Der Stein liegt im Regen, weil die Burg blank ist ?



Ich hab mich schon öfter gefragt, worauf mich dieses Schild hinweisen will.



Nach langem Suchen und Aufnehmen mehrerer möglicher Hügel hab ich es herausgefunden.
Das ist also der Hügel, auf dem die Burg Regenstein steht - Eine Abfahrt weiter!

"Berühmt wurde die Burg Regenstein vor allem durch den Grafen Albrecht II. von Regenstein (1310–1349), der in den 1330er Jahren Streitigkeiten
mit den Regierenden der umliegenden Städte, dem Bischof von Halberstadt und der Äbtissin von Quedlinburg, hatte.
Romantisch verklärt wurden diese Geschichten in der Ballade Der Raubgraf von Gottfried August Bürger (vertont von Johann Philipp Kirnberger)
sowie dem Roman Der Raubgraf von Julius Wolff."



Und so soll die Burg früher mal ausgesehen haben.
Quelle



Das ist das Eingangstor zur Burg.

"Die bekannte Geschichte beginnt 1169 mit Konrad (I.) von Regenstein, der als Sohn des Blankenburger Grafenhauses den Felsen zugewiesen
bekommt und hier eine eigene Herrschaft errichtet. Die Grafschaft insgesamt und später auch ihre drei Teilgebiete gingen als Lehen von den
Halberstädter Bischöfen aus. Für den Felsen Regenstein aber beanspruchte Heinrich der Löwe eine Oberlehenshoheit.
Konrad gerät – als Parteigänger der Welfen – in die Auseinandersetzungen zwischen Heinrich dem Löwen und Kaiser Friedrich Barbarossa.
Und der Löwenheini musste emigrieren. Die Burg wird 1180 zerstört."
Quelle
"Dem sich in den 1180er Jahren anschließenden Wiederaufbau folgten im 13. Jh. umfangreiche bauliche Erweiterungen.



In der Mitte des 15. Jh.s siedelten die Regensteiner Grafen nach Blankenburg über und residierten nun im Großen Schloß,
welches ebenfalls einen hervorgehobenen Standort aufweisen konnte.
Die Burg auf dem Felsen außerhalb der Stadt dagegen begann langsam zu verfallen.
Dennoch gab es immer wieder Kämpfe um diese strategisch wichtige Sandsteinformation mit dem einstigen Grafensitz.
Besonders im Dreißigjährigen Krieg war das freistehende Felsmassiv von allen Kriegsparteien sehr begehrt."



Neben dem Tor hat man solche Gänge angelegt, um Feinde abzuschrecken.



Durch diese hohle Gasse muss man kommen!



Diese Eiche stand Jahrhunderte lang im Eingangsbereich der Burg Regenstein.
Der Sage nach hat sich darin ein Ritter versteckt, der die Burg bewachte. Ein Freundeskreis hat ihn mit der Kettensäge für alle sichtbar gemacht.



Und das ist also der Rest von der Burg, der aus dem Sandstein herausgearbeitet wurde. Die Flagge ähnelt nicht zufällig meinem gewählten
Wappen rechts (Blankenburg).



Mit dieser Kanone sollten Eindringlinge vertrieben werden.



Der Sandstein, auf (in) dem die Burg steht, ist heute wie ein Schweizer Käse. Hier ist ein kompletter Tunnel erstellt worden.



Und auch solche Kammern wurden herausgearbeitet und dienen heute wie ein Museum der Zurschaustellung.
Diese Kammer diente als Viehstall.



Auch Lagerräume entstanden.



Das ist die Grundplatte der Garnisonskirche.



Nur diese Glockenblume besaß so viel Gottvertrauen, dass sie sich als Kirchenglocke zur Verfügung stellte.



Wer viel Phantasie besitzt, erkennt den Wappenadler, der hier in die Steine geritzt wurde.



Ich nähere mich dem höchsten Punkt an. Auch von oben hab ich nicht den Autobahnrastplatz "Regensteinblick" erspäht.



Hier steht der Bergfried im Blickfeld.



Wo es die Steine nicht hergaben, hat man zusätzlich eine Mauer erstellt.



Dieser Zwinger sollte Feinde, die eindringen konnten, aufhalten.



Auch diese Halle befindet sich unter der Burg.



Die Burg selber lag strategisch ungünstig nicht auf dem höchsten Hügel der Anlage.
"Im Jahre 1671 nahmen die Preußen den Regenstein in Besitz. Sie bauten in der Folgezeit die Ruine der mittelalterlichen Burg zu einer
umfangreichen Bergfestung aus. Man bezog im Laufe der folgenden Jahrzehnte das gesamte Umfeld durch den Bau weitläufiger Bastionen in die
Festungsanlage mit ein. So entstanden auf dem Berg rund um die mittelalterliche Burg insgesamt fünf massive Bollwerke mit Geschützstellungen.
Die Festung schützte außerdem eine komplexe Toranlage und ein umfangreiches Grabensystem.
Auf diese Weise wurde auch der höchste Punkt des Felsmassivs bei rund 293 m Höhe über dem Meeresspiegel ganz im Südosten Teil der
Gesamtanlage. Die bis dahin vorgelagerte Bastion war etwa 300 m vom Standort der einstigen Grafenburg entfernt.
Es ergab sich deshalb eine deutliche Überdehnung des befestigten Areals, zu dessen wirksamer Verteidigung eine enorm umfangreiche Besatzung
notwendig gewesen wäre.
Bastionen im Vorfeld: War die Burg Regenstein im Mittelalter dank ihrer Lage hoch oben auf dem Felssporn von Angreifern nur schwer einzunehmen,
veränderte sich die Situation mit Beginn der Neuzeit entscheidend. Zwischenzeitlich hatte sich die Waffentechnik erheblich weiterentwickelt und
in der Folge bedrohten Kanonen und ähnliche Fernwaffen die Festung Regenstein. Das weithin sichtbare Bauwerk stellte für die neuzeitliche
Artillerie kein unerreichbares Ziel mehr dar. Die Festung Regenstein erhielt daher massive Außenmauern mit einer Gesamtlänge von
ungefähr 1200 m, welche einem Beschuß standhalten sollten. Doch ausreichend war diese Maßnahme angesichts der neuen Verhältnisse nicht mehr.
Deshalb entschlossen sich die Preußen, auch am Fuße des Felsmassivs - vor allem im Norden und Westen - zahlreiche vorgelagerte
Verteidigungsbauwerke zu errichten."

                        

Vor der Treppe zur Süd-West-Bastion stehen diese beiden Wächterfiguren. Geschlechtsneutral beide geköpft!



Dieser sogenannte "Raubgrafentunnel" soll evtl. nur als Touristenzugang erschaffen worden sein.



Aber heute ist nur noch Zugang über das Kassenhäuschen möglich.



Hier hat man sich auf die Möglichkeit eines Ausfalls vorbereitet.



In diesem massiven Stein - verschlossen mit einem Holzverschlag - wurde das Schießpulver verwahrt.



Und hier drin befand sich das Haus des Müllers, dessen Mühle oben auf dem Hügel im Winde stand.



Das ist der Vorsprung, auf dem die Friedrich-Wilhelm-Burg errichtet war.



Der Vorposten der Süd-West-Bastion.

"Im 15. Jahrhundert zog die Regensteiner Grafenfamilie auf das Blankenburger Schloss. Die Burg verfiel und wurde zur Ruine.
Der letzte männliche Nachfahre des adeligen Geschlechtes, Graf Johann Ernst von Regenstein, starb 1599.
Genutzt haben all die Bemühungen am Ende dennoch nicht viel. Während des Siebenjährigen Krieges belagerten im September des Jahres 1757
französische Truppen die Festung Regenstein. Die preußische Besatzung entschloss sich zu einer kampflosen Übergabe des Gemäuers an die
Franzosen. Für die Preußen, welche um die verteidigungsrelevanten Besonderheiten der Festung wussten, war dies ein kalkulierbarer Verlust.
Dagegen stellte sich die allzu leichte Einnahme des Regensteins für die neuen Besitzer als ein Pyrrhussieg heraus.
Unter den Franzosen erfolgte ein Ausbau der Festung, während die Preußen mit der Errichtung einer Bastion auf dem Großen Papenberg begannen.
Diese Sandsteinformation liegt etwa einen Km weiter westlich und bietet ein gutes Blick- und Schußfeld auf die Festung.
Nach der Rückeroberung im Februar 1758 durch preußische Truppen zerstörten diese die Anlage im Auftrag des preußischen Königs Friedrich II.
vollständig, so dass bis auf wenige Mauerreste kein Stein auf dem anderen blieb.
Eine Besonderheit der Burganlage auf dem Regenstein war aber, dass mehrere Dutzend Felsräume aus dem massiven Sandstein herausgearbeitet
wurden, welche oftmals miteinander in Verbindung standen. Diese Felshöhlen erwiesen sich als unzerstörbar und können noch heute bestaunt
und besichtigt werden. Als markante Überreste der gemauerten Burg sind außerdem der Stumpf des Bergfrieds und das machtvolle und
zwischenzeitlich restaurierte Eingangsportal erhalten geblieben."
Quelle aller Infos zur Burg





Und nicht zu vergessen, man hat an die Bedürfnisse der Besucher gedacht. Der Gratis-Parkplatz bietet ein Toilettenhäuschen an.
Und unterhalb der oberen Burg liegt ein Restaurationsbetrieb mit akzeptablen Preisen.



Da machen auch kleine Ritter Pause. Meist mit Großeltern fiel mir auf.

Zum Abschluss noch eine Sage vom Regenstein:
"Einstmals wurde im Verlies der Burg Regenstein eine der schönsten Jungfrauen des Landes gefangengehalten, weil sie die Liebe
des Grafen von Regenstein verschmähte. Mit einem Diamantring kratzte sie einen Spalt in den Fels, welcher nach einem Jahr so groß war,
dass sie hindurchkriechen und fliehen konnte. Nach ihrer Flucht kehrte sie mit ihren Angehörigen auf die Burg zurück,
doch der Graf war verschwunden. Wenig später bemerkte sie, dass aus einem Spalt in einer Felswand dicker Qualm hervorquoll.
Als sie hindurchsah, erblickte sie den Grafen im Fegefeuer.
Da warf sie ihm aus Mitleid ihren Ring zu, um den Geist des Grafen zur Ruhe kommen zu lassen."
Quelle

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