1. Burg,
Burgplatz, Dom und Braunschweiger Löwe
Brunos Bruder Dankward verzichtete auf die häufig erwähnte Rivalität
zwischen Brüdern (z.B. Romulus & Remus) und gründete friedlich den
Burgbezirk Dankwarderode.
Diese Burg hat sich mit zahlreichen Anpassungen bis
heute erhalten.

Das ist ein Zugang zum Burgbezirk.

Evangeliar Heinrichs des Löwen. Nachbildung im Dom!
Wegen der
historischen Beziehungen wurde 1983 das Evangeliar Heinrichs des Löwen
von Bayern und Niedersachsen u.a. gemeinsam ersteigert.
Heute ist es in Wolfenbüttel in
der Herzog-August-Bibliothek untergebracht, ursprünglich war es für den
Braunschweiger Dom gedacht.
Auch die Städte Bremen und Schwerin haben
ihm ihre Entstehung zu verdanken. Nach Zerstörung durch ein Feuer ließ
er auch Lübeck wieder aufbauen.
Die Stadt wurde bekanntlich später die
„Hauptstadt“ der Hanse..
Heinrichs Bedeutung schwand aber gegen Ende seiner Regentschaft
zusehends, ihm fehlte offensichtlich diplomatisches Geschick.
Oder
die vielen Feldzüge Barbarossas wurden ihm zu zeitraubend.
Braunschweiger sind eben immer offen und ehrlich.....
Und für den
Schirmherrn aus Hannover können die Braunschweiger Welfen nichts,
schließlich besteht eine große Rivalität zwischen beiden Städten (siehe
Bundesligaspiele)
Sein Sohn wurde allerdings für ein
Jahr Kaiser Otto IV, der einzige deutsche Kaiser aus Braunschweig.

Heinrich ließ die Burg vergrößern und
ließ als Beleg seiner Macht auf dem Burgplatz ein Standbild mit seinem
Wappentier, dem Löwen, errichten.
Diese älteste bis heute erhaltene
Großplastik ist als Original vor der Witterung geschützt im Museum in
der Burg untergebracht, auf dem Burgplatz steht nur eine Kopie.

Der Burgplatz heute (dahinter das
Rathaus).

Das Gebäude der Handwerkskammer auf dem
Burgplatz.

Nach Rückkehr von einer Pilgerreise
ließ Heinrich den romanischen Dom erbauen.

Der Dom von innen.

Domfenster.

Noch ein Fenster.

Der bronzene Siebenarmige Leuchter aus
dem 12. Jahrhundert.

Der Leuchter steht auf vier Löwen, die
je einen Flügeldrachen tragen.

Das gegen Ende des 12. Jh. entstandene
Imervard-Kreuz, das von dem eher unbekannten Künstler Imervard stammt.
Dennoch ist es als Meisterwerk der Romanik anerkannt.

Grabplatte für Heinrich und seine Frau.

In der Krypta darunter: Der Sarg mit dem abgerundeten Deckel
weist nicht auf die weiblichen Körperformen von Mathilde hin, sondern
gibt die Bedeutung des Herrschers an,
die Herstellung macht schließlich
Mehrarbeit.
Und wer war seine Frau? Mathilde von England, eigentlich
Matilda Plantagenêt, war Schwester der beiden englischen Könige Richard
Löwenherz und Johann Ohneland.

Die große Sonnenuhr von 1723 am Dom mit
mehreren Funktionen, die ich aber nicht erläutern kann.

Der Chorsaaal diente nach 1889 als
Taufkapelle und Sakristei.

Diese Kanonenkugel soll von einer
Belagerung Braunschweígs stammen.

Dieses Datum weist auf die Belagerung
durch Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig-Wolfenbüttel im Sommer
1615 hin.
2. Kohlmarkt mit Brunnen

Ein kleiner Eindruck von
Braunschweigs größtem Marktplatz. Seinen Namen hat dieser Platz von
den dort im Mittelalter angebotenen Waren.
Die Meisten tippen
aber falsch, man verkaufte hier Kohle.

Mitten auf dem Kohlmarkt sind die Umrisse der Pfarrkirche des
Weichbildes Sack, St. Ulrici von 1036, die 1544 nach einem Teileinsturz
abgerissen wurde.
Dadurch entstand natürlich ein großer freier Platz
für die Außengastronomie in Braunschweig.

Für Gemütlichkeit sorgt auch der
Kohlmarktbrunnen von 1869.
Er ersetzte den Ulrichsbrunnen, der die
Bevölkerung seit 1391 mit Wasser versorgte.

Haus zur Sonne. Viele Häuser am
Kohlmarkt wurden von wohlhabenden Bürgern Braunschweigs erbaut.
Da
es überwiegend jüdische Bürger waren, bildete der Kohlmarkt ein jüdisches
Zentrum in Braunschweig, was auch viele Stolpersteine hier belegen

Hier schmeckt natürlich das Eis!

Haus zum Stern. Hier wohnte übrigens
Lessing bei seinen Besuchen aus Wolfenbüttel in Braunschweig.
1894
wurde es aber abgerissen und durch diesen Steinbau ersetzt.

Auch Fachwerkhäuser stehen am
Kohlmarkt.

Dieses prächtige Gebäude steht am Altstadtmarkt. Welche Verwendung mag
es wohl gehabt haben?
Es war der Lager- und Verkaufsraum der
Gewandschneider. In der Hanse erhielt jede Stadt ein Monopol für eine
Sparte.
Braunschweig stellte also die gehobene Alltagskleidung für die
Hanse her.
Deshalb wurde Braunschweig nur noch getoppt von Köln, das
für die Festtagskleidung zuständig war.
Dem Gewandhaus sieht man an,
dass Braunschweig damit gut leben konnte.
Immerhin galt Braunschweig im Mittelalter als Großstadt und hatte teilweise fast so viele Einwohner
wie die größte Stadt im heutigen Deutschland, Köln.

Gewandhaus - Seitenansicht
Zugegeben,
von der Seite sieht es nicht mehr so prächtig aus, aber das gilt ja für
viele Gebäude.

Der Fachwerkanbau ist erst 1948
dazugekommen und war ursprünglich das Zollhaus in Rüningen.
4 Altstadtmarkt, Martinikirche und Altstadtrathaus

Um 1100 entstand die heute als Altstadt bekannte Siedlung.
Das gotische Altstadtrathaus ist eines der ältesten erhaltenen
Rathäuser Deutschlands, dessen ältester Teil aus der Mitte des 13.
Jahrhunderts stammt (Wikipedia).
Das Altstadtrathaus enthält heute ein Museum und im frei
zugängigen Vorraum das Stadtmodell von 1671.
Links, hinter dem
Altstadtmarkt, nicht im Bilde, steht das Gewandhaus.

Außen am Rathaus ist die
Braunschweiger Elle als verbindliches Marktmaß angeschlagen.
Braunschweigen leben nicht auf großem Fuß, aber vergleiche mal mit
Deiner Elle!

'
Dieses frühbarocke Portal schmückte
das Stechinellihaus am Altstadtmarkt und blieb beim Wiederaufbau
erhalten.

Auf der anderen Straßenseite
gegenüber dem Altstadtrathaus steht die Martinikirche.
Die Entstehung
der heutigen Martinikirche geht auf das Jahr 1180 zurück, natürlich mit
zahlreichen Umbauten.

Außen sind zwei Sonnenuhren angebracht,
augenscheinlich eine für den Vormittag, eine für den Nachmittag.
In
der Umgebung der Martinikirche stehen einige Justizgebäude.
5. Reste der mittelalterlichen Stadtmauer am Gieselerwall

Von der Festungsanlage Braunschweig ist heute nicht mehr viel erhalten.
Nur in der Güldenstraße/Ecke Gieselerwall ist noch dieser Mauerrest zu sehen.
6. Aegidienkirche

1115 siedelten sich
Benediktinermönche auf einer kleinen Anhöhe neben dem Magniviertel an
und erbauten die Ägidienkirche und ein Kloster.
7.
Magniviertel mit Magnikirche
Auch direkt im heutigen Stadtgebiet
(siehe Dowesee!) wurden Siedlungsbelege aus der Steinzeit gefunden.
Die
Lage-Gunst für eine Besiedlung Braunschweigs
war gegeben durch die Oker.
An einer günstigen Stelle dieses
Flusses soll der Legende nach 861 n. Chr. Fürst Bruno vom Geschlecht
der Brunonen eine Siedlung gegründet haben.
Diese Lage eignete sich
gut als Hafen und als Flussübergang, denn die Oker war hier etwas
breiter und gabelte sich auf, was das Anlegen von
Treidelschiffen (vom Ufer aus durch
Pferde gezogene Kähne) erleichterte und sie bot zugleich eine flache Stelle im
Fluss als Furt für die Handelskutschen an.
Handelswege verliefen
genug nördlich vom Harz, die man über Braunschweig leiten konnte.
Das Umland war morastig, was zusätzlich einen Schutz gegen
marodierende Banden bot.

Da ich damals keine Fotos machen konnte, hilft mir Wikipedia mit
dieser Darstellung aus dem 16. Jahrhundert (vom Rhein, die Oker ist
etwas
schmaler!) aus.
Hafenstadt Braunschweig! Wer ist schon Hamburg?
Diese Siedlung wurde Brunos Siedlung (altdeutsch: Brunonis Vikus) genannt.

So sieht auch heute noch die
Hauptstraße im Magniviertel aus.

Altes Handelshaus mit Tor zum
Lagerraum oben
Handelsreisende, das heißt für eine Stadt am Wege, dass die Händler
übernachten müssen.
Und oft verbunden mit der Pflicht, Waren zum Verkauf
anzubieten (Marktrecht!).

Vielen Häusern sieht man heute noch an,
dass sie früher im Obergeschoss Lagerraum für Handelsgüter enthielten.
Auch Braunschweiger gehen eben nicht aus der oberen Etage auf die
Straße, sondern hier wurden per Seil und einer Rolle Güter eingeladen.

Der Haken ist bei Benutzung
eines Seiles von Vorteil.

Erst später wurde der Name
Brunswiek auf die Stadt Heinrichs des Löwen übertragen und für das
ursprüngliche Brunswiek setzte sich
nach der Kirche des heiligen Magnus
der Name Magniviertel durch.
Leider fehlen schriftliche Belege aus
Brunos Zeit! Die erste urkundlich nachweisbare Erwähnung von Brunesguik
stammt deshalb erst aus dem Jahr 1031
und gilt heute offiziell als
Beginn Braunschweigs. Es handelt sich um die Weiheurkunde eben dieser
Magnikirche.
8. Katharinenkirche am Hagenmarkt

Ungefähr zur gleichen Zeit hat
Heinrich der Löwe den Anstoß für das Weichbild Hagen mit der
Katharinenkirche gegeben.

Katharinenkirche - innen.

Deshalb steht vor der Katharinenkirche auf dem Hagenmarkt auch der
Heinrichsbrunnen mit einer Statue von Heinrich dem Löwen.
In seiner
Hand hält er die Katharinenkirche, die er erbauen ließ.

Leider stammt dieses Foto aus der
Zeit vor Oktober 2017, Wo Xavier bis 28 Bäume unwehte.

So sieht der Platz 2021 aus und die
Stadt streitet noch mit Bürgerinitiativen um ein Konzept zur
Neugestaltung
9.
Schlossplatz mit Residenzschloss,Quadriga und Reiterstandbildern

Der Rat der Stadt entschied nach dem
Krieg, das
Schloss nicht zu rekonstruieren, sondern Überreste auf Halden in der
Randzone zu deponieren.
Anstelle des Schlosses entstand eine
Parkanlage - Stadtgrün in der City!

Durch eine Bürgerinitiative wurden Sponsoren aktiviert, wodurch
dann bis 2007 das Schloss in seinem früheren Aussehen wieder
hergestellt wurde.
Die erhalten gebliebenen Überreste vom
zerstörten Schloss wurden (wie üblich) mit eingebaut, was zur Zeit
noch deutlich zu erkennen ist.

So sieht der neue Komplex heute aus.
Links ist Eingang zu den Arkaden.

Der Preis ist, dass
das Schloss z.T. für Verwaltungszwecke genutzt wird, aber
überwiegend die Schloss-Arkaden enthält.

Vor dem Schloss stehen zwei
Reiterstandbilder von bekannten Braunschweiger Herzögen.

Wer kennt die Quadriga auf dem
Brandenburger Tor? Vergesst sie!
Das Braunschweiger Schloss ist
gekrönt von der größten Quadriga Deutschlands!
Brunonia in der
Mitte ist allein 5,30 m groß und damit höher als die 5 Meter der
ganzen Berliner Gruppe. Die restliche Quadriga misst 9,50 m Höhe.
10 Rathaus

Die Frontseite des Rathauses.

Dieses Gebäude wurde zwischen 1894 und
1900 errichtet - ist eben kein Flughafen!
11
Geopunkt Dowesee
Ich bin ja schon einige Male am Dowesee gewesen, aber einen
geologischen Schatz hab ich da nie zur Kenntnis genommen.
Das hier
habe ich bisher beachtet:
Zwischen dem Siegfriedviertel und der
Vorwerksiedlung liegt der Dowesee

Braunschweig liegt in Niedersachsen.
Deshalb gibt es auch hier im Untergrund größere Salzvorkommen.
Diese wurden hier vom Grundwasser aufgelöst und der Boden brach in den
entstandenen Hohlraum ein. Die Kuhle füllte sich mit Grundwasser.
Dieser See war schon für die Menschen in der Alt-Steinzeit ein
Anziehungspunkt, wie zahlreiche Funde belegen.
Hier fand also wohl die erste "Besiedlung"
Braunschweigs statt.

Auf den heutigen Relaxwiesen ruhten
also schon Menschen in der Altsteinzeit, die ja noch nicht sesshaft
waren!

Auch wenn dieser "Strandkorb" nicht
gerade einladend aussieht, treffen sich viele Braunschweiger am
Dowesee zur Entspannung.

Diese Sumpf-Zypresse steht am Seeufer.

Der Boden ist übersät mit
diesen Luftwurzeln, weil die restlichen Wurzeln im Grundwasser stehen.

Auch ein Ginkgobaum steht im Park.
Der Ginkgo ist der letzte überlebende Baum aus der Zeit von vor
200 Mio Jahren, also ein lebendes Fossil der ersten Bäume.
Er
belegt quasi den Übergang vom Farn zum hölzernen Baum.

Am Dowesee entstand 1919 der
Hauptschulgarten Braunschweigs mit einem regionalen Umweltzentrum.
Hier wurden auch für
Unterrichtszwecke viele Beete angelegt.

Hier kann man z.B. die Mendelschen Gesetze
nachvollziehen (im Mittelteil im Verhältnis 3:1 rote und weiße
Blüten!)
Also ein dominant-rezessiver Erbgang in der F1-Generation.

Auch Themenbeete wurden angelegt. Wenn
jemand also ein gebrochenes Herz hat, kann er hier sehen, welche
Kräuter ihm helfen können.
Ich hoffe, die hilfreichen Arten sind
zu identifizieren!

Diese Blumenbeete am Cafe sind eine
dufte Anpflanzung.

Auch diese Haustiere werden hier
gehalten. Blüten (biologische!) gibt es ja genug hier!
Und
jetzt also ein Blick aus einer neuen Perspektive: bisher ist mir
entgangen, dass es am Dowesee eine geologische Schaumauer gibt.
Hier sind die Gesteine aus dem UNESCO-Geopark "Harz–Braunschweiger
Land–Ostfalen" ausgestellt, der mit 9,650 km² der größte
Geopark im
Norden ist. Dabei ist das "Braunschweiger Land" sehr großräumig
gefasst!
Im Sommer
ist der durch die Entenfütterung überdüngte See von Entenflott
überdeckt. Das Fütterungsverbot der Stadt wird zu oft ignoriert.

Aber jetzt
im November ist das Entenflott deutlich zurück gegangen.
Waren die
Enten etwa zu flott beim Vernichten des grünen Belags?

Ein Blick
auf einen kleinen Teich klärt das Rätsel auf. Im Herbst geht die
Wasserlinse einfach ein und kommt im Frühling wieder.

Die Enten
freuen sich schon drauf.

Nur die
Nilgans lässt den Kopf hängen.

Am
Nordeingang stehen einige Informationstafeln zu den Funden von den
Frühmenschen.
Im See selbst war es ein Einbaum und um den See herum
Siedlungsspuren.
Im anschließenden Bullenteich konnte ein
Opferplatz nachgewiesen werden.

So wie auf
dieser Zeichnung könnte eine Zweighütten-Siedlung aus der Nacheiszeit
gegen 8300 v.Chr. ausgesehen haben.
Der fischreiche See lieferte die Nahrung.

Und so etwa
stellte sich der Zeichner den Opferplatz aus dem vierten Jahrhundert
n.Chr. vor.
Rechts sind Werkzeuge dargestellt, die gefunden
wurden.

Auch der
Kunst hat man gehuldigt mit einigen Figuren.
Vor der Mauer steht diese Keine Skulptur,
Flora aus dem Rosarium.
Diesen Mann erblickt sie jeden Tag.
Figur mit Kind.
sondern ein Summstein.
Kopf rein, summen und
auf das Echo warten

Für mich
das Neue ist diese Anordnung, die als geologische Schaumauer
bezeichnet wird.

Hier sind
Steine aus dem Braunschweiger Raum ausgestellt. Diese Ansammlung
stammt aus der
Erdneuzeit (seit vor 66 Jahren bis heute).

Wer errät,
dass diese Steine aus dem Erdmittelalter (seit vor 250 Mio bis vor 66
Mio Jahren) sind?

Und für
Intelligente, von wann sind diese Steine? Aus dem Erdaltertum (seit
vor 540 Mio bis vor 250 Mio Jahren)!

Viele
Steine werden auch persönlich vorgestellt.
Hier sind es Feuersteine,
Flints, die aus Quarz und farbgebenden Mineralien durch Ausfüllen von
vorhandenen Spalten im Gestein
entstanden sind. Daraus wurden in der Steinzeit
(daher der Name) die Werkzeuge geklöppelt (Tatsächlich: durch Schlagen
geformt!).

Das ist
Gneis, der im Erdinneren durch Hitze umgewandelt wurde.

Hier ist es
Kalkmergel, der durch eingelagertes Eisen am Meeresboden angereichert
wurde.

Der Diabas
ist durch untermeerische Vulkanausbrüche entstanden.
Neben
Info-Tafeln zu den Steinen der Mauer sind auch viele Steine in
Schaukästen vorgestellt:

Granit
weist auf aufgestiegene (Vulkan-)Magma hin.

Der
Duckstein ist eine besondere Kalkform aus dem Elm. Er bietet ideale
Bedingungen für das leckere Ducksteinbier.

Der
Plänerkalk ist als marines Sedimentgestein geformt worden. Man sieht
die Versteinerungen im Gestein.
Der
Wellenkalk ist durch die vielen Fossilien gewellt.
Einige Mineralien sind im Kasten in den Schaukästen vorgestellt.

Man erfährt
also auch, wo das Mineral gewonnen wurde.

Da muss ich
nichts mehr anfügen.

Salzformen
werden im Glas vor Feuchtigkeit geschützt. Links ist es Steinsalz,
rechts Gips.

Erwähnt hab
ich den Bullenteich ja schon. Er ist mittlerweile unter Naturschutz
gestellt und man darf nicht an ihn ran treten.
Aber nur, weil er in
einem Wasserschutzgebiet liegt und als Reserve herhalten muss, wenn
Braunschweig oder der Okerstausee
mal irgendwann auf dem Trockenen
liegt.
Die Stadt plant etwas Abhilfe. Ist aber noch nicht ganz
ausgegoren.
Ursprünglich war geplant, am Dowesee einen 13 Meter
hohen Aussichtsturm zu erbauen.
Aber weshalb werden in Deutschland
Baumaßnahmen gestoppt?
NEIN, es wurde nicht das Brutgebiet der
schwarz-rot-gold-gestreiften Steinlaus entdeckt!
Aber so ein Turm
stellt natürlich eine Diskriminierung von Behinderten dar, wenn es
keinen Aufzug gibt!
Also überlegt die Stadt, den Turm am
Bullenteich aufzustellen und mit einer Brücke vom Dowesee aus zu
verbinden.
Mal abwarten, was kommt!
Info 1
Info
2
!2 Geopunkt Nussberg

Mit
Nussberg ist
nicht die Pimpernuss aus dem Botanischen Garten gemeint, sondern ein
Bergzug im Osten der Stadt,
gleich hinter dem Franzschen Feld.
Diesen
Namen spendete der Bauer Franz aus Riddagshausen, der das Feld Anfang
des 19. Jahrhunderts bewirtschaftete.

Im
Franzschen Feld steht das Konrad-Koch-Stadion, das zu Ehren des Lehrers
benannt wurde, der den Fußball an seiner Schule,
dem
Martino-Katharineum in Braunschweig, einführte.

Wen wunderts also, dass die Kirche davor einen Fussballer-Namen
trägt. Aber hat Loddar mal bei den Kiez-Kickern gespielt?

Das also
ist der Nußberg, den ich nun bezwinge. Die etwa 20 m Höhenunterschied
sind machbar!

Aber was ist
das? Kaum hat man sich von den Strapazen der Bezwingung erholt, da
geht es wieder runter in eine Kuhle?
Mit Holz links eingezäunt ist ein
kleiner Schurf. Und daneben steht eine Erklärtafel, von der folgende
Skizze stammt.

Kleiner Exkurs in die Geologie Braunschweigs:
Unter der Erdoberfläche, die von den Eiszeitgletschern aufgeworfen
wurde, liegen Schichten
von Gesteinen, die vor 240 Mio Jahren in
einem Meer abgelagert wurden, in Braunschweig sind es Sandstein und kaum Kalk.
Strandnah, also hier am heutigen Nußberg, sammelten sich in
einem warmen Meer um einen Kondensationskern aus den Küstengewässern
durch das Meerwasser Karbonate, die
durch den Wellengang kugelförmig geschliffen wurden und als "Ooide" Ähnlichkeiten mit
Fischrogen haben.
Eisen lagerte sich ein und gab dem Ganzen den
roten Farbton. Darunter liegen in ganz Niedersachsen dicke Schichten
von Salz,
das aus einem verdunsteten Meeresarm stammt.

In
Braunschweig gab es massive Störungen in den Untergrundschichten, was im
Dowesee zur Salzlösung durch Grundwasser mit späterem
Einsturz des
Seebeckens führte.
Hier im Nußberg dagegen wurde das Salz plastisch und stieg
(etwa unter dem Franzschen Feld, abgedeckt von einer Gipsschicht) auf,
wodurch es die darüber liegenden Schichten fast senkrecht aufbog.
So kamen der
Sandstein und auch der Rogenstein an
die Oberfläche, was der wirtschaftende Mensch natürlich ausnutzte und
den begehrten
Baustoff Rogenstein abbaute. Ein Herr Nottberg pachtete 1279 den
Berg als Steinbruch, der entsprechend Nussberg genannt wurde.
Man
kann also jetzt im Herbst dort nicht seinen Nussvorrat aufstocken!

Da heute der
begehrte Rogenstein ausgebeutet ist,
Immerhin gibt es dazwischen auch noch einige Rogensteine.
wurde hier
ein kleiner Schurf geschaffen, der den
Braunschweigern einen Eindruck von
der Lagerung vermitteln soll.

Besser
lässt sich das an der Magni-Kirche beobachten. Die Weiheurkunde dieser
Kirche von 1031 ist ja der erste schriftliche Beleg
für die Stadt
"Brunesguik". Also noch 9 Jahre bis zum Tausendjährigen!

Das
sind
Eckvorsprünge draußen. Im Gegensatz zu anderen Bauwerken mit
Rogensteinen scheint hier die Lage
günstiger gewesen zu sein.
Denn der saure Regen und die städtischen
Abgase haben die Steine weniger angegriffen, die Ähnlichkeit zu
Fischrogen ist nachvollziehbar.

Wer sich
Rogenstein noch nicht vorstellen konnte, kann sich jetzt ein Bild
machen.

Auch in
weiteren Braunschweiger Bauwerken kann man solche Steine entdecken. So
weit, so angenehm, aber......

Im Nussberg
findet man auch solche Mauerreste. Die Nazis haben sich dieses Gebietes
ermächtigt.

Hitler ließ
am 18.10.1931 einen Aufmarsch mit etwa 100 000 Teilnehmern vor dem
Schloss Braunschweig organisieren.
Auf dem Franzschen Feld führte er
eine Weihe von 24 Standarten des Reichsgebietes mit der "Blutfahne"
(diese Fahne hatte er bei dem Putschversuch 1923 dabei) durch. 1934
wurde daraufhin diese Rednerkanzel erbaut.

Das war also
das Rednerpodest.

Und hier
sollten die Massen an den Lippen des Redners hängen.

Der
Sicherheit sollte dieser Bunker für die Parteileitung dienen.

Auch für die
Polizeiführung gab es einen Bunker.

Schornsteine
oder so etwas?

Auch ein
Beobachtungsbunker wurde errichtet.

Aber bei
diesem Herbstwetter gibt es nicht viel zu sehen.

Die Kuhle,
die durch den Abbau des Rogensteins entstand, bekam eine Sonderfunktion
zugedacht.
Die Nazis wollten den germanischen Kult beleben und haben
dafür u.a. den Sachsenhain in Verden erschaffen.
In Braunschweig
sollte im Nußberg eine Thingstätte entstehen. Dafür gab es zwar kein
Vorbild aus germanischer Zeit, aber das stört doch nicht!
Die Anlage
sollte etwa 100 m Durchmesser haben und 15 000 Zuschauer fassen.
Die
Einweihung fand am 18.08.1935 mit 3000 Mitwirkenden statt.

Auf beiden
Seiten führen diese Treppen zum "Thingplatz" runter.

Heute ist
der Platz durch Wald besetzt.

Auf der anderen Seite vom Nußberg
gibt es eine "Sperrzone", die auf keinen Fall betreten werden darf.

An einigen
Stellen erkennt man Mauerreste. Ansonsten ist dieser Hügel von Stollen
durchsetzt, die 10 000 Menschen vor Bombenangriffen
schützen
sollten. 1944 planten erfahrene Bergleute aus Salzgitter diese Anlage.
Für die Arbeiten wurden aber auch Kriegsgefangene und
Häftlinge
eingesetzt. 600 Meter wurden fertiggestellt.
Weil in den 60er Jahren
die Decke teilweise einbrach, wurde diese Anlage als Refugium für
Fledermäuse eingeschränkt.
So hat das Ganze also auch heute noch eine
gute Seite.

Irgendwo
hier soll eine Adolf-Hitler-Eiche gepflanzt worden sein.
Aber in
Braunschweig ist kein guter Nährboden für solche Nazi-Kultobjekte, die Eiche
und spätere Nachfolger gingen ein.

Im Nussberg
steht allerdings auch ein weniger beängstigendes Denkmal. Elias
Olfermann übernahm nach dem Tod des
"Schwarzen Herzogs" die
Truppen in Waterloo.
14 Geopark-Informationszentrum
und Staatliches Naturhistorisches Museum Braunschweig

Das naturhistorische Museum. In diesem Gebäude werden seit 1754
naturhistorische Exponate gesammelt.

An den Außenanlagen begrüßen Saurier
die Besucher.

16 Kloster Riddagshausen
Die Geschichte von Riddagshausen geht auf das Jahr 1145 zurück.
Damals wurde hier auf dem durch eine Schenkung zugestandenen
Sumpfgelände ein Zisterzienserkloster gegründet.
Als ihm auch die
Domäne Riddagshausen zugesprochen wurde, stand der Name des Klosters
fest.
Die
Klosterbrüder legten z.B. die Riddagshäuser Teiche als Basis für
Fischzucht an.
Erst 1933 wurde der Ort Riddagshausen in das
braunschweiger Stadtgebiet eingemeindet.
Vom dörflichen Kern sind noch
einige Bauwerke übrig geblieben.

Der Kreuzteich an der Hauptstraße
ist einer der größeren Teiche der Anlage.

Der neue Bleeksteich ist dagegen
eine kleinere Anlage. Alle Teiche zusammen ergeben das 1936
ausgewiesene Naturschutzgebiet,
dessen Schutzstatus seit 2002 auf
europäisches Vogelschutzgebiet ausgeweitet wurde.

Fachwerkhäuser gibt es viele in
Riddagshausen.

Diese Wohnhäuser stehen kurz vor dem Klostereingang.

Das ist ein Blick auf das
Eingangstor. Links vom Tor steht die Frauenkirche, was auf eine
Diskriminierung damals hinweist.

Kernstück ist natürlich die Klosterkirche, deren Bau bis zum Jahr 1275
zurückreicht.
Hier ist die Vorderseite dargestellt.

So sieht das Innere der
Klosterkirche aus.

Beim Seitenanblick kann man
erkennen, dass die Kirche vergrößert wurde, vermutlich als Ergebnis
eines Angriffs durch Braunschweiger Herzöge,
die die Reformation
durchsetzen wollten.

Neben der Kirche steht das
Gebäude der Diakonie.

Auf einem Mauerpfosten
begeisterte mich dieses Eichhörnchen, das in aller Seelenruhe sein
Frühstück verspeiste.
Es scheint den Umgang mit Menschen gewohnt zu
sein.