
Ich hoffe ja, dass ich auch noch auf den richtigen
Königsstuhl komme, wenn Petrus Erbarmen mit mir hat.
Heute ist es jedenfalls dauerfeucht, was die Weinbergschnecken allerdings
erfreut.
Im Hintergrund sieht man mein Fahrrad und die heute wichtigste Ausrüstung,
der Friesennerz.
Davor liegt ein kleines Steinchen, der Opferstein bei
Quoltitz.
Zunächst scheint es sich nur um einen der zahlreichen Findlinge
zu handeln,
wenn auch wesentlich kleiner als der Buskam.
Aus der Nähe betrachtet fallen diese von Menschenhand eingearbeiteten
schüsselähnlichen Vertiefungen auf.
Es sind Stellen für Opfergaben wie auf
dem Buskam.
Und links hat jemand versucht, einen Teil vom Gesamtstein
abzutrennen, wozu auch immer.
Scheint hier ein Hobby der Steinzeitler
gewesen zu sein.
So etwas hatte ich ja vorgestern beim Großsteingrab in
Lancken-Granitz auch schon.
Da könnt ihr in Sassnitz euren Baum ruhig
noch länger liegen lassen, ich habe meinen Opferstein gefunden!
Zurück
zum Auto und einmal komplett umkleiden.
Es war zwar nur Nieselregen,
aber man musste durch hohes Gras und das ist natürlich sozial und gibt sein
Wasser weiter.
In Nipmerow steht der
Grabhügel Magelowberg. Das Grab sieht endlich mal einigermaßen vollständig
aus,
auch wenn es früher natürlich mit Sand abgedeckt war.
Und der Steinkreis drum herum ist auch noch angedeutet.
Der Tropfen auf
dem Bild hiervor zeigt an, der Regen wird stärker. Ein zweiter
Kleidungswechsel wird fällig!
In Nipmerow gibt es einen Campingplatz.
Also breche ich um 14 Uhr ab.
War der richtige Gedanke, es klärt auf zum
Dauerregen, das Stakkato auf dem Autodach ist richtig einschläfernd....