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Abschluss-Anmerkungen

Impressum

Ein Kessel Buntes

Heute steuere ich acht Ziele an, die aber nur eines gemeinsam haben: sie liegen auf Rügen!

 

Ich beginne logischerweise an meinem Campingplatz (links) Thiessow, den ich gestern angesteuert habe.
Hier blicke ich aber schon von meinem ersten Ziel runter, dem Lotsenturm in Thiessow.



Hier oben wachte also ein Lotse über den Schiffsverkehr.
Und geschlafen hat er in der einräumigen Hütte. Kein Job für Leute mit Platzangst.



Erwischt! Am Hang gibt es also Mohnbauern!



Weiter geht es nach Groß Zicker.
An dieser Kirche von 1360 gehe ich aber nur drei Mal vorbei.
Schließlich bin ich auf der Suche nach Kleingeld für den Parkschein. Endlich treffe ich jemanden an.
Ein freundlicher Urlauber kann wechseln und ich mein Parkticket lösen.
Da fährt auch schon ein Wagen vom Ordnungsamt vor....



Die eigentliche Attraktion des Dorfes ist dieses Pfarrwitwenhaus.
Es ist das am besten erhaltene niederdeutsche Hallenhaus Rügens, das in Zuckerhutform erbaut wurde.



In Lobbe an der Hauptstraße fühle ich mich an Australien erinnert.
Hier steht das letzte (von insgesamt 33) erhaltene Wasserschöpfwerk Rügens.
Es wurde 1920 installiert, um dem Lobber See Wasser zu entziehen, damit man Landwirtschaftsfläche gewinnt.



In den 60er Jahren übernahmen Motorpumpen den Job.
Deshalb wird die archimedische Schraube heute nicht mehr angetrieben.



Dafür begrüßt mich hier diese Nebelkrähe, die sich aber für diese Technik nicht erwärmen kann.



Diese Bucht bietet dem Nordstrand von Göhren Schutz.
Der Geograf in mir interessiert sich aber nur für die kleine "Insel" da links.



Das ist der Buskam, ein Steinchen, das noch 6 Meter tief ins Wasser eintaucht. Sein Umfang soll 40 Meter betragen.
Als Ruheinsel für die Kormorane reicht er dicke aus.
Der Buskam ist der größte Findling in ganz Norddeutschland und besteht aus dem gleichen Granit, wie er auf Bornholm vorkommt.
Er ist folglich mit dem Eiszeitgletscher rübergekommen.
Der Name soll altslawisch sein und „Gottesstein“ bedeuten.
Das deckt sich mit den schalenartigen künstlich erschaffenen Mulden auf der Oberfläche, die wohl für Opfergaben genutzt wurden.
Daran kann man Veränderungen des Wasserstandes der Ostsee erkennen, denn er war früher Teil des Festlandes



Das ist also ein Porträt eines Kormorans, allerdings in Sellin aufgenommen.



Die Seebrücke Sellin ist wohl das bekannteste Bauwerk Rügens.
Sie ist immerhin 394 Meter lang, damit bei dem flachen Strand Schiffe Urlauber nach Sellin bringen können.
Am Ende der Brücke ist immerhin eine Seetiefe von 4 Metern erreicht!



Und diesen Anblick können die Schiffsreisenden zur Begrüßung genießen.



Trotz des flachen Strandes liegt Sellin an einer Steilküste. Deshalb muss man 87 Stufen hoch zur Stadt.



Natürlich sind hier viele Silbermöwen anzutreffen.

Und weiter gehts in die Granitz bei Binz. Die Granitz ist eine bewaldete Stauendmöräne aus der letzten Eiszeit.
Alle Straßen hoch sind für den Autoverkehr gesperrt. Also zwei Kilometer Fußweg - den Berg hoch,
oder das Bähnle (oder, wenn betrieben, die Pferdekutsche) nutzen. Ich fahre hoch und gehe runter.



Auf dem 107 Meter hohen Tempelberg ließ Fürst Wilhelm Malte I. zu Putbus im 19. Jahrhundert dieses Jagdschloss Granitz errichten.
Den Fürsten kenne ich ja schon aus Putbus.



Man kann individuell durch das Gebäude flanieren (natürlich gegen Gebühr!).
Dieses Bild stammt aus dem Marmorsaal.



Im früheren Hofraum errichtete Karl Friedrich Schinkel nachträglich den 38 Meter hohen Mittelturm.
Er ist durch diese Wendeltreppe über 154 schmiedeeiserne Stufen erklimmbar.



Seit Sellin nieselt es. Bei besserem Wetter könnte man einiges von Rügen sehen.
Der Wegweiser zeigt sogar die Richtung von Helsinki an, das halte ich aber für übertrieben.
Wetten, dass unter der Baumgruppe auf dem Acker ein Hügelgrab versteckt ist?



Es klingt wie Prosa, aber der Ort heißt Prora.
Hier hat KdF (bekannt durch das Automobil aus Fallersleben) eine riesige Ferienanlage errichten lassen,
die auch von der DDR genutzt wurde. Heute ist sie schwer vermittelbar.



Aber es gibt erfolgreiche Belebungs-Versuche.
In diesem Gebäude hat die längste Jugendherberge der Erde ihren Sitz.



Mein letztes Ziel bei Neu-Mukran gibt mir wieder Gelegenheit zu einer Radtour:
Hier liegen massenhaft Feuersteine rum in den Feuertseinfeldern der Schmalen Heide
Das lässt sich erklären, weil früher hier der Strand verlief und die schweren Flintstones liegen blieben,
wogegen Sturmfluten die leichteren Steine mitschleppten.
Wie gesagt, der Meeresspiegel ist langfristig nie stabil.



Ob Steinzeitmenschen hier allerdings Rohmaterial für ihre Werkzeuge fanden, bezweifel ich. Die Steine sind nicht frisch.

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