Landmarke 23 Kaiserpfalz Werla

1 Kaiserpfalz Werla

Rex autem erat in praesidio urbis quae dicitur Werla. Mit diesem Hinweis (Der König war in der Stadt, die Werla heißt) belegte Widukind von Corvey um 924 oder 926
die Existenz von Werla, dem wichtigen Stützpunkt von Heinrich I. von Sachsen im Kampf gegen die Ungarn.
"Die eher zufällige Gefangennahme eines ungarischen Anführers durch die Sachsen und der von Heinrich I. auf der Werla geschickt ausgehandelte neunjährige
Friedensvertrag markierte den Wendepunkt in dieser dramatischen Auseinandersetzung.
Unter vielen Mühen gelang es Heinrich I. und seinem Sohn Otto I., die Ungarn zurückzudrängen. Erst der glückliche Sieg über die Ungarn auf dem
Lechfeld bei Augsburg 955 beseitigte den Spuk endgültig." Quelle meiner Infos
Heinrich und sein Sohn Otto bauten Werla zu einer Pfalz, also einem Königssitz während Reisen in sein Hoheitsgebiet um.
Es wurde eine der größten Befestigungen dieser Zeit.
lm Jahr 1180 hielt Kaiser Barbarossa auf der Werla über seinen Widersacher Heinrich den Löwen Gericht.
(Wer hatte sich noch mal dafür eingesetzt, dass sein Cousin Barbarossa Kaiser wird? Ja ja Politik ist ein schmutziges Geschäft).
Das war die letzte Amtshandlung auf der Pfalz Werla. Danach verlor sie an Bedeutung und diente als Steinbruch für die Umgebung.
Erst im 18. Jarhundert kam wieder das Interesse für diese historische Einrichtung auf und es entstand eine intensive Suche nach dem Ort.
1875 wurde die Lage entdeckt und die Erforschung begann. Teilweise wurden Grabungsstätten später wieder mit Erde bedeckt, um sie für spätere Forschungsarbeiten zu schützen.
Heute ist die Lage weitgehend entschlüsselt und der Landschaftspark wurde gegründet.



Diese Übersicht steht am Eingang in den Park. Zunächst kam man also in den früher befestigten Teil der äußeren Vorburg.



Vom Parkplatz aus geht man diesen Weg auf die Pfalz zu. Er ist umgestaltet zu einer Zeitleiste.
Steine weisen in festgelegtem Abstand auf historische Ereignisse im braunschweiger Land hin.



Das ist also die äußere Vorburg. Vereinzelte Steinansammlungen weisen auf frühere Bauwerke hin.



Vor der Anlage erkennt man die Oker-Terrasse, die sie in der letzten Eiszeit freigespült hat.



Da hinten der kleine Turm ist Teil der Kernburg.
Früher musste man zum Schutz des Kaisers oder auch der Tuchmacher, die hier Frondienste absolvieren mussten, an einem Mauersystem vorbei.



Wie massiv die Mauer war, kann man hier ahnen.



Hier fällt das Gelände der Kernburg zur Oker ab.



Natürlich wurde das Mauersystem von bewachten Toren unterbrochen. Heute hat man Überreste gefunden. Hier lag Tor III.



Das Nordtor war massiv und (wohl) mit Wachtürmen versehen.



Da muss man erstmal durch!



Teilweise übernahmen Erdwälle Schutzfunktion.



Nach Funden hat man 2012 das Westtor der Kernburg nachgebaut. Auf die weiße Person komme ich später zurück (Kein Geist, es ist heller Tag!).



So präsentierte sich also das Westtor dem Besucher, der bis hierhin durch kam.



Seit 2013 ist das Turmzimmer für standesamtliche Trauungen zugelassen.



Hier ist der Zugang zum Trauzimmer.



Schwindelfreiheit ist natürlich Grundvoraussetzung für die Eheschließung.



Dieser ungefähr 4 m hohe Gedenkstein wurde 1875 aufgestellt.



Die Landschaftspfleger machen gerade ein Nickerchen. Vor allem unter Büschen ist das Gras niedrig gehalten. Es war warm in letzter Zeit.



Ein weiterer Eindruck von den Ausmaßen der Mauer.




In der Kernburg wurden einige Grundmauern freigelegt. Hier handelt sich um ein besonderes Bauwerk: die Kapelle



Hier war wohl der Altarraum.



Beim Nordtor kann man einige Informationen zu den Steinen der Burg erhalten. Es handelt sich um Findlinge aus der Eiszeit.



Dabei gibt es auch besondere Steine wie diesen, in dem Krebsfraßgänge versteinert sind.



Für die Besucher hat man diese Hütte erstellt, in der man einige Informationsflyer finden kann.



Und dann  war da noch der extra ausgewiesene "Brockenblick".



Aber ich habe heute nur diesen Brocken erspäht.



Wie hart die Natur ist, zeigt diese Distel. Völlig vertrocknet aber intakte Blüten!



Wer jetzt denkt: "Wer diesen Ort besucht, der muss nen Vogel haben". Stimmt.
Dieser Bluthänfling winkte mir auf dem Rückweg zu.



Nachdem Werla seine Bedeutung verloren hat, blühte eine andere Kaiserpfalz auf. Und die steht in Goslar.

10. Herrenhaus Kloster Dorstadt



Es war einmal ein Kloster in Dorstadt. Es existierte von 1189 bis 1803. Danach wurde es ein Gutshof.
Das war der Kreuzgang zur Klosterkirche.



1937 zerstörte ein Brand die Kirche und sie blieb als Ruine, die für Trauungen weiterhin genutzt wird.



Das Kloster wurde durch einen dreiflügeligen Gutshof ersetzt.



Diese Statue erinnert an die Klosternutzung.



Ansonsten ist heute noch das Herrenhaus erhalten und kann für Anlässe wie Trauungen gemietet werden.

Übersicht 2020 Übersicht 2021 Übersicht 2022 Übersicht 2023