Die Burg ist blank?
Blankenburg - das ist doch nur so ein verschlafenes Nest am Harz!

Deshalb überrascht das Aussehen
der Marktstraße nicht besonders.

Und zum Erholungsgebiet Harz
gehören auch solche Hotels.

Und auch einige Restaurants sehen
in der Gegend häufig so aus.

Das Kartoffelhaus in der
Marktstraße.

Das Rathaus am Markt "wurde im
Jahre 1442 erstmals urkundlich erwähnt, soll alten Chroniken zufolge
aber bereits 1233 bestanden haben.
Neben der Stadtverwaltung waren
im Rathaus auch das Gericht sowie eine Markthalle und der Ratskeller
untergebracht.
Auf dem Markt vor dem Rathaus standen einst der
Pranger sowie verschiedene andere Objekte zum Vollzug von Bestrafungen.
Im Laufe der Jahrhunderte erlebte das Blankenburger Rathaus
unzählige Um- und Anbauten und präsentiert sich in unseren Tagen mit
einem Gemisch verschiedener Stilrichtungen.
Sein heutiges Antlitz
erhielt das Bauwerk im Wesentlichen im 16. Jahrhundert."

Die romanische Bartholomäuskirche
wurde 1186/1246 erbaut.

"Die
barocke Altarwand im Chor ist eine Stiftung des Herzogs Anton Ulrich von
Braunschweig aus dem Jahr 1712."

Zur Kreuzigungsfigurengruppe sag
ich besser nichts.

Das Schloßhotel.

Das Kleine Schloss entstand 1725
als Lustschloss.
Heute sitzen hier die
Touristinformation sowie städtische Einrichtungen wie das Standesamt
drin.

Im Rücken des kleinen Schlosses
liegen die Barockgärten. Die Mittellinie führt als
Wasserachse zum großen Schloss.

Zur Wasserachse gehören solche
Springbrunnen. Und wer steht da rechts?

Seit 1953 befindet sich eine Kopie
des Braunschweiger Löwen vor dem Kleinen Schloss, die 1915
auf der Terrasse des Großen Schlosses aufgestellt wurde.

Die höchstgelegene
Terrasse bietet eine Neptun-Grotte.

Dahinter befindet sich das Denkmal für
Herzog Leopold von Braunschweig-Wolfenbüttel
(1752–1785), das sich ursprünglich im Garten der Freimaurerloge in
der
Leopoldstraße (Braunschweig) befand. Die Skulptur kam ca. 1935 an
seinen heutigen Platz, nachdem die
Nationalsozialisten die Freimaurer verboten hatten.
Bei der großen
Oderflut 1785 ertrank Leopold als Helfer im Alter von nur 32 Jahren.

Und über allem thront das große
Schloss.
Geschichte nach Wikipedia: "Die erste urkundliche Erwähnung der Burg Blankenburg geht auf das
Jahr 1123 in einer Urkunde Kaisers Lothar von Supplinburg zurück.
Dieser
überließ wenige Jahre später seinem Gefolgsmann Poppo I. von
Blankenburg die Anlage. Den Nachkommen Poppos, die als Grafen von
Regenstein-Blankenburg bezeichnet werden,
unterstanden in der Folgezeit
die nahe Burg Regenstein und auch die Burg Heimburg. Die sich
herausbildende Grafschaft Blankenburg bestand als ein welfisches Lehen,
wobei die Lehnshoheit gelegentlich auch durch das Bistum Halberstadt
eingefordert wurde. 1180/82 ließ Friedrich Barbarossa die Blankenburg
verwüsten,
weil sich die Grafen der „Alleintreue“ zu dem Welfen Heinrich
dem Löwen verschworen hatten.
Eine erste Erwähnung der Stadt
Blankenburg findet sich zweifelsfrei in einer Urkunde des Bischofs von
Halberstadt aus dem Jahr 1212. Die Stadt entstand demnach um 1200 als
planmäßige Anlage zwischen der namensgebenden Burg und der nördlich
gelegenen älteren Siedlung Linzke. Dieses Dorf fiel im Übergang vom
Mittelalter zur frühen Neuzeit wüst und
ging vollständig in der
Stadt Blankenburg auf. Die Bausubstanz des Blankenburger Rathauses
geht vor allem auf das späte Mittelalter und die Renaissancezeit zurück.
Eine sich am
Bergeshang abbildende hierarchische Struktur von
weltlicher Herrschaft (Burg/Schloss), Kirche (St. Bartholomäus) und
Bürgertum (Rathaus) ist stadtbildprägend und die mittelalterliche
Struktur durch Reste der Stadtmauer und durch die Straßenverläufe der
Altstadt heute noch erkennbar.
Mitte des 13. Jahrhunderts verpfändete
die Äbtissin von Quedlinburg abteiliche Güter an Blankenburger Juden.
Diese haben offenbar in Blankenburg und auch in Quedlinburg gewohnt.
Eine Synagoge ist für Blankenburg jedoch nicht belegt. Die älteste
Pfarrkirche der Stadt St. Bartholomäus entstand Ende des 12.
Jahrhunderts und zeugt baulich von unterschiedlichen
Nutzungsphasen,
u. a. als Doppelkloster (weltliches Chorherrenstift und
Zisterzienserinnen). Im 14. Jahrhundert übernahm die Heimburger Linie
der Grafen Regenstein-Blankenburg
nach dem Aussterben der anderen
Blankenburger Linien die Hoheit über Stadt und Burg. Innungsrechte, das
heißt die Erlaubnis zur Bildung von Handwerkszünften, werden erstmals um
1380 von den Blankenburger Grafen vergeben.
Nach dem Tode des
letzten Grafen von Regenstein, Johann Ernst, fiel die 1599 als
„erledigtes Lehen“ an die Herzöge zu Braunschweig-Lüneburg zurück."
"Von 1807 bis 1813 gehörte Blankenburg zum Königreich
Westphalen. Nach dem Wiener Kongress wurde aus dem Fürstentum
Braunschweig-Wolfenbüttel das Herzogtum Braunschweig
gebildet. Die
Braunschweigischen Harzgebiete und das Gebiet des Fürstentums
Blankenburg wurden 1833 zum Landkreis Blankenburg zusammengefasst.
Mit der
Reichsgründung 1871 kam es zu einem wirtschaftlichen Aufschwung in der
Harzstadt. 1872 erfolgte die Gründung der Harzer Werke zur Verhüttung
und Verarbeitung der Erze des
Blankenburger Gebietes und 1873 der
Anschluss an das Schienennetz durch die Halberstadt-Blankenburger
Eisenbahn. Gleichsam nahm der Fremdenverkehr zu, so dass Hotels und
Pensionen entstanden. Unter diesen positiven Voraussetzungen nahm auch
die Bevölkerungszahl erheblich zu. Einerseits ließen sich deutsche und
polnische Arbeiter aus dem Osten
nieder. In diesem
Zusammenhang entstanden ausgedehnte Gebiete mit Jugendstilvillen.
1885 wurde auch die Strecke der Rübelandbahn eingeweiht.
Der
Naturheilkundler Adolf Just gründete 1918 die Heilerde-Gesellschaft
Luvos Just GmbH in Blankenburg: In dieser Tradition stehen auch die
Erbauung und Inbetriebnahme des
Teufelsbades 1938 und die folgende
Anerkennung als Heilbad 1940. Am Rande der Stadt besteht diese Tradition
durch die Teufelsbad Fachklinik fort, wobei der Status als Heilbad
zugunsten eines anderen touristischen Gesamtprofils seit dem 21.
Jahrhundert nicht weiter angestrebt wird."
"Bereits zu Beginn der
Zeit des Nationalsozialismus wurden Nazigegner verfolgt und ermordet.
Bei einer berüchtigten Aktion des Braunschweiger SS-Führers Jeckeln
wurden im September
1933 140 Kommunisten und Sozialdemokraten in der
Gastwirtschaft „zur Erholung“ zusammengetrieben. Hier und im
Blankenburger Hof wurden sie schwer misshandelt, so dass an den
Folgen einige starben. Im Gefolge der Reichspogromnacht wurden
Blankenburger Juden in verschiedene Lager deportiert. Bei der
Volkszählung am 17. Mai 1939 waren noch zwölf jüdische
Bürger
registriert, darunter fünf Männer.
Während des Zweiten Weltkrieges
wurde in den Klosterwerken (Harzer Werke) Dr. Dasch das Außenlager
Blankenburg-Oesig des KZ Buchenwald eingerichtet und kurz darauf dem
KZ Mittelbau-Dora unterstellt, in dem rund 500 Häftlinge in den
Klosterwerken und den Oda-Werken Zwangsarbeit verrichten mussten.
Außerdem bestand ein von der Gestapo betriebenes Arbeitslager für
„Halbjuden“, die zur Schwerstarbeit gezwungen wurden.
Ein weiteres Lager
wurde im Februar 1945 mit Häftlingen des Auschwitzer Außenlagers
Fürstengrube belegt und als Außenlager Blankenburg-Regenstein
geführt.
Die Besetzung der von deutschen Truppen weitgehend geräumten
Stadt am 20. April 1945 durch US-Truppen erfolgte nach mehrtägigen
Jagdbomber-Angriffen, Artillerie- und
Panzerbeschuss. Es gab
entsprechende Zerstörungen und Opfer auch unter der Zivilbevölkerung.
Wichtigster Wirtschaftsfaktor von
Blankenburg (Harz) sind der Tourismus sowie Einrichtungen des Kur- und
Gesundheitswesens. Daneben gibt es noch mehrere kleinere
mittelständische Unternehmen und Gewerbetreibende."
Ber der
Geschichte mit braunschweiger Bezug ist es natürlich für einen
Braunschweiger wie mich verpflichtend, diese Stadt mal aufzusuchen.
Aber Blankenburg hat für mich noch mehr Interessantes zu bieten, weshalb
ich mich hier noch öfter aufhaltren werde.
Den Anfang mache ich
mit einem Besuch der
Teufelsmauer
Die Burgruine
Regenstein
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