rohseite Gergovia

Ich war in Gergovia!


"Die Römer fielen im Jahre 58 v. Chr. in das südliche Gallien ein. Kommandeur des römischen Heeres war Gaius Iulius Caesar, dem sich
hier die Möglichkeit bot, durch einen militärischen Erfolg seine politische Karriere voranzubringen. Die römischen Militärerfolge stellten
sich sehr rasch ein und die Römer drangen in den Folgejahren bis nach Britannien vor. Doch im Jahr 52 v. Chr. vereinigten sich die Gallier
unter Vercingetorix und erhoben sich gegen Rom. Die Aufständischen bedrohten die römische Provinz Gallia Narbonensis.
Caesar, der sich in Italien aufhielt, hob Truppen aus und ging gegen die aufständischen Gallier vor.
Mit seiner Strategie der verbrannten Erde versuchte Vercingetorix die Römer vom Nachschub abzuschneiden.
Im Gebiet des Stammes der Biturigen wurden zwanzig im Umkreis von Caesars Armee gelegene Dörfer niedergebrannt.
Doch den Römern gelang die Einnahme der Stadt Avaricum (Bourges), in der sie sich die reichlich vorhandenen Vorräte sicherten.
Nach der Niederlage bei Avaricum zog sich Vercingetorix mit seinem Heer nach Gergovia zurück, in die Hauptstadt der Arverner.
Die Stadt war auf einem Hügel gelegen und gut befestigt, konnte also leicht verteidigt werden. Die Gallier schafften es noch rechtzeitig
vor der Ankunft Caesars, sich in der Festung zu verschanzen. Vercingetorix hatte jetzt einen strategischen Vorteil und ließ seine Truppen
hin und wieder den römischen Belagerungsring attackieren. Da die Gallier von dem Hügel aus angriffen, von dem sie auch eine gute
Übersicht über das römische Lager hatten, waren sie bei jedem Angriff geländetechnisch im Vorteil.
Nach der Rückkehr Caesars zu seinem Lager bei Gergovia kam es zu mehreren schweren Zusammenstößen mit den Truppen des Vercingetorix. Schließlich musste Caesar sich zurückziehen, da aufständische Haeduer die in ihrem Gebiet liegende Stadt Noviodunum (Nevers)
angegriffen hatten, in der die Römer ihren Proviant und die gallischen Geiseln untergebracht hatten.

Nach „Asterix und der Arvernerschild“ kann ich also sagen: "Ich war in Gergovia! Jawohl, ich, mein Herr!!!"

"Das war gesprochen wie ein Alter! Der Bengel hat Recht! Ha! Genauso war´s anno 52, Jungs!". (Asterix bei den olympischen Spielen)

Und anno 2024?



Auf diesem Hügel gibt es eine große Hochfläche. Auf der lag zu Caesars Zei das Oppidum Gergovia.



Wer in friedlicher Absicht kam, musste durch dieses Westtor einreisen.
Für Caesar war es natürlich verschlossen!



Weil nur noch die Grundmauern nachgewiesen wurden, hat man das Tor hier zeichnerisch rekonstruiert.



Auch sonst war die Stadt von einer Mauer geschützt. Hier sind Fragmente freigelegt.



Dieses Modell gibt die Lage der damaligen Zeit wieder.
Während Vercingetorix auf der 732 m hohen Hochebene lag, war Caesars Hauptlager (das Viereck oben) in 380 m Höhe.
Da half auch das kleine Lager (rechts)  in 558 m nicht viel. Also musste er die Nadelstiche von Vercingetorix ertragen.



Im Gedenken an Vercingetorix' einzigen Sieg über Caesar schuf der Architekt Theillard dieses Denkmal aus dem berühmten Volvic-Stein,
Erst später kam der Stufensockel dazu.



Warum es auch das "geflügelte Helmdenkmal" genannt wird, kann ich schwer mit einem Foto gegen die Sonne belegen:
Lang lebe Asterix, auch wenn der Flügelhelm wohl nicht authentisch ist.



Im Museum erhält man zusätzliche Informationen, wenn es nicht wegen Bauarbeiten geschlossen wäre.



Aber die Hochlage hat den Vorteil, dass es gute Ausblicke gibt. Hier ist es die Chaine de Puys.



Und hier der Boss, der Puy de Dome.



Auch den Maarkessel, in dem Clermont liegt, kann man nachvollziehen.



Auf dem Rückweg gab es das, was bei uns auf jedem Hügel liegt: Eine Burg, genannt Chateau Mauzun.



Ob hier der große Markus war, um ein Kruzifix auf dem Rastplatz anzubringen?


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