Königslutter
am Elm
Königslutter hat etwa 16 000 Einwohner.
Seinen Namen verdankt die Stadt dem Flüsschen Lutter und dem König (1133-1137 n.Chr.)
(Kaiser) Lothar von Süpplingenburg (Supplinburg).

Um
1200 entstand hier die Wasserburg Lutter. Heute residiert hier der BUND.

Die
Siedlung zur Burg erhielt natürlich eine Stadtmauer, die teilweise
erhalten blieb.

Nicht selten war die Mauer im
Mittelalter Teil eines Wohnhauses.

Gleich
hinter der Mauer steht ein unscheinbares Gebäude. Es enthält das
GeoPark-Informationszentrum Königslutter.
Hier wurde die
Otto-Klages-Sammlung eingegliedert.
Herr Klages hatte zahlreiche
Fossilien aus der Umgebung gesammelt, die jetzt hier kostenlos zu
besichtigen sind.

Außerdem gibt es Informationen zur Entwicklung der Lebewesen.
Zwei
Arten verkörpern den Übergang vom Wasser- zum Landleben. Der Lungenfisch
atmet über Kiemen, kann sich aber, wenn sein Stammgewässer
in Afrika,
Südamerika oder Australien austrocknet, einkapseln und die Trockenheit verschlafen.
Er
atmet dann über die reichlich durchblutete Schwimmblase, quasi die
Erfindung der Lunge.

Der
Axolotl ging in Mexiko den umgekehrten Weg. Er zog sich in Höhlen zurück
und blieb dazu im Wasser leben.
Da benötigt er Kiemen, deshalb
verzichten die Tiere auf die ursprüngliche Entwicklung von der
Kaulquappe zum erwachsenen Amphib.
Er bleibt quasi im Jugendstadium
stehen und lebt als Larve, auch als geschlechtsreifes erwachsenes Tier.
Biologisch ist das Tier besonders interessant, weil es abgebissene
Extremitäten und Kiemen wieder neu aufbauen kann.
Man erhofft sich
Erkenntnisse für amputierte Menschen - allerdings erst in der
Zukunft.

Das
größte Fossil aus der Umgebung ist wohl der Ichthyosaurier, ein
Fischsaurier.

Sein Skelett ist Teil der Klages-Sammlung.

Auch
solche Seelilien gehören dazu.

Wer im
Elm buddelt, kann mit Glück solche Steine freilegen. Aber Naturschutz!
Buddeln verboten.
Klages durfte damals noch ungestört suchen.

Wer schon
immer mal wissen wollte, wie so ein Ammonit wohl aussah: Bitte schön!

Neben
dem Naturzentrum am Markt steht die Stadtkirche St. Sebastian und Fabian.
Der Turm
ist noch aus dem 12. Jahrhundert, der Rest musste zwischenzeitlich
erneuert werden.

Das ist
der Altarraum.

Die
Rats-Apotheke hat schon bessere Tage erlebt.

Das gilt
auch für die Kaiserschänke.
Ob der Kaiser wegen Corona zu
selten zu Besuch kam, oder aus anderen Gründen, lässt sich nicht klären.

Königslutter ist u.a. durch Eingemeindungen gewachsen und das
alte Rathaus
von 1831 reichte nicht mehr aus.

Anders als andere Städte hat
Königslutter aber kein neues Rathaus erbaut, sondern ein zweites Haus am
Marktplatz ebenfalls zum Rathaus ernannt.
Deshalb gibt es hier
nebeneinander zwei verschiedene Rathäuser.

Das
neue Rathaus hatte vorher einen prominenten Nutzer.

Den
Markt schließen diese Häuser ab. Das große Portal zeigt an, dass hier
häufig Fuhrwerke passierten.
Das kann man bei anderen
Brauereigebäuden ebenfalls feststellen.

Das ist
ein Stück des porösen Ducksteins aus der Umgebung.
Keller aus diesem
Gestein waren prädestiniert für ein obergäriges Dunkelbier, das die
Haupteinnahmequelle von Königslutter im Mittelalter war.

Heute
wird das beliebte Ducksteiner in Braunschweig von "Feldschlößchen"
(Oettinger) gebraut.

Königslutter liegt werbewirksam an der "deutschen Fachwerkstraße".

Ein interessant gestützter Balkon.

Die
Herrenmühle war wassergetrieben.

Wegen
des bergigen Umlandes wurde das Wasser etliche Meter über dieses
Aquaedukt geleitet, das im Hinterhof des Gasthauses
betrachtet werden
kann.

Dieser
Wasserfall gehörte zum Mühlenantrieb.

Der
Mühlgraben wurde von der Lutter abgezweigt.

Heute
ist er eher ein kleines Biotop.

Lothar
von Süpplingenburg stiftete im Jahre 1135 die Klosterkirche für das
ebenfalls von ihm gegründete Benediktinerkloster.
Nach seinem Tod
wurde die Kirche im romanischen Stil vollendet und im 15. Jahrhundert
durch die Westtürme ergänzt.
Mittlerweile hat man der Kirche den
Namen "Kaiserdom" gegeben.

Der für
den Bau verwendete Elmkalk wurde durch Baumeister aus der Lombardei
gestaltet. Besonders fällt das Löwenportal auf.
Ob dies wohl eine
Reminiszenz daran ist, dass die Fertigstellung unter Heinrich dem Löwen
erfolgte?

Die Kirchenhalle.
Der Altarraum.
Ein Kirchenfenster.
Die ursprüngliche Bemalung im Innenraum wurde im
19. Jahrhundert überstrichen. Zwischen 1887 und 1894 wurde die neue Bemalung
aufgetragen.

Kaiser
Lothar wurde im noch nicht fertiggestellten Dom bestattet. Seine
Grabplatte liegt auch heute noch im Dom.

In der
Außenwand findet man dieses Fries. Es gibt Rätsel auf: Hasen besiegen
und fesseln den Jäger?

Aber am
Ende der Apsis gibt es die Auflösung. Die Welt ist wieder in Ordnung.

Sehenswert ist der ab 1150 errichtete Kreuzgang.

"Der
ältere Nordflügel gehört mit seinem Reichtum an ornamentierten Säulen
und Kapitellen zu
den schönsten seiner Art in Deutschland".

Der
Blick in den Garten

Der
Säulengang

Außen kann man die Kaiser-Lothar-Linde bewundern. Der Baum hat heute einen Stammumfang
von 11 bis 15 Metern.
Dieser Baum
soll im Jahr des Baubeginns vom Dom (1135) vom Kaiser Lothar, (nicht
Franz!) gepflanzt worden sein.

Hinter dem Dom steht ein großer
Park, der zu Spaziergängen einlädt.
Hier wurde in Erinnerung an die
"Euthanasie" des "3. Reiches" der Weg der Besinnung angelegt.
In den
Krankenanstalten bei Königslutter und im ganzen Reich wurden durch die "Aktion T4" etwa
130.000 Menschen umgebracht.
Persönliche
Betroffenheit

Die Figuren zeigen die Qualen an.

Und das Volk sieht weg!
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