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Abschluss-Anmerkungen

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Madeira ist steil

Wie, das hat man schon an den vorherigen Tagen merken können? Aber heute kommt noch ein EU-Rekord dazu.
Wir starten in der Nähe von Câmara de Lobos. Dieser Ort ist mit etwa 35 000 Einwohnern die zweitgrößte Siedlung Madeiras.
Zarco gründete hier nach seiner Entdeckung der Insel die erste Siedlung, die er "Höhle der Mönchsrobben" nannte.
Heute sind die Namensgeber auf eine der Desertas-Inseln in der Nähe umgesiedelt worden.
Von hier aus bereitete er dann die Gegend um Funchal auf die Besiedlung vor und Câmara de Lobos blieb die Rolle eines Fischerdörfchens.

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Gleich neben Câmara de Lobos steht das Cabo Girao.
Dort hat man diese Aussichtsplattform installiert, die gratis betreten werden kann.
Einnahmen werden nur durch die Verkaufsbuden davor generiert.

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So kann man den Ausblick von der Plattform genießen, auch durch den teilweise gläsernen Boden.
Cabo Girao ist mit seinem Steilabfall von max. 598 Metern die höchste Steilklippe der Europäischen Union.
Auch hier kann man sehen, dass die Bauern unten ihre Felder angelegt haben. 
Das ist sicher ein schwer zu erreichender Arbeitsplatz.

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Für Schwindelfreie noch ein kleiner Blick zur Seite.

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Es geht weiter in die Inselmitte. Hier liegt Serra de Aqua malerisch an der - natürlich auch durch Tunnel führenden - Straße.

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Oben begeistert mich diese natürliche Mauer. Ich erkläre sie mir durch einen Magmadurchfluss in einer Felsspalte.
Durch Erosion wurde das weichere ursprüngliche Gestein abgetragen und nur die harte Lava blieb stehen.
(Wen die Wörter verwirren: in der Erde heißt es Magma, nach dem Ausbruch wird das gleiche Gestein Lava genannt.)

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Auch das ist Madeira: In der Inselmitte liegt über 1 500 Meter über dem Meeresspiegel die Hochebene Paúl da Serra.
Sie wurde in meinen Reiseunterlagen als moorige Hochebene beschrieben, die an die Highlands in Schottland erinnern soll.
Ich habe mir Schottland nicht so trocken vorgestellt. Aber im Boden muss viel Grundwasser sein, das einige Levadas speist.

Wir durchfahren das Hochland bis zum Naturschutzgebiet Rabaçal. Hier begrüßt uns der Wanderparkplatz, leider überfüllt.
Aber nach zwei Minuten räumt ein Fahrzeug seinen Platz und zwei Autos können jetzt einparken. Manche Fahrer lernen es nie!

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Wir können jetzt unsere Wanderung beginnen. Sie führt vom Parkplatz (Fotostandort) über diese Straße zunächst zum Forsthaus.
Das sind etwa 2 km und 200 Meter Höhenunterschied. Aber es gibt einen Shuttlebus, ersparen wir uns also diese Strapaze.

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Am Forsthaus gibt es Toiletten und dieser Fink vertrieb mir die Wartezeit.

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Wir starten mit dem 2 km langen Wanderweg zu den 25 Quellen.
Hier stürzt Wasser (von der Paúl da Serra) in vielen kleinen Rinnsalen herunter in einen kleinen See.
Ich hab nicht nachgezählt, ob es wirklich nur 25 kleine Fälle gibt.

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Aber es sieht doch imposant aus.

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In dem See und vereinzelt auch in der Levada schwimmen mittelgroße Fische herum.

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So malerisch läuft die Levada das 25 Fontes durch die Landschaft und begleitet uns also - abgesehen von einem kleinen Umweg -
bis zu den 25 Quellen. Das ist einer der meist gefragten Levada-Wege auf Madeira.
Man sieht aber auf dem Bild auch, dass der angelegte Fußweg daneben Schwindelfreiheit voraussetzt und nicht immer war er in so
gutem Zustand wie in diesem Abschnitt.

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Außerdem haben die Planer vor Erreichen der Levada einen Höhenunterschied von 200 Metern überbrückt.
Nett wie sie sind haben sie diese 200 Meter komplett mit einer Treppe ausgestattet, wenn man es so nennen will.
Jede Stufe hatte ihre individuelle Höhe, war mit Natursteinen gepflastert und teilweise zerstört.
Hin und zurück, das geht auf die Kondition!

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Und nach der Anstrengung gibt es noch einen zweiten Levadaweg von 1 km Länge, der zum Risco-Wasserfall führt.
Dieser Weg ist sogar für Rollstühle geeignet. Dafür kommt man jetzt nicht mehr an den Wasserfall ran.
Aus Sicherheitsgründen ist der hinten erkennbare Weg und damit auch der Zugang zum Levada-Tunnel komplett gesperrt.

Auf der Rückfahrt haben wir überlegt, dass der Leihwagen auch morgen noch gut wäre.
Also hin zur Rezeption, die tätigen einen Anruf und wir haben den Wagen auch morgen. Das ist ja einfach.

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