Madeira ist ein schweizer Käse
Ab dem heutigen Tag haben wir einen Mietwagen. Den haben
wir an der Hotelrezeption geordert und er war sogar preiswerter,
als bei
den uns von
der Tourist-Info empfohlenen Verleihern.
Pünktlich um 10 Uhr wurde unser
Seat Mii angeliefert und nach kurzer Bürophase in der Hotellobby konnten wir
starten.
Gleich ging es los auf die NW-Seite von Funchal.
Bei Sao Vicente kurz vor der Nordküste lag unser erster Stopp.
Hinter
dem Fluss in der Bildmitte liegt der kleine Parkplatz, auf dem wir
natürlich keinen Stellplatz mehr fanden.
Was macht man da? Wozu ist der
Fußweg da! Und los gings.
Wo ist der Eingang? Die Leute, die wir
fragen konnten, irrten selbst herum. Dann entdeckten wir ein kleines
Schild zu einer
versteckten Brücke. Aha, unser Ziel liegt auf der anderen
Seite des Flusses. Wenn man es weiß, ist es ja ganz einfach.
Hier brach vor etwa 400 000 Jahren ein vermutlich untermeerischer Vulkan
aus.
Das Äußere seiner Lavazunge erstarrte durch das Meer abgekühlt
schnell, während im Inneren die Lava weiter floss.
Als der Lavafluss
abebbte, bildete sich also ein Hohlraum, der in der harten Lava bis heute
erhalten blieb.
Das Höhlensystem hier ist etwa 700 Meter lang und mit
zahlreichen Nebengängen.
Durch dieses System werden die Massen in Großgruppen durchgeschleust.
Der Eingang war ein feuchtes Vergnügen. Es scheint hier gestern geregnet zu haben
und durch Spalten im Gestein entwickelte
sich der Eingangsbereich zur
Dusche. Gut, dass ich immer einen Regenschirm im Rucksack habe.
Einige Seitengänge waren mit Wasser aufgefüllt, hier offensichtlich durch
den Eingriff des Menschen.
Nach der Grotte wurde man noch zwangsweise
durch das Vulkanismuszentrum geschleust, wo man mit moderner Technik
die Zusammenhänge der Geologie Madeiras darzustellen versuchte. Nicht
alles davon schien uns gelungen.
So, jetzt haben wir also die Nordküste erreicht.
Wir haben bewusst
nicht die Schnellstraße gewählt, um etwas von der Landschaft zu sehen.
Dabei staunten wir nicht schlecht, wie auch viele kleine Nebenstraßen mit
Tunneln ausgestattet waren.
Es scheint wirklich so, als ob ganz Madeira
ausgehöhlt ist.
Wenn man sich aber solche Bilder von der Küste ansieht, kann man verstehen, dass nicht alles mit Serpentinen zu lösen ist.
Hier ist der alte Kern von Porto Moniz, der nördwestlichsten Stadt auf Madeira.
Heute ist das Strandbad der Besuchermagnet des Ortes. Mit Beton an
besonders kritischen Stellen hat man hier zwischen den
Küstenfelsen
ein Meerwasserbecken mit gelegentlichem Wellenzulauf eingerichtet.
Den ganzen Umfang kann man vom Aussichtspunkt auf dem Küstenfelsen erkennen.
Früher haben die Menschen hier höchstens Landwirtschaft betreiben können.
Dazu wurden die Berghänge terrassiert.
Ausrutschen bei der Arbeit war
nicht zulässig!
Weiter ging es nach Achadas da Cruz. Hier geht es direkt am Meer 300 Meter
steil bergab.
Damit die oben lebenden Landwirte ihre unten angelegten
Äcker erreichen können, legten sie eine Seilbahn an.
Diese Bahn kann
für 3 € von Touristen genutzt werden, hin und zurück.
Aber wir haben drauf verzichtet. So interessant sieht es da unten nicht aus. Und die Fahrt dauerte lange.....
Das ist der Leuchtturm von Ponta do Pargo.
Für Schiffe ist er ein Hilfsmittel zur Orientierung, Touristen dagegen dient er als Ausgangspunkt für spektakuläre Blicke.
Paul do Mar liegt ganz unten an der Küste.
Dichtgedrängt vor den steilen Berghängen nutzen die Häuser den geringen Platz aus.
Der Ort muss am Meer liegen, denn es ist ein Fischerort.
Vor dem
Fischereihafen wurde deshalb dem Fischer an sich ein Denkmal gewidmet.
In Ribera Brava sahen wir auch das Flüsschen, das vor einigen Jahren für
eine katastrophale Überschwemmung sorgte.
Apropos Katastrophe: Wir
haben hier unser Abendessen bestellt.
Gegrilltes Gemüse, das so
scharf durchgegrillt war, dass es als Rohkost eingestuft werden muss.
Oder ein
Stück Huhn mit zwei Beilagen, Auswahl zwischen Reis, Kartoffeln oder
Pommes.
Wie am Nebentisch auch kamen nicht die beiden bestellten
Beilagen, sondern Kartoffeln wurden als zweite Beilage aufgedrängt.
Und Gemüse? War zwar bei Bestellung von der Bedienung erwähnt, aber auf
dem Teller nicht enthalten, weil es eben nicht dazugehört.
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