rohseite
Perrier, nicht Terrier
Das gleichnamige
Mineralwasser kommt nicht aus Perrier, sondern aus dem Departement Gard!
Grundlage für
dieses Perrier war die Entstehung der
Monts Dore.
Flussablagerungen (Schlamm, Sand und Kies) sowie
Lavaströme und vulkanische Gesteinsreste aus der
pyroklastischen
Wolke füllten ein Flusstal auf. Diese Mischung nennt die Geologie
Lahar.
Das Vorkommen bei Perrier wird als eine der
spektakulärsten Lahar-Ansammlungen der Welt angesehen!
Der Allier
legte ein etwa 100 m langes Plateau frei und grub Hohlräume in seine
Klippe.
Die auf dem Gelände entdeckten prähistorischen Artefakte
zeigen, dass diese Felsunterkünfte seit frühester Zeit von Menschen
bewohnt wurden. Die keltischen Arverner vergrößerten und
wandelten diese natürlichen Höhlen später in Behausungen um.
Daher entwickelte sich "Patois perières", was Ausgrabungen bedeutet,
zu Perriers.
Im 10. Jahrhundert bauten ihre Nachkommen die ersten
Häuser weiter unten in der Ebene.
Aus alten Dokumenten geht
hervor, dass im späten 16. Jahrhundert mehrere hundert Dorfbewohner
in den Höhlen lebten.
Ein Jahrhundert später verließen sie ihre
Höhlenwohnungen und zogen in das Tal, wo sie das heutige Dorf
gründeten.
Einige Familien blieben jedoch; Ende des 19.
Jahrhunderts lebten dort noch etwa 20 Menschen, und der letzte
Bewohner verließ das
Anwesen am Ende des Zweiten Weltkriegs.
Quelle
In Perrier gibt es wieder Schritte in aufsteigendem Gelände. Dieser
Backofen liegt außerhalb der Wohnungen.
In diesen Wohnhöhlen besteht aber keine Brandgefahr, höchstens
Erstickungsgefahr.
Wie die Bewohner in die oberen Etagen gelangten,
bleibt unklar. Einen Fahrstuhl gab es jedenfalls nicht!
Hier in Perrier gibt es mehrere solcher Höhlenwohnungen.
Man sieht, dass der Hügel aus bröckeliger Masse stammt, vulkanischem
Erosionsschutt. Da lässt sich leichter eine Wohnkammer einritzen.
Auch in Deutschland gab es vergleichbare
Höhlenwohnungen wie hier in
Langenstein
Tour de France
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