Einhorn-Alarm
Im
Gipsgestein von Scharzfeld wurde 1541 eine Höhle entdeckt. Sie fiel vor
allem dadurch auf, dass auf dem Boden zahlreiche Knochen lagen.
Otto
von Guericke (der mit den Magdeburger Halbkugeln) erkannte 1672, dass
die Knochen keinem heute lebenden Tier zugeordnet werden können.
Da
die Kirche aber sagte, dass Gott alle Tiere erschaffen hat, durfte es keine
ausgestorbenen Tiere geben.
Er interpretierte sie als Knochen des
Einhorns, das in der Bibel als ausgestorben beschrieben sein soll.
1686 versuchte Gottfried Wilhelm Leibnitz, das Skelett zu rekonstruieren
und erstellte das Fantasietier, das heute als Wappentier der Höhle
nachgebaut wurde.
Das ist
das Ergebnis von Leibnitz. Danach muss das Tier auf dem Schwanz gelaufen
sein.
Lieber ein unlogisches Tier entwerfen, als auf dem
Scheiterhaufen landen!
Erst 1872 erkannte Rudolf Virchow, dass es sich in
Wahrheit großteils um Knochen des Höhlenbärs und das Horn von
einem Narwal handelt.
Wale waren aber damals im Harz selten
anzutreffen, der Fund weist also auf einen Fernhandel der Höhlenbewohner
hin.
Die Leibspeise der Höhlenmenschen müssen Höhlenbären gewesen sein, denn die
Knochen weisen Spuren von Bearbeitung auf.
Die
vorderen 300 m der Höhle können in einer Führung besichtigt werden. Hier
lag der Eingang der Entdecker.
Das ist
der Eingang zu der verfallenen Burg Scharzfeld.
Im 10.
Jahrhundert galt sie als uneinnehmbar. 1761 wurde sie nach erfolgreicher
Belagerung zerstört.
Der
Brunnen half auch nicht, die Belagerung zu überstehen.
Der
Steinberg bei Scharzfeld ist besetzt von solchen Gipskuppen, die der
Verwitterung widerstanden.
Die
bekannteste Gipskuppe beherbergt die Steinkirche.
Sie reicht
28 m in das Gestein rein und ist natürlichen Ursprungs.
Funde
belegen, dass schon der Altsteinzeit-Mensch hier Zuflucht gefunden hat.
Im
Mittelalter wurde die Höhle als Kirche genutzt und entsprechend
ausgebaut. Hier war der Altar.
Die Löcher
dienten den Stützen für die Kanzel.
Hier
befand sich das Weihwasser.
Und so
sieht der Ort Scharzfeld von der Steinkirche gesehen aus.
Im Harz gibt es zahlreiche Wasserfälle. Bekannt sind sicher der
Radau-Fall in Bad Harzburg.
Oder der
Romkerhaller Wasserfall am Okerteich. Alle diese
Wasserfälle haben eines gemeinsam: Sie sind erst vom Menschen
erschaffen worden.
Einzig im Harz
auf natürlichem Wege entstanden ist
der Lonau-Fall in Herzberg.
Man muss vom Parkplatz zum Wasserfall
stromabwärts gehen!
Wie es die
Tafel am Fall erklärt, stürzt sich hier die Lonau vom geologischen
Harzrand in die Tiefe des geologischen Harzvorlands (ab Kupferschiefer)
.
Nicht wundern! Die Lonau hat sich natürlich im Laufe der Zeit
etwas in die Grauwacke vom Harz eingeschnitten.
Klar, dass
die Strömung den Untergrund angreift.
So weit kann
man den Fall fotographisch erfassen.
In
Scharzfeld hab ich auffällig viele gelbe Buschwindröschen gesehen.
Üblicherweise
sehen Buschwindröschen so aus.
Leider
kommt durch die Sonneneinstrahlung das Blau des Leberblümchens nicht zur
Geltung.
Die dreizackigen Blätter gehören dazu, das gelbe
Buschwindröschen hat die Pflanze umzingelt.
Auch der
Salomonssiegel hat den Frühling eingeläutet.
Es blühen
sogar schon Orchideen wie der Stendelwurz.
Im Mai
kann man auch den Waldmeister ernten, bevor er ausgeblüht und
geschmacksarm ist.
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