Landmarke 4 Brocken 

1. Brocken

Aber erst mal etwas Depressives. Keiner spricht mehr über das Waldsterben durch sauren Regen.
Dafür haben die geschädigten Bäume jetzt durch die Trockenheit und den Borkenkäfer den Gnadenstoß erhalten.


Es ist schon ein deprimierender Anblick.



Interessant wurde es erst, als wir uns über diese Birken unterhielten.



Nur ein Panoramabild weist darauf hin, dass Birken keine Nadelbäume sind.



Der steilste Abschnitt unseres Weges. Puuuh!



Und natürlich überholt uns das Brockenross. Die Bahn fährt wieder und auch Pferdefuhrwerke helfen vielen beim Aufstieg.
Aber nur ab Schierke!


 
Unmittelbar vor dem Brockenplateau weist dieses Schild auf die Grenzöffnung hin. War die Grenze BRD-DDR hier am Brocken so dicht?



Auch ein Gedenkstein steht am Weg.


Das ist der höchste Punkt des Brockens.



Von der anderen Seite wird dieser Punkt natürlich von Fotografen belagert.



Denn das Schild erinnert den Wanderer daran, wo er ist.



Auf der anderen Seite weist ein Schild auf den Braunschweiger Gelehrten Carl Friedrich Gauß hin,
der während der „gaußschen Landesaufnahme“ im Königreich Hannover offensichtlich mittels dreier Gipfel die gaußsche Krümmung
errechnete. Die Formel kennt doch jeder?  Wer Bildungslücken hat, der kann bei Wikipedia selbst nachschlagen.


Das ist also das Brockenplateau mit seinen Servicegebäuden.
Nur "Horch und Guck" sind nicht mehr da. die NSA sitzt anderswo.



Von Braunschweig aus ist das Brockenumland recht flach. Helsinki konnten wir aber nicht entdecken!


Jetzt noch schnell eine kleine Stärkung und dann geht es zurück - 9 km bergab.

Warum fühle ich mich auf der Rückfahrt an unsere Australienfahrt erinnert? Beonders natürlich an den Spruch:
"Did you climb Ayers Rock?"  "AAAAAOOUGH, Yeeh ahahah" "would you do it again?" "Oh no, not for hundred Bucks (= $)"
Dabei muss das doch "Uluru" heißen. Political Correctness please".
Aber: ich komme wieder. Evtl mit Bahn oder Kutsche!

2. Torfhaus und Oberharzer Hochmoore

Manchmal hat der "Herr über mir" schon merkwürdige Anfälle. Jetzt will er mal Höhenluft genießen.
Frank und frei hab ich zugesagt. Dreimal war ich ja schon oben, aber immer von Schierke aus. Und jetzt ist also der Goetheweg dran.
Na, denn, pack mers? Treffpunkt ist in Harzburg, so komme ich zur Warnung noch einmal an der Reha-Klinik für meinen Schlaganfall vorbei!
Also nicht übertreiben! Und dann in Torfhaus gehts los! Sind ja nur 9 km, okay: hin und zurück macht´s 18!

Jetzt schlendern wir durch das Hochmoor bei Torfhaus. Und wer steht da im Hintergrund?

4. Oderteich und Rehberger Graben




Der Oder-Teich wurde 1715-22 angelegt, um Vorräte für den Energielieferanten Wasser im Bergbau zu haben.
Rechts vor der Mauer ist ein Bereich zum Baden freigegeben.
Was macht der Grenzfluss zu Polen hier im Harz? Hier gibt es noch eine Oder, die nach 56 km in die Rhume mündet!



Die Staumauer aus Granitblöcken und Erde wurde in der MItte mit Granitgruß verstärkt.
Mit ihren 22 Metern ist sie so höher als die Dämme der anderen Teiche im Wasserregal.



Am Ufer kann man auch heute noch sehen, woher die Baustoffe kamen.



Damit die Zuflüsse zum See den Seeboden nicht mit Schwemmstoffen auffüllen, hat man solche Absetzbecken eingeschoben.



Dieses Striegel-Häuschen auf dem Damm reguliert den aus Eichenholz erbauten Abfluss am Fuß des Dammes.
Der hat bis heute schadlos überstanden.



Die Ausflut soll bei Hochwasser überschüssiges Wasser ableiten.



1760 reichte die Ausflut nicht aus und der Damm wurde überflossen. Deshalb legte man noch eine zweite Ausflut an.



Weil Hochwässer meistens im Winter auftreten, hat man zum Schutz der Ausflut diese Obelisken aufgestellt, die Eis aufhalten sollen..
Es ist also kein Stonehenge im Harz!



Auch Frau Holle hat Spuren im Harz hinterlassen. Gott missfiel ihre Beziehung zu Odin und er verfluchte diesen.
Deshalb weint Frau Holle auch heute noch bittere Tränen.
Wenn ein gutmütiger Mensch diese auffängt, verwandeln sie sich in Perlen. Aber wehe, er war nicht gutmütig!

4. Rehberger Graben (Wanderparkplatz Dreibrode)



Die Rückseite des Dammes.



Am Grund tritt hier durch die Eichenröhren des Striegels Wasser aus.
Der Rehberger Graben beginnt, der früher Wasser für die Bergwerke am Beerberg und der Grube Samson leitete.
Heute rettet er die Andreasberger vor Putins Rache!

 

Mit solchen Schiebern wird deren Wasserfluss reguliert.



Der Sonnenberger Graben liefert weiteres Wasser an.



Um die Strömung aufzufangen, hat man einige Barrieren eingebaut.

5. Grube Samson



Das größte Bergwerk in Sankt Andreasberg war die Grube Samson. Sie erreichte eine Teufe von 840 Metern, also bis unter den Meeresspiegel.
In diesem städtische Gebäudekomplex sind Verwaltung und Museum untergebracht.
Der Name ist noch nicht geklärt. Die Sesamstraße gab es damals noch nicht.
Dafür gab es aber die biblische Geschichte von Samson und Delilah. Klar, dass ein Unbezwingbarer Vorbild sein kann.
Aber der Haken ist, dass er von seiner Geliebten verraten wurde.



In diesem Haus ist der Zugang zur Grube untergebracht.



Davor steht die Schmiede. Der Sportplatz (rechts) verdankt seine Existenz der Grube.
Denn mit dem anfallenden Abraum hat man das ehemalige Tal hier komplett aufgefüllt und damit eine ideale ebene Fläche geschaffen.
Der Untergrund ist aber problematisch. Deshalb musste man den Platz auf Kunstrasen einstellen.



In der Schmiede wurden also u.a. die Schlägel hergestellt, von denen ein Bergmann pro Schicht etwa ein Dutzend verbrauchte. Steine sind hart!



Der Überkopflader mit Hunten,



Hier lief früher das Wasser in die Grube ein.

       

Ein Foto eines Bergmanns bei der Arbeit. Sieht gemütlich aus!
Links unten steht seine Lebensversicherung. Der Harzer Roller, ein speziell gezüchteter Kanarienvogel,
der ständig sang. Wenn Grubengas auslief, starb er und der Bergmann war gewarnt. Bei Ruhe wirds gefährlich!

        

Hier schabt eine Puppe das nach der Sprengung gelöste Gestein.                 Der Förderkorb.

        
 
Wie in Wildemann demonstriert wird der Förderkorb von einem Kehrrad angetrieben.



In Wildemann hat man bei der Rekonstruktion auf die Bremse verzichtet.
Hier ist ihre Funktion zu sehen. Ein Bremsrad wird beidseitig von Holz eingeklemmt,



Die beiden Trommeln für die gegenläufigen Seile.

           

Der Stolz der Grube Samson. Sie hat die einzige auch heute noch betriebsbereite Fahrkunst.
Im Gerätehaus werden zwei Stahlstangen gegenläufig gehoben/gesenkt. An den Stangen sind Trittbretter befestigt.
(links in Höhe des Bogens). Darauf steht der Bergmann bis zur Richtungsumkehr, dann wechselt er auf die andere Stange rüber,
die jetzt abwärts führt.
Diese Fahrkunst soll auch heute noch genutzt werden, wenn Techniker die unten stehende Turbine warten müssen siehe hier.



So geht es also in die Grube rein. Die Fichtenstämme wurden im Bergbau bevorzugt, weil sie knacken, lange bevor sie brechen.
Ergebnis des Fichtenbedarfs für den Bergbau sieht man dem Harz heute an.
Sie werden nicht mehr benötigt und deshalb nicht mehr gepflegt. Der Borkenkäfer dankt.



Zurück zur Grube Samson:

         

Als der Bergbau eingestellt wurde, ging man dazu über,                  Das ist Bleiglanz. Das Gestein enthält Blei
das Wasser zur Stromgewinnung zu nutzen.                                      der Glanz kommt aber vom beigemengten Silber.
Das ist der erste Generator. Heute kann sich die Stadt
durch ihre Bergwerke komplett selbst mit Strom versorgen.

       

Im Museum kann man das Werkzeug der Bergleute sehen.          Die Grubenlampe "Harzer Frosch".
Hier ist die "Tagesration" aus Hammer und Schlägel.
         

Der "Hilfe-Gottes-Teich" bekam sein Wasser durch den Rehberger Graben und beliefert Grube Samson.                               Und was ist mit "Diversen"?
belieferte Grube Samson.


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